Nach Feuerzeug-Eklat bei Union - Auch Kiel und St. Pauli legen Einspruch gegen Urteil des DFB-Sportgerichts ein

Mi 22.01.25 | 18:08 Uhr
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Bochum-Torhüter Patrick Drewes im Bundesliga-Spiel beim 1. FC Union (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)
Bild: IMAGO / Matthias Koch

Auch die Fußball-Bundesligisten Holstein Kiel und FC St. Pauli haben gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts im Skandalspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und VfL Bochum Einspruch eingelegt. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf dpa-Anfrage mit.

Die beiden Klubs schlossen sich damit den Berlinern an, die vor dem DFB-Bundesgericht das Urteil des Sportgerichts anfechten. Dieses hatte das ursprünglich 1:1 ausgegangene Spiel am 14. Dezember 2024 mit 2:0 für Bochum gewertet.

Auswirkungen auf Abstiegskampf

Kiel und St. Pauli wären im Abstiegskampf indirekt betroffen, bekäme der Tabellenletzte Bochum statt des einen Punkts aus dem Union-Spiel alle drei Punkte am Grünen Tisch zugesprochen. Dieses Urteil hatte das DFB-Sportgericht am 9. Januar gefällt.

Es sah Bochum geschwächt, nachdem der Torwart Patrick Drewes in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug aus dem Berliner Fanblock am Kopf getroffen worden war sowie ausgewechselt und vom Feldspieler Philipp Hofmann ersetzt werden musste, da das Wechselkontingent des VfL erschöpft war.

Holstein Kiel und der FC St. Pauli waren an dem Verfahren bislang nicht beteiligt. Der DFB teilte mit, die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB sehe in dem Paragrafen 26.2 eine solche Möglichkeit vor, unter der Voraussetzung, dass die Betroffenen ein "unmittelbares berechtigtes Interesse an der Entscheidung nachweisen".

Verhandlung im Februar möglich

Ob das Berufungsverfahren mündlich oder schriftlich abgehalten wird, entscheidet das DFB-Bundesgericht. Zur Verhandlung könnte es im Laufe des Februars kommen. Innerhalb des DFB ist das Bundesgericht die letzte Instanz. Eine darüber hinaus gehende Berufung wäre vor dem Ständigen Neutralen Schiedsgericht für Vereine und Kapitalgesellschaften möglich.

Sendung: rbb24, 22.01.2025, DER TAG in Berlin & Brandenburg

23 Kommentare

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  1. 23.

    Finde ich korrekt, denn beide Vereine sind davon Betroffen
    Hoffe auf ein Wiederholungsspiel meinetwegen auch ohne Waldseite.
    Stabil bleiben, Unioner!

  2. 22.

    So sehe ich das auch. Eine schauspielerisch schlechte Einlage eines schlechten Torwarts. Und ein ganz mieses Verhalten des VfL Bochum.
    Hoffentlich steigen sie "tief im Westen, wo die Sonne verstaubt" ab.

  3. 21.

    3. Versuch

    Ich bin ebenso der Meinung, dass Befunde nicht veröffentlicht gehören.
    Ob diese bei der Verhandlung eine Rolle gespielt haben, wissen wir alle nicht. Zumindest kenne ich kein Protokoll der Verhandlung. Und nebenbei gibt es keine bestätigten Aussagen, was der angebliche Befund ergeben hat. Alles Spekulation.

    Dass sich Kiel und Pauli dem Einspruch anschließen, finde ich gerechtfertigt. Denn sie sind die eigentlich Betroffenen.
    Das Urteil ist und bleibt eine unverhältnismäßige Wettbewerbsverzerrung.

    PS: Der Sigurd aus #4 bin nicht ich, das ist mein Stalker, der sich meinen Nick geklaut hat…

  4. 20.

    „ Eigentlich hätte der bochumer Torwart gelb-rot, nach dieser Showeinlage, sehen müssen.“
    Das sehe ich auch so, allerdings hat auch keiner irgendwelche Gegenstände auf andere Menschen zu werfen, und da der Übeltäter ermittelt wurde, hätte auch nur dieser bestraft werden müssen.
    Wenn z.B. in der BVG jemand einem anderen gegenüber handgreiflich wird, wird auch nicht die BVG verurteilt …

  5. 19.

    Gratuliere, DFL, mit diesem Urteil ist der Manipulation von Fußballspielen Tür und Tor geöffnet. Jetzt hat diese (DFL)keine andere Möglichkeit mehr, in irgend einem ähnlich gelagerten Fall, anders zu entscheiden. Dieses Eigentor wird Euch noch schwer im Magen liegen.
    EISER

  6. 18.

    Hallo lieber Dirk, klar hab ich noch Fragen aber an Dich! Willst Du es nicht begreifen oder kannst Du es nicht? Es ist ein riesengroßer Unterschied ob ein Spiel abgebrochen oder zu Ende gespielt wurde. Im Falle Union-Bochum wurde es zu Ende gespielt und vom Schiedsrichter mit Endstand 1:1 gewertet, Daran sollte auch nicht gerüttelt werden. Ansonsten wird jeglicher Spielmanipulation Tür und Tor geöffnet. Der Unparteiische hat entschieden , da sollte kein Gericht der Welt anders entscheiden. Was nicht heißt , das es anderweitig noch irgendwelche Folgen haben kann.

  7. 17.

    Also ich hab noch Fragen:
    1. Erkennst du den Unterschied zwischen Spielabbruch und regulärer Spielbeendigung in beiderseitigem Einvernehmen wirklich nicht?
    2. Kannst du dir nicht vorstellen, dass es hierbei eine unterschiedliche rechtliche Ausgangslage gibt und beide Fälle nicht vergleichbar sind?

  8. 16.

    Sportgericht weist Sichtweise des Aufsteigers zurück
    DFB wertet abgebrochenes Spiel in Bochum mit 2:0 für Gladbach
    VfL Bochum
    Bor. Mönchengladbach
    24.03.22 - 18:23
    Kommentare
    Das DFB-Sportgericht hat entschieden: Die abgebrochene Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach wird mit 2:0 für die Fohlen gewertet.

    noch Fragen?

  9. 15.

    Hallo empor: Wir warten eigentlich immer noch auf Deine Vorschläge wie man Feuerzeugwürfe oder Ähnliches seitens des Veranstalters verhindern kann?Kommt da noch was von Dir? Sollte aber was substanzielles und realistisch umsetzbares sein. Dann hätte Dein Kommentar hier Sinn gehabt.

  10. 14.

    „ Eigentlich hätte der bochumer Torwart gelb-rot, nach dieser Showeinlage, sehen müssen.“
    Das sehe ich auch so, allerdings hat auch keiner irgendwelche Gegenstände auf andere Menschen zu werfen, und da der Übeltäter ermittelt wurde, hätte auch nur dieser bestraft werden müssen.
    Wenn z.B. in der BVG jemand einem anderen gegenüber handgreiflich wird, wird auch nicht die BVG verurteilt …

  11. 13.

    Dem Vernehmen nach überlegt auch Heidenheim Einspruch gegen das Urteil einzulegen. Es kann einfach nicht sein das sich hier ein Verein Vorteile am grünen Tisch erschleicht. Der FC Union hat alles getan was in seiner Macht war, Täter gefasst und bestraft. Verhindern solcher Taten: Unmöglich. Aber den gesamten Verein dafür zu bestrafen geht gar nicht. Hatte nicht die DFL oder der DFB beschlossen das es keinerlei Kollektivstrafen mehr geben soll? Wo bleibt der Aufschrei?

  12. 11.

    Mach mal nen Vorschlag: Wie willst du das Werfen eines Feuerzeugs oder anderen kleinen Gegenstandes als Veranstalter verhindern?
    Sowas passiert übrigens nicht nur beim Fußball.

  13. 10.

    " die übrigens Zingler wegen dem Thema kontaktiert hat (so zumindest hat er es verkündet)"
    Falsch! Dirk Zingler hat lediglich "verkündet", dass er wegen dieses Urteils mit den anderen potenziell betroffenen Vereinen in Kontakt steht.

    "alle anderen Bundesligisten nicht. "
    Dafür gibt es mindestens zwei ganz einfache Gründe, auf die du auch selbst hättest kommen können:
    1. steht im Artikel §26.2 DFB Verfahrensordnung "unmittelbar berechtigtes Interesse..."
    2. interessiert die anderen Vereine eher nicht. Wie unterschiedlich die Interessenslagen der einzelnen Profi-Vereine sind, erkennt man nicht zuletzt bei den Themen 50+1-Regelung und DFL-Vermarktung.

    "wie Gerechtigkeit geht"
    Es geht um Recht. Wer von einem Gericht Gerechtigkeit erwartet, kennt unser Rechtssystem nicht.

  14. 9.

    Wo sind die Maßnahmen aller Bundesligaclubs, Würfe von Gegenständen (und andere Überschreitungen) seitens ihrer Zuschauer zu verhindern? Diese Taktiererei hier ist unwürdig.

  15. 8.

    Was ich verstehe: Der DFB wertet immer bei solchen Vorkommnissen.
    Was ich nicht verstehe: Wenn der Täter identifiziert ist, warum wird dann der Verein bestraft?

  16. 7.

    Begründung für das Urteil: Bochum wurde geschwächt, weil der Torwart ersetzt werden musste.

    Was wäre das beste Ergebnis gewesen, dass der Torwart hätte erzielen können?
    —> meiner Meinung nach, wenn er kein Tor kassiert
    Folglich wäre nur dann ein Schaden eingetreten, wenn Bochum aufgrund des Wechsels mindestens ein Tor kassiert hätte.
    ( Der Schaden des Spielers bleibt in der Verhandlung unberücksichtigt )

    In meinen Augen ist die Urteilsbegründung nicht haltbar.

  17. 6.

    Nun mal langsam Sigurd,niemand will hier med. Daten eines Herrn Drewes veröffentlicht sehen. Kern der ganzen Sache ist, hier wurde ein Urteil zu Gunsten eines Vereins gefällt. Das Spiel wurde in beiderseitigem Einvernehmen zu Ende gespielt 1:1 Endstand. Der Schiedsrichter ist der Souverän.Und ehrlich warum das Gericht die med. Befunde des UKB nicht berücksichtigt hat weiß es nur selbst. Und natürlich ist es legitim wenn unmittelbar betroffene Vereine hier ebenfalls Einspruch einlegen.

  18. 5.

    Klar, deswegen legen nur diese beiden Abstiegskandidaten - die übrigens Zingler wegen dem Thema kontaktiert hat (so zumindest hat er es verkündet) - Einspruch ein; alle anderen Bundesligisten nicht.

    Aber ok, wenn man daran glauben will, dass im Fußballgeschäft um so etwas wie Gerechtigkeit geht; bitte. Ist ein freies Land.

  19. 4.

    Sie wollen ernsthaft medizinische Daten veröffentlicht wissen? Ansonsten, Ursache und Wirkung. Ohne Wurf kein Stress.

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