Spiel gegen VfL Bochum - Union Berlin verhängt Stadionverbot nach Feuerzeug-Wurf

Do 19.12.24 | 14:23 Uhr
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Bochums Torwart Drewes mit dem Feuerzeug, das ihn kurz zuvor am Kopf getroffen hat. Quelle: imago images/Contrast
Video: DER TAG | 19.12.2024 | Shea Westhoff | Bild: imago images/Contrast

Nach dem Feuerzeug-Wurf beim Heimspiel gegen den VfL Bochum hat der 1. FC Union Berlin ein dreijähriges Stadionverbot gegen den mutmaßlichen Täter ausgesprochen. Das bestätigte der Klub bei der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Werder Bremen am Samstag (15:30 Uhr).

"Wir haben sehr schnell reagiert", sagte Union-Sprecher Christian Arbeit. "Wir haben den Täter ermitteln können. Wir haben ihn der Polizei übergeben. Es ist Anzeige erstattet. Und wir haben das längstmögliche bundesweite Stadionverbot ausgesprochen, was ein Verein aussprechen kann. Es laufen zwei Anzeigen. Mehr ist da im Moment nicht zu tun."

Union hat Stellungnahme abgegeben

Der Fußball-Bundesligist bestätigte in diesem Zusammenhang auch, seine Stellungnahme beim Deutschen Fußball-Bund zu dem Vorfall am vergangenen Samstag abgegeben zu haben. "Wir haben die Stellungnahme fristgerecht eingereicht", sagte Arbeit. "Wir haben auch schon Post vom DFB bekommen - nämlich eine Eingangsbestätigung. Wie schnell jetzt dieses Verfahren geht? Keine Ahnung."

Im letzten Heimspiel des Jahres beim 1:1 gegen Bochum am vergangenen Samstag war der VfL-Torwart Patrick Drewes von einem Feuerzeug getroffen worden, das aus einem Block mit Union-Fans geworfen worden war. Die Partie musste daraufhin fast 30 Minuten lang unterbrochen werden. Bochum hat am Montag Protest gegen die Wertung des Spiels eingelegt.

Wie der Deutsche Fußball-Bund mitgeteilt hatte, will das Sportgericht nach Auswertung aller Stellungnahmen der Beteiligten über das weitere Vorgehen entscheiden.

Drewes zurück im Teamtraining

Bochums Torhüter Drewes ist fünf Tage nach dem Eklat ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Der Schlussmann des Fußball-Bundesligisten absolvierte am Vormittag das Training gemeinsam mit seinen Mitspielern.

In den vergangenen Tagen hatte Drewes, anders als bei der nicht-öffentlichen Einheit, nicht am Mannschaftstraining vor dem Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Heidenheim teilgenommen. Er hatte individuell gearbeitet.

"Ich glaube, es unterschätzen viele, was sich bei ihm mental abgespielt hat nach dem Feuerzeug-Wurf und dann im Nachgang", sagte VfL-Coach Dieter Hecking, der den Torhüter für die kommende Partie aber wieder einplant.

Sendung: DER TAG, 19.12.24, 19:00 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Es gibt noch andere Aufnahmen der Situation, die sehr viel näher dran sind und nahelegen, dass besagtes F-Zeug tatsächlich nur das Haupthaar Drewes' touchierte. Dem Vernehmen nach wurde bei seiner Untersuchung im UKB keinerlei Verletzung festgestellt und eine weitere Diagnostik konnte ausgeschlossen werden. Dass der Keeper sich erschreckt hat, ist nur menschlich und geht jedem so, wenn man bspw. nur von hinten auf die Schulter getippt wird. Aber dass er, wie zu lesen war, sich sogar nicht mehr an die Szenen aus dem Spiel erinnern soll und noch am Dienstag über Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen klagte und nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte, scheint mir doch ziemlich unglaubwürdig.

    Mir drängt sich der Verdacht auf, dass der VfL Bochum sehr schnell erkannt zu haben meinte, sich aus der Situation drei wichtige Punkte im Abstiegskampf sichern zu können.

  2. 35.

    Zitat: "Was versuchen Sie hier zusammen zu faseln. Sie verstehen es nicht?"

    Sie müssen nicht so dermaßen unwirsch werden, Saskia. Dass sich der Feuerzeugwerfer mit der Attacke auf Drewes, dem Opfer(!), strafbar gemacht hat, bezweifelt doch niemand. Er wurde noch während des Spiels ausfindig gemacht, vom Ordnungsdienst an die Polizei übergeben und hat ein Strafverfahren sowie ws. erhebliche Regressforderungen seitens des FCU zu erwarten. Soweit ist der Fall also klar.

    Das schließt doch aber nicht aus, oder sollte es zumindest nicht, das Verhalten Drewes' sowie das des VfL Bochum kritisch zu hinterfragen.

  3. 34.

    So wie immer,wenn einer ne andere Meinung hat,dann wird beleidigt. Ist der Zeitgeist.

  4. 33.

    Jetzt wird es konkret, relativ zeitnah, mit Rücksicht auf das Familienfest und die Silvesterfeier außerhalb der simulierten Medienrealität und des Stammtisches der Titanen.

    Der Einspruch des VfL Bochum gegen die Wertung des 1:1 wird am 9. Januar mündlich verhandelt, teilte der DFB am Freitag (20.12.) mit.

    Die Sitzung beginnt um 13.30 Uhr und wird vom Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts, Stephan Oberholz, geleitet.

  5. 32.

    Was versuchen Sie hier zusammen zu faseln. Sie verstehen es nicht? Es geht um diesen Akt an sich! Es hätte auch ernsthafter sein können. Manche denken soviel, wie zwischen Wand und Tapete paßt.

  6. 31.

    Mein Gott, nun ist ja auch wiedermal gut.Der Werfer hat eine Strafe bekommen und bekommt auch noch was aufgebrummt.
    Der Torhüter hat keine körperlichen Schäden davon getragen,nichts,null Komma nichts.Da haben Spieler nach einem
    Treffer( Cut)auch schon einfach weitergespielt.Zum Thema,einfach mal die At Broski Show gucken. Bildungsfernsehen,die lebenslänglich fordern.

  7. 29.

    An Alle, welche hier eine Bestrafung vom Torwart fordern:
    Setzt nur mal kurz eure Vereinsbrille ab und stellt euch vor, der Feuerzeugwurf wäre bei einem Union-Auswärtsspiel geschehen und es hätte den Torwart von Union getroffen.
    WER hätte jetzt auch die Bestrafung vom Torwart verlangt ?!?

  8. 28.

    Ganz Ihrer Meinung.
    Wobei lebenslange Sperre zumindest bundesweit rechtlich wohl nicht möglich zu sein scheint. Warum eigentlich nicht?
    Aber für die AF sollte das machbar sein.


  9. 27.

    Gerd, ich kenne das Video und weiß, dass nicht klar ersichtlich ist, ob das Feuerzeug nur die Haare gestreift hat oder stärker aufgetroffen ist.

    Dass Drewes im ersten Moment den Anschein erweckte, dass gar nichts passiert ist, ist normal. Wer jemals eine ähnliche Situation erlebt hat sollte auch erlebt haben, dass es ein paar Sekunden dauert, bis der Schmerz durchdringt. Man kippt nicht sofort um. Der Körper muss erstmal realisieren, was passiert ist. Die Psyche spielt auch eine Rolle, das wurde in #21 und #22 gut beschrieben.

    Natürlich ist es vorstellbar dass Drewes eine schauspielreife Leistung hingelegt hat. Beweisen wird man es nicht können. Auch das Video gibt darüber keinen Aufschluss. Und dass es offenbar auch keine äußerlich sichtbaren Verletzungen gab, sagt auch nichts aus.

    Insofern: Geldstrafe und (leider) auch Sperre für die Waldseite sind vertretbar. Punktabzug hielte ich dagegen für ein Geschenk an Bochum.

  10. 26.

    Noch einmal! Es ist egal, wie schwer die Verletzung war, da es dem Täter egal war.
    Neben dem bundesweiten Stadionverbot, gibt es die Möglichkeit eines lebenslangen Sperre in der alten Försterei (Hausrecht). Und auch eine lebenslange Auflösung der Mitgliedschaft wegen vereinsschädigenden Verhalten sollte nach einem Sportgerichtsurteil in Gang gesetzt werden!
    Es bedarf endlich wieder ernsthafte Zeichen gegen solches Verhalten!
    Eisern Berlin

  11. 25.

    Nach intensiver Begutachtung der Fernsehbilder müsste auch der Torwart wegen schlechter Schauspielkunst die rote Karte bekommen !

  12. 24.

    Die Verharmlosung in den Reihen der Union -"Fans" ist einfach ekelhaft und macht den Verein für mich schlagartig ein Stück unsympathischer.

    Wenn ein mit guter Wucht geschossenes Feuerzeug die Schläfe eines Spielers trifft, kann für immer Feierabend sein und soweit sollte es niemals kommen.

    In diesem Wissen und der Ungewissheit, wieviele, wann, was als nächstes werfen und genauer treffen, ist verständlich, daß manche Spieler Todesängste bekommen können und genau dafür sollte Union dem Torwart stellvertretend für den Zuschauer eine großzügige Entschädigung anbieten und sich im Namen des Vereins, besser später als nie, entschuldigen.

  13. 23.

    Sigurd, hier geht's nicht "worst case", sondern um die konkrete Situation, die Sie sich gerne noch mal im unten verlinkten "ARD Sportschau" Video anschauen können. Der Bochumer Keeper wurde ganz offensichtlich nur leicht vom F-Zeug gestreift; ein Treffer nach der Formel "Eintrittswinkel = Austrittswinkel" ist also nicht auszumachen. Das anschließenden Schauspiel Drewes', und auch das Verhalten des VfL Bochum, sollte bei der Bewertung des Vorfalls durch den DFB berücksichtigt werden.

    https://www.ardmediathek.de/video/sportschau-bundesliga/vfl-torhueter-patrick-drewes-wird-von-feuerzeug-getroffen/das-erste/Y3JpZDovL3Nwb3J0c2NoYXUuZGUvc3BvcnRzY2hhdS1mZm1wZWctdmlkZW8tZGQwZTI3YTktMzEyZC00MWFjLWIwZWMtNzYzMDQ0ODc5NjY4

  14. 22.

    Die zuletzt in den USA beim Playoff-Halbfinalisten Kansas City Current aktive Schult kritisiert, dass Außenstehende „sich darüber ein Urteil bilden dürfen“, ob Drewes in der Szene „schlau gewesen“ sei, „damit sein Team die Punkte zugesprochen bekommt.

    Diese Hintergedanken nennt Almuth Schult „eine harte Unterstellung.“ Zumal zum aktuellen Zeitpunkt unklar ist, wie das DFB-Schiedsgericht entscheiden wird.

    Die weltbeste Torhüterin der Dekade 2011 bis 2020, die aufgrund ihrer Konstanz und Erfahrung anno 2021 mit dem IFFHS WORLD'S BEST WOMAN GOALKEEPER OF THE DECADE 2011-2020 ausgezeichnet wurde, gab zu bedenken, die Prüfung des DFB abzuwarten, um nicht voreilig unbewiesene Erzählungen zu unterstützen, die Torhüterin Drewes in seiner weiteren Karriere schaden könnten.

  15. 21.

    Ex-Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult stellt sich im RND-Fußball-Podcast „Almuths Pausen-T“ hinter Drewes. „Ich finde es ganz schwierig, wenn man nicht die Geschichte des Spielers kennt“, sagt sie.

    Almuth Schult gibt zu bedenken, ob der betroffene Keeper womöglich schon Gehirnerschütterungen in seiner Karriere erlitten habe und daher „sehr anfällig“ bei derartigen Vorkommnissen sei, „erstens mental, dass Erinnerungen hochkommen. Gehirnerschütterungen darf man einfach nicht unterschätzen.

    Ich hatte auch schon mal eine und drei Monate danach noch Probleme“, meint die Olympiasiegerin von 2016: „Und man weiß nicht, wo der Kopf getroffen wurde, mit welchem Impact und man kennt nicht die Beschaffenheit des Feuerzeuges.“

  16. 20.

    ""Ich glaube, es unterschätzen viele, was sich bei ihm mental abgespielt hat nach dem Feuerzeug-Wurf und dann im Nachgang", sagte VfL-Coach Dieter Hecking ... "

    Damit liefert der VfL Bochum selbst den Beweis, dass es gar keine Verletzung des Spielers und damit keinen Grund für einen Abbruch, wie von ihm gefordert, gab. Damit sollte sich das Sportsgerichtsverfahren bezüglich der Spielwertung erledigt haben.

    Bleibt abzuwarten, wofür der Täter letztlich strafrechtlich verurteilt werden kann und wird. Angesichts keiner vorliegenden Verletzung, wird es mit "gefährlicher KörperVERLETZUNG" schwer. Bin gespannt.

  17. 19.

    Es stimmt, so ein Feuerzeug wiegt tatsäcl,ich nir ein pasr Gramm.
    Aber wenn man Wurfgeschwindigkeit und Wurfhöhe einbezieht, kann das schon ein Wurfmasse von ein paar hundert Gramm bis 1 kg entstehen.
    Unfäd probiers mal an Dir aus, das wirst du deutlich spüren.

  18. 18.

    Bei Union ist jeder, der eine Karte erwerben kann, namentlich bekannt. Die Tickets werden wegen der großen Nachfrage unter den Vereinsmitgliedern verlost. Da wird man wohl den Werfer entsprechend gesperrt haben.

  19. 17.

    egal wie das Verfahren am Ende ausgeht - der größte Verlierer wird der Bochumer Torwart sein. Er wird in den Augen vieler Fans der neue Timo Werner sein und hat daher nicht mehr viel zum Lachen in Stadien außerhalb Bochums. Ich stelle mir gerade ein Spiel bei St. Pauli vor, sollte Bochum Punkte 3 Punkte zu Lasten St. Paulis bekommen.

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