0:2-Niederlage zum Jahresanfang - Harmloses Union Berlin enttäuscht bei Baumgart-Debüt in Heidenheim

Sa 11.01.25 | 19:09 Uhr
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Tom Rothes verhängnisvolle Grätsche gegen Heidenheims Sirlord Conteh (Bild: IMAGO/Matthias Koch)
IMAGO/Matthias Koch
Audio: rbb24 Inforadio | 11.01.2025 | Tabea Kunze | Bild: IMAGO/Matthias Koch

Zehn Minuten kontrolliert der 1. FC Union in Heidenheim das Spiel. Dann kassiert das Team ein Kontergegentor und eine Rote Karte. Am Ende steht eine 0:2-Niederlage, ein missglücktes Baumgart-Debüt sowie eine Serie von zehn sieglosen Spielen.

  • Nach einer Roten Karte spielte Union eine knappe Stunde in Unterzahl
  • Stürmer Jordan verpasste früh eine Großchance zur 1:0-Führung
  • Union Berlin wartet nun seit zehn Pflichtspielen auf einen Sieg
  • Für Heidenheim war es der erste Erfolg nach neun Partien ohne Sieg

Bitterer Auftakt für die Fußballer des 1. FC Union Berlin ins Jahr 2025: Beim 1. FC Heidenheim verlieren die Köpenicker am Samstagnachmittag nach einer sehr durchwachsenen Leistung mit 0:2 (0:1). Auch drei Wochen nach ihrem letzten Pflichtspiel im Jahr 2024 präsentierten sich die Gäste beim Debüt von Trainer Steffen Baumgart defensiv zu instabil und offensiv zu harmlos.

Der Spielverlauf

Die Gäste aus Köpenick fanden in den Anfangsminuten deutlich besser in die Partie als ihre Gastgeber. Union verteidigte Baumgart-typisch druckvoll, schaltete schnell um und spielte sich so früh vor das Heidenheimer Tor. Die erste Großchance gehörte Stürmer Jordan (7. Minute), dessen scharfer Schuss aus der Drehung allerdings von Heidenheim-Schlussmann Kevin Müller noch an die Latte gelenkt wurde.

Für eiserne Ernüchterung sorgte kurz darauf Frans Krätzig. Nach einem Heidenheimer Ballgewinn und anschließend perfekt ausgespieltem Umschaltmoment traf der Mittelfeld-Mann völlig freistehend zur 1:0-Führung (10.). Union verlor anschließend nicht nur an Spielkontrolle und Offensivdruck, sondern in der 37. Minute auch noch einen Spieler: Nach einer verpatzten Ballannahme legte Tom Rothe als letzter Mann den dazwischen gegangenen Sirlord Conteh. Kurz darauf ging es zur Halbzeit in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich dann, warum beide Mannschaften sich in den vergangenen Monaten schwergetan haben, in der Bundesliga Spiele zu gewinnen. Beide Mannschaften hatten weitestgehend große Probleme, ein Kombinationsspiel aufzuziehen und sich gute Chance zu erspielen. Die besseren hatte dabei noch Heidenheim, die immer mal wieder zumindest vor Union-Torwart Alexander Schwolow auftauchten. In der 84. Minute traf Adrian Beck schließlich zur 2:0-Entscheidung.

Steffen Baumgart im Spiel gegen Heidenheim (Bild: IMAGO/Michael Weber)Leiden an der Seitenlinie: Steffen Baumgart erlebte ein enttäuschendes Union-Debüt. | Bild: IMAGO/Weber

Spieler des Tages

Dass Frans Krätzig hiermit diesen Titel verliehen bekommt, ist alles andere als selbstverständlich. Erst in der vergangenen Woche wechselte der 21-Jährige via Leihe vom FC Bayern München nach Heidenheim. Möglich gemacht wurde dies nur durch ein vorzeitiges Ende einer ersten Leihe nach Stuttgart, wo Krätzig zuvor in 15 Liga-Spielen nur einmal für 56 Minuten ran durfte. Für sein erstes Tor im Heidenheimer Trikot brauchte er am Samstag nur zehn Minuten und sechs Ballkontakte. Sein Schuss zum 1:0 war gut getroffen, stramm und unhaltbar für Unions Schwolow.

Was war denn da los?

Keine Schiebermütze und nicht kurzärmlig – nicht nur das, sondern auch wie Steffen Baumgart am Samstag zum ersten Mal an Unions Seitenlinie stand, sorgte am Samstag für ein ungewohntes Bild. Zugegeben: Bei Minusgraden in Heidenheim waren der langärmlige Kapuzenpullover und die dicke Weste darüber vermutlich die bessere Wahl. Vor diesem Hintergrund vielleicht noch überraschender: Mit Janik Haberer und Jordan ließ Baumgart gleich zwei Spieler von Beginn an ran, die das unter Bo Svensson zuletzt im November durften.

Zählbares

  • Gelaufene Kilometer, Ballbesitz, Schüsse, erfolgreiche Pässe – in nahezu allen statistischen Kategorien hatte Heidenheim am Samstag Vorteile
  • Die Rote Karte für Linksverteidiger Tom Rothe war dessen erste im 69. Profispiel
  • Unions Vorsprung auf die Abstiegsränge schmilzt weiter – auf Heidenheim und den Relegationsplatz 16 beträgt er nun nur noch vier Punkte
  • Lange Zeit zur Frust-Verarbeitung bleibt nicht: Bereits in vier Tagen empfängt Union am Mittwoch zu Hause den FC Augsburg

Stimmen zum Spiel

Christopher Trimmel (Kapitän 1. FC Union Berlin): "Ein unglücklicher Spielverlauf. Wir sind gut in das Spiel gestartet und hatten ein paar Torchancen. Dann kriegst du ein Gegentor und die Rote Karte verändert das Spiel natürlich. Aber trotzdem: Für die kurze Zeit, die wir jetzt mit dem neuen Trainer verbracht haben, waren ein paar Dinge schon richtig gut. Wir waren ein Mann weniger und haben trotzdem weiter versucht, vor das Tor zu kommen."

Frank Schmidt (Trainer 1. FC Heidenheim): "Das tut uns natürlich sehr gut. Wir konnten das, was in den letzten Wochen und Monaten des alten Jahres war, ein bisschen hinter uns lassen und uns neu ausrichten. Deswegen ist das ein sehr wichtiger Sieg, der am Ende aber nur ein Startschuss sein darf. Wir brauchen noch viel, viel mehr Punkte."

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.01.2025, 15:30 Uhr

52 Kommentare

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  1. 52.

    Der Blender Baumgart wurde schneller demaskiert als angenommen. Der ist bald wieder weg. Das Chaos nimmt seinen Lauf …

  2. 51.

    Superhelden das wart ihr ja wohl gestern. Beim kritisieren schön auf dem Teppich bleiben.

  3. 50.

    3. Versuch

    Wieso Stadtderby , sie sind immer noch auf Platz 12 und da krepelt Hertha auch nur rum .
    Mal sehen was Eure Superhelden nächste Woche fabrizieren , vielleicht werden Sie dann ganz schnell ruhiger werden .

  4. 49.

    Gut beschrieben. Kleinere Brötchen werden es wohl werden. Ob die dann noch kultig sind aufgrund des Trainers wird sich zeigen. Letztendlich steht Union da wie jeder andere Verein, der einen miesen Lauf hat. Man versucht es mit verschiedenen Mitteln, dazu gehört auch ein neuer Trainer. Baumgart hin oder her, es wird eine mentale Sache werden. Da muss jeder im Team an sich arbeiten.

  5. 47.

    Na ja, Steffen, wenn man angesichts der Ergebniskrise und vor allem aufgrund der wenig überzeugenden Leistungen der Mannschaft in letzter Zeit als Unioner nicht eine gewisse Anspannung verspüren würde, könnte man das mit dem Fußball auch ganz sein lassen, ne.

    Als Herthaner mit einer gewissen Seelenruhe, die ich Innen einfach mal zuschreibe, haben Sie sich wohl längst mit dem Klassenververbleib abgefunden und hoffen nicht mehr auf einen Aufstieg der Blau-Weißen in die Buli. Sie befinden sich also in einer herzschonenderen Situation als ich, Steffen. ;)

    Und mal ab von Ihrer etwas komischen Aussage über "kleine, kultige Brötchen", finde ich solche völlig unqualifizierten Beiträge wie den von "Olaf" absolut überflüssig und lächerlich.

  6. 45.

    Wenn Union Berlin in der Realität angekommen ist, kann man den Abstieg abwenden. Aber mit der Leistung von gestern wird es schwierig. Sicherlich haben der Platzverweis und das frühe 1:0 sichtbar am Selbstvertrauen gedrückt, aber die wenigen Chancen, die man hat, sollten genutzt werden.

  7. 44.

    Man merkt Ihre Anspannung, Gerd. Natürlich wird Union nicht absteigen. Aber wenn man den Trainer rauswirft, um einen gerade verfügbaren Zweitligatrainer mit vermeintlichem Kultstatus zu holen, muss man halt kleine, dafür kultige Brötchen backen. Reicht in diesem Jahr für den Klassenerhalt in der extrem zweigeteilten ersten Liga.

  8. 43.

    Es ist offensichtlich: Baumgart erreicht die Mannschaft nicht mehr. Es benötigt neue Impulse.

  9. 42.

    Bitte reißt euch zusammen und bleibt in Liga 1. Die zweite Liga ist für Traditionsvereine.

  10. 41.

    Was hier teilweise für eine Häme gegen den FCU ausgeschüttet wird zeigt meiner Meinung nach nur das es wie überall Im Fußball um Sympathie oder eben das Gegenteil geht.Man wird es verschmerzen können. Und im Ernst Leute: Es sind noch17 Spiele , in Worten Siebzehn! Das hier einige schon den Abstieg herbeireden wollen geschenkt. Das der , z. Zt. immer noch erfolgreichste Fußballverein Berlins keine Ambitionen Richtung internationale Plätze hat ,ist jedem klar. Absteigen wird der Verein aber nicht.

  11. 40.

    Zitat: "Union verliert nicht nur drei Punkte sondern auch einen Spieler aufgrund eines groben Fouls. Das ist unsportlich Herr Zingler."

    Von welchem "groben Foul" fabulieren Sie hier? Das war eine leichte Berührung, die nur aufgrund der "letzter-Mann-Regel" mit einem Platzverweis zu bewerten war. Und was soll das mit dem D. Zingler zu tun haben. Olaf? Kunden jibt's . . .

  12. 38.

    Auch Steffen Baumgart kann aus einem Käfer keinen Porsche machen ,schon gar nicht in zwei Wochen .
    Ich habe den Eindruck der Verein hat ein strukturelles Problem, erinnert mich ein wenig an meinen Verein der ist Blau Weiss , wer hoch fliegt kann tief fallen liebe Unioner .

  13. 37.

    Zitat: "Union verliert nicht nur drei Punkte sondern auch einen Spieler aufgrund eines groben Fouls. Das ist unsportlich Herr Zingler."

    Von welchem "groben Foul" fabulieren Sie hier? Das war eine leichte Berührung, die nur aufgrund der "letzter-Mann-Regel" mit einem Platzverweis zu bewerten war. Und was soll das mit dem D. Zingler zu tun haben. Olaf? Kunden jibt's . . .

  14. 36.

    Ich fand Schwolow und Tousart ganz gut.

  15. 35.

    So langsam rostet "eisern"Wuhlheide.....

  16. 33.

    Gegen wettbewerbsverzerrende und fremdfinanzierte Franchise-Konstrukte aus Miami / Klosterstr. kann es gar kein "Derby" geben! ;)

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