2. Fußball-Bundesliga - Hertha sucht gegen den HSV den Anschluss zur Tabellenspitze

Do 23.01.25 | 15:35 Uhr
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Herthas Spieler jubeln über einen Treffer im Spiel beim SC Paderborn. Quelle: imago images/Ulrich Hufnagel
Audio: rbb24 Inforadio | 24.01.2025 | Jan Ole Behrens | Bild: imago images/Ulrich Hufnagel

Sechs Punkte steht Tabellenführer Hamburger SV in der engen 2. Fußball-Bundesliga vor Hertha BSC. Mit einem Sieg am Samstag wären die Berliner wieder voll im Rennen. Dazu müssten sie nicht nur den Gegner, sondern auch ihre Heimschwäche bezwingen.

Fakten zum Spiel

  • Der HSV ist erstmals seit September 2023 wieder Tabellenführer der 2. Bundesliga
  • Hamburg ist Frühstarter: In den ersten 30 Minuten haben die Hanseaten diese Saison 17:0-Tore erzielt - einsame Ligaspitze
  • Hertha-Trainer Cristian Fiel hat gegen Hamburg noch nie gewonnen - seine Bilanz: null Siege, ein Remis, drei Niederlagen
  • Gegenüber Merlin Polzin hat in seiner noch jungen Trainerkarriere noch nie gegen Hertha gespielt
  • Hertha BSC hat seit Oktober kein Heimspiel mehr gewonnen - am Samstagabend werden 71.500 Zuschauer erwartet

Die sportliche Situation beim HSV

Der HSV hat einen Traumstart ins neue Jahr hingelegt. Durch einen 1:0-Heimsieg im Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln am vergangenen Wochenende sprangen die Hanseaten auf den Spitzenplatz der 2. Bundesliga. In diesem Jahr soll es endlich mit dem Aufstieg in die erste Liga klappen - mal wieder. Die Resultate der jüngsten Spiele machen da Hoffnung. Die letzte Niederlage kassierte der HSV Anfang November in Braunschweig (1:3) - damals noch unter dem heutigen Trainer des 1. FC Union, Steffen Baumgart. Hamburgs mittlerweile gar nicht mehr so neuer Coach, Merlin Polzin, ist noch ungeschlagen und hat in fünf Pflichtspielen elf Punkte geholt.

Die Gegner-Experten

Die HSV-Fans Kilian und Mika gründeten von zweieinhalb Jahren den Podcast "Rautentalk". Einmal pro Woche sprechen sie über die Ereignisse beim und rund um den HSV.

Mika nimmt dabei die Rolle als Fan ein, der bei den Heimspielen und regelmäßig auch auswärts bei den Partien im Stadion ist. Kilian, der in der Jugend beim HSV gespielt hat, sieht sich eher als Moderator. Er verfolgt die Spiele seines Lieblinsklubs lieber vom heimischen Sofa.

"Unter Polzin ist auf jeden Fall ein Aufwind zu spüren", sagt HSV-Fan Kilian. Gemeinsam mit seinem Freund Mika spricht er im Fanpodcast "Rautentalk" wöchentlich über die Geschehnisse bei den Hamburgern. "Bei Baumgart hatte man immer das Gefühl, dass wir Angsthasen Fußball spielen - selbst bei Führung oder im eigenen Stadion". Mittlerweile agiere der HSV wieder offensiver und mit mehr Kontrolle über das Spiel.

Das bewegt die Fans

Sportlich ist man mit der aktuellen Entwicklung der letzten Wochen an der Elbe also zufrieden. Unmut gibt es aber über jüngste Geschehnisse abseits des Platzes. Vor dem letzten Heimspiel gegen den 1. FC Köln griff eine Gruppe HSV-Fans willkürlich Köln-Anhänger vor einer Kneipe an - darunter offenbar auch Frauen und ältere Menschen. "Da hat sich die Fanszene bislang noch nicht öffentlich zu geäußert", sagt Mika. "Das geht aber natürlich nicht. Ich denke auch nicht, dass die Leute aus der Szene damit einverstanden sind." Es sei wichtig, dass die Angriffe richtig aufgearbeitet werden würden.

Auf diesen Spieler sollte Hertha achten

"Wenn man einen Spieler hervorheben will, muss das ganz klar unser linker Flügelspieler Jean-Luc Dompé sein", sagt Mika. "Er ist für mich der beste Flügelspieler der zweiten Liga und im eins gegen eins besonders stark. Hinzu kommt, dass er in dieser Saison noch einmal einen Schritt gemacht hat, was die Torgefahr angeht. Seine Flanken in Kombination mit der Strafraumpräsenz von Davie Selke sind schon gut."

Auch Emir Sahiti, der beim HSV auf der rechten Seite stürmt, sehen die beiden Podcaster als wichtigen Mann im Ensemble von Polzin. "Der wird vielleicht vielen Menschen noch nicht viel sagen, weil man ihn beim HSV noch gar nicht so oft gesehen hat. Der hat erst durch Polzin die Chance bekommen", sagt Kilian. "Im eins gegen eins und im Dribbling insgesamt ist er wirklich sehr stark."

Das sagen die Trainer

Cristian Fiel (Hertha BSC): "Der HSV hat eine große Variabilität im Positionsspiel. Wir müssen sehr aktiv gegen den Ball sein. Wenn du ihnen Raum gibst, wird es nicht so einfach. (...) Das Stadion wird voll sein, und wir beginnen von null in unserem Stadion. Wir wollen es anders machen als in der Hinrunde. (...) Uns allen hat der Sieg in Paderborn gut getan und die Stimmung unter der Woche war super. Ich hab im Training die Dinge bekommen, die ich sehen will."

Merlin Polzin (HSV): "Unser Ziel am Sonnabend und unser eigener Anspruch ist natürlich ein Sieg in Berlin. Dabei spielt es für uns keine Rolle, gegen wen wir spielen. Für den HSV und für unseren Weg ist es wichtig, dass wir unseren Fußball, für den wir stehen wollen, auf den Platz bekommen und das Maximum herausholen. Wir haben extrem Bock auf das Spiel und freuen uns auf zahlreiche HSV-Fans, die für maximale Lautstärke im Gästeblock sorgen."

So könnte Hertha spielen

Herthas Stammtorhüter Tjark Ernst dürfte nach seinem Ausfall in Paderborn zurück in die Startelf rücken. Seine muskulären Probleme hat er auskuriert. Vorstellbar ist auch, dass Marten Winkler für Palko Dardai in die erste Elf rückt, dessen Leistung im ersten Spiel des Jahres etwas abfiel. Ansonsten dürfte Fiel der Mannschaft vertrauen, die in Paderborn den so wichtigen Auftaktsieg holte - vorausgesetzt in die Transferverhandlungen um Jonjoe Kenny kommt bis Samstagabend nicht noch Schwung. Der 27-Jährige liebäugelt mit einem Wechsel zum englischen Zweitligisten Sheffield United.

Beim zuletzt langzeitverletzten und für Hertha so wichtigen Fabian Reese besteht laut Fiel die Möglichkeit, dass er gegen den HSV wieder in den Kader rutscht.

Die mögliche Startelf: Ernst - Kenny, Leistner, Klemens, Zeefuik - Sessa - Cuisance, Maza - Winkler, Niederlechner, Scherhant

Die Prognose

Der Tipp des Gegner-Experten: Wenn es um den Endstand geht, sind sich die beiden HSV-Fans uneins. Kilian ist etwas zurückhaltender, glaubt aber nicht an einen Sieg von Hertha BSC und tippt deswegen 1:1. Mika ist optimistischer, glaubt daran, dass der HSV sich im Aufstiegsrennen von den Berlinern absetzen kann und tippt daher ein knappes 2:1 für Hamburg.

Der Redaktionstipp: Hertha gegen den HSV: Was nach Bundesliga klingt, könnte ein richtig gutes Zweitliga-Spiel werden. Allerdings haben die Gäste im Moment die Nase vorn, werden in Berlin gewinnen und einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg machen. Der HSV siegt im Olympiastadion mit 2:0.

Sendung: DER TAG, 23.01.25, 18 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Zitat: "Hertha ist also am Sonnabend haushoher Favorit . . ."

    Bei allem Verständnis für Ihr Fantum, aber Hertha ist ganz sicher nicht der haushohe Favorit in diesem Spiel - bei den Wettanbietern hat der HSV (leicht) die Nase vorn. Und auch wenn ich nicht an ein glattes 2:0 für die Hamburger glaube, wie die Redaktion es tippt, dürfte es für die Charlottenburger schwer werden, Zählbares mitzunehmen.

  2. 12.

    Wenn morgen wieder der Hertha-Super-Star Fabi Reese mitspielt, wuppt er das Spiel ganz alleine. Wenn nicht, sieht es schlecht aus, da die anderen besten Spieler Angebote von richtigen Vereinen bekommen und sich im Spiel etwas zurück halten, da sie sich nicht verletzen wollen und somit ihre Chance vertun, aus sich etwas zu machen, statt ewig in der 2.Liga zu spielen.

  3. 11.

    Da Morgen einige verletzte Spieler wieder in den Kader kommen, hoffe ich Morgen ein 2:2 im Stadion zu sehen - Mit etwas Glück wird es auch ein 2:1 ...
    @Torsten: WAS bedeutet "Klare Kante gegen Rowdies" ?!?
    Gegen Rowdies heißt Rowdies generell und NICHT nur gegen ihren "Lieblings-Hass-Verein" Hertha oder Union sondern gegen ALLE Rowdies.
    Unter einem Artikel zum Spiel gegen den HSV bezieht sich dieser Nick -höchst wahrscheinlich- auf die am Wochenende angegriffenen friedlichen Fans aus Köln. Aber soviel Verstand bei ihnen zu vermuten ...

  4. 10.

    Es geht -so Sie die Überschrift lesen können- um den Versuch Herthas, Anschluss an die Tabellenspitze zu finden. Artikelirrelevante Nachfragen zu Tankstellen werden entsprechend mit Vermutungen über Zielscheiben beantwortet. Dass Sie darauf hilflos reagieren, verwundert eigentlich niemand mehr. Kleiner Tipp: Einfach weniger Junkfood konsumieren, dann wird es nicht ganz so peinlich wie beim "Faktenchecken". Vielleicht klappt es eines Tages auch mit der Orthographie!

  5. 9.

    Statt "Klare Kante gegen Rowdies" jetzt mit neuem "Vermutung"-Nick?
    Ich glaube aber, hier geht es um das Spiel gegen den HSV und einer Nachfrage und nicht um Zielscheiben aus/ um Neapel, geschweige um Wolfsburg.
    Oder haben Sie etwas zum Überfall von Hertha-Fan auf eine Tankstelle oder zu den widerwertig sexuellen Übergriffe eben dieser "Fan" in einem RE zu schreiben?

  6. 8.

    Was hat eigentlich ihr dämliches Geschreibsel mit dem Artikel zu tun. Das fragt sich ganz Berlin ....
    Sie sind ein bemidleidenswertes Individuum und man sollte sich über ihre Herablassungen gegenüber Hertha BSC nicht aufregen. Ihre Behauptungen zwecks der Stadionmiete sind eine Lüge nichts weiter als eine Lüge.
    Sie müssen ein sehr sehr einsamer Mensch sein.
    Mein Beileid ....

  7. 7.

    Sicher geglaubte Siege zu versemmeln, darin sind beide Vereine Tabellenspitze >v<

  8. 6.

    HSV und Hertha sind wohl beide Spitze darin, ihre Chancen in der Tabelle nicht zu nutzen. Hertha hatte zuletzt Glück in Paderborn. HSV auch nur durch einen 11er gegen Köln gewonnen. Und dieses Jahr verlieren ja die Tabellenführer meist gleich wieder ihren Spitzenplatz und Hertha meistens überfordert mit eibem vollen Oly.
    Insofern tippe ich mal auf ein Unentschieden, was beiden nicht groß weiterhilft.

  9. 5.

    Der HSV ist dafür bekannt, im Zweifel die Nerven und damit entscheidende Spiele zu verlieren. Hertha ist also am Sonnabend haushoher Favorit und hat beste Chancen, das wichtige Spiel zu gewinnen und damit die Tür zum Aufstieg weit aufzustoßen. Hahohe Hertha BSC!

  10. 4.

    Vielleicht bezieht sich der Nick auch auf diejenigen, die Torhüter mit Zielscheiben verwechseln oder aber in nah (Wolfsburg) und fern (Neapel) meinten, bleibenden Eindruck abseits des Spielfeldes hinterlassen zu müssen.

  11. 3.

    Ich erinnere da an die Klatschen, die Hertha trotz vollem Haus bekam.
    Und, auf wen bezieht sich Ihr Nick "Klare Kante gegen Rowdies"? Gegen die, die eine Tankstelle überfallen haben, oder gegen die, die sich sexuellen Angriffen in einem RE hingeben, indem die Frauen belästigten?

  12. 2.

    Na da wär ich mir an Deiner Stelle nicht so sicher. Aber wir können ja mal träumen und Samstag Abend abwarten.

  13. 1.

    Ich bin sicher, daß Hertha keine Angst vorm großen Namen hat, den Tabellenführerdino mit entschlossenem Mut im vollen Haus besiegen kann und damit die Chance auf die Rückkehr in die erste Liga wahrt.

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