0:1-Heimniederlage - Hertha enttäuscht auch gegen Kaiserslautern

Sa 08.02.25 | 23:17 Uhr
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Michael Cuisance (in blau, Hertha BSC) und Leon Robinson (Kaiserslautern) im Zweikampf. (Bild: IMAGO / Contrast)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.02.2025 | Jakob Rüger | Bild: IMAGO / Contrast

Nach den zuletzt schwachen Leistungen verliert Hertha BSC auch sein Heimspiel gegen Kaiserslautern mit 0:1. Nur Fabian Reese erreicht an diesem traurigen Hertha-Abend Normalform. Der Druck auf Trainer Cristian Fiél wächst.

  • Insgesamt kein schönes Spiel mit wenigen Torszenen
  • Hertha BSC im Angriff ohne Durchschlagskraft
  • Die Berliner stehen nach der Niederlage auf Platz 13 in der Tabelle
  • Fabian Reese erstmals seit neun Monaten wieder in Herthas Startelf

Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat am Samstagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 0:1 (0:0) verloren. Es war bereits die siebte Heimniederlage der Herthaner in dieser Saison, und dass im zehnten Spiel vor eigenem Publikum. Das Tor des Tages gegen unglückliche Berliner erzielte Lauterns Verteidiger Luca Sirch per Distanzschuss in der 57. Minute.

Der Spielverlauf

Kaiserlautern ging selbstbewusst in die Partie und drückte Hertha früh in die eigene Hälfte. Einige Eckbälle brachten allerdings keine Gefahr. Nach zehn Minuten bekam Hertha mehr Spielkontrolle, aber entweder war der letzte Pass zu ungenau oder die Flanken konnten von der hochgewachsenen FCK-Innenverteidigung geklärt werden. Die erste Halbchance hatte Lautern-Stürmer Ragnar Ache, aber dessen Schuss ging klar links am Hertha-Kasten vorbei (16.).

Hertha hatte auch im Anschluss mehr Ballbesitz, aber bis zur ersten Chance dauerte es bis zur 27. Minute: Reese prüfte mit einem Flachschuss Lautern-Keeper Julian Krahl. Dasselbe Duell gab es fünf Minuten später, nachdem Maza den Ball im Mittelfeld erobert hatte, wobei auch diesmal der FCK-Torhüter Sieger blieb.

Was im ersten Durchgang fehlte, waren die klaren Tormöglichkeiten. Derry Scherhant, diesmal als Mittelstürmer aufgeboten, hatte kaum Bindung an Herthas Spiel. Lauterns Stürmer Ache hatte noch die beste Möglichkeit, doch Hertha-Keeper Marius Gersbeck parierte dessen wuchtigen Schuss ohne Probleme. So blieb es bei einem nicht gerade ansehnlichen 0:0 zur Pause.

Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Michal Karbownik für Kevin Sessa in die Partie. Doch Alleinunterhalter in Herthas Angriff blieb Reese. Der offensive, linke Außenbahnspieler prüfte Krahl erneut mit einem strammen Schuss in der 54. Minute. Aus dem Nichts dann die Führung für die Gäste: Karbownik verschätzte sich bei einer Grätsche im Mittelfeld, der aufgerückte Luca Sirch kam an den Ball und traf aus 20 Metern platziert ins lange Eck. Gersbeck war ohne Abwehrchance.

Der einzige Spieler auf Seiten der Hertha, der sich weiterhin gegen die Niederlage stemmte, war auch danach Fabian Reese. In der 68. Minute ließ er zwei Gegenspieler aussteigen und legte quer vor das Tor, aber in der Mitte fehlte erneut der Abnehmer. Hertha rannte auch in der Folge zu kopflos an und stellte die FCK-Defensive in der Schlussphase vor keine größeren Probleme. Am Ende stand eine äußerst unglückliche Heimniederlage für die Mannschaft von Cristian Fiél zu Buche – bereits die siebte der laufenden Saison.

Fabian Reese (Hertha BSC) schreit nach einer vegebenen Chance. (Bild: IMAGO / Eibner)Herthas Fabian Reese brüllt seine Enttäuschung über eine vergebene Torchance heraus. (Foto: IMAGO / Eibner)

Was war denn da los?

Der Schrei des Fabian Reese: Er stand sinnbildlich für die 90 Minuten gegen Kaiserslautern – vielleicht sogar sinnbildlich für die momentane Verfassung dieser Mannschaft, die gegen den FCK zunächst glücklos und mit zunehmender Dauer immer kopfloser wirkte. Am Einsatz lag es beileibe nicht. Hertha, allen voran Reese, schaffte es trotz größter Bemühungen nicht, ein Tor zu schießen.

In der Schlussphase blieb Reese & Co. nur noch, das Tor zu erzwingen. Doch das Spiel der Blau-Weißen war auch dafür in der Summe zu fehlerhaft. Die Frustration der Mannschaft war sichtbar, die Pfiffe nach Spielende kein gutes Zeichen für den mittlerweile erheblich unter Druck geratenen Trainer Cristian Fiél, der jetzt enorm gefordert ist, dass solche Bilder nicht zur Normalität werden.

Spieler des Spiels

Auch in dieser Kategorie kommt man an Fabian Reese nicht vorbei. Nach neun Monaten stand Herthas Offensivspieler wieder in der Startelf, jeder gefährliche Angriff der Berliner lief über seine Außenbahn. Fünf Torchancen verbuchte der 27-Jährige am Ende, doch was fehlte, war der Torerfolg.

Reese war der tragische Held dieses Spiels, aber bleibt weiterhin der große Hoffnungsträger einer Mannschaft, die schnell wieder in die Spur zurückfinden muss, um nicht noch weiter abzurutschen. Reese hat trotz allem an diesem Abend unter Beweis gestellt, dass er der unbestrittene Leader von Hertha BSC ist.

Zählbares

  • Das 0:1 war die dritte Niederlage in Folge und bereits die siebte Heimniederlage der laufenden Saison für die Berliner.
  • Nach 270 Tagen stand Fabian Reese erstmals wieder in der 2. Liga von Beginn an auf dem Platz.
  • Es war der erste Sieg von Kaiserslautern im achten Zweitligaspiel gegen die Hertha.

Stimmen zum Spiel

Cristian Fiél (Trainer, Hertha BSC): "Mit der Art und Weise können wir zufrieden sein, aber am Ende geht es ums Gewinnen. Das haben wir nicht geschafft. Wir erspielen uns Chancen, aber wir schaffen es nicht, den Ball hinter die Linie zu drücken, es zu erzwingen."

Florian Junge (Co-Trainer, 1. FC Kaiserslautern): "Es war natürlich klar, dass Hertha nach dem 1:0 immer mehr Druck aufbauen wird, aber wir haben das Mannschaft überragend verteidigt, immer noch den Fuß reinbekommen und uns den Sieg so am Ende verdient."

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Sendung: rbb24, 08.02.2024, 22 Uhr

46 Kommentare

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  1. 46.

    Wohin ging es mit der „Hertha-Legende“?
    Letztlich nur auf und ab, in die 1. dann in die 2. Liga.
    Hertha sollte sich um das Sponsoring von OTIS bemühen.
    Die verstehen etwas vom Auf und Ab.

  2. 45.

    Ich habe eine ähnliche Antwort erwartet, weil Masochismus nicht jedermanns Sache ist und nur hartgesottene 90 Minuten klaglos ertragen können.

  3. 44.

    Pal Dardai ist der Hr.Streich von Hertha. Mit Ihm gings noch am besten.

  4. 43.

    Lieber Horst, so ist das mit Göttern und anderen Lichtgestalten.
    Sie werden solange hoch gejazzt, bis andere glauben, was man selber glaubt. Reese ist Gott und Messias zugleich, der Größe und Erretter. Die Strategie dahinter ist, verkaufe man Raketen die aber nur Luftpumpen sind. Jeder aber weiß das, nur die Hertha-Chefetage nicht und eben die Hörigen mit den blauweißen Brillen.

  5. 42.

    Ja, teilweise echt peinlich hier und auch was auf Instagram und Co. los ist. Von allen Kritikern und Besserwissern habe ich bis jetzt noch nichts gelesen, wie sie es denn besser machen würden, außer: am besten "alle raus!" Becher werfen, Pfiffe, Beleidigungen? So geht Zusammenhalt? Was meint ihr, was das mit den jungen Spielern macht? Die lesen und hören das auch alles. Bestimmt super für ein großes Selbstbewußtsein nächste Woche in Düsseldorf.
    Ich schäme mich nicht für die Mannschaft , aber für so manche angebliche Hertha Anhänger.

  6. 41.

    Es ist rin Jammerspiel, selbst für einen eingefleischten Union kaum auszuhalten!

    Aber deshalb die Mitgliedschaft kündigen? Das tun nur Eventis, aber keine Fans. Die halten auch in schlechten Zeiten zu ihrer Mannschaft, denn überall, bei jeder Mannschaft, gibt es mal längere Durststrecken.

  7. 40.

    Überschrift ("enttäuscht") passt nicht zum Text (zweimal "unglücklich", "aus dem Nichts"). Und auch der Text ist widersprüchlich: der angeblich tolle Leader Reese, und trotzdem "kopflos" und harmlos.

  8. 39.

    Hallo Herthaner, lass doch mal die Kirche im Dorf! Die Realität ist doch, dass sich der Verein gegen den Konkurs stemmen muss. Folglich ist kein Geld für leistungsstarke Spieler da und man muss mit dem deutlich günstigeren Nachwuchs arbeiten. Hier kommt der Faktor Hoffnung ins Spiel, dass die jungen Stark genug sind um die zweite Liga zu halten. Mehr ist nicht zu erwarten, aber wie bei Hertha oft Üblich, ist die Erwartungshaltung viel höher aufgehängt.
    Man sollte sich darauf einstellen, dass der Verein längere Zeit keine erste Liga sieht. Er muss sich erst einmal wirtschaftlich konsolidieren. Dabei helfen dann die Kosten für ein neues Stadion sicher ungemein.

  9. 38.

    Die, die Hertha hier verbal fertig machen, sind keine Herthaner. Habt ihr erwartet, das Lautern mit 4:0 aus dem Stadion geschossen wird? Ich fand das Spiel gestern, vom kämpferischen Willen her, auch deutlich besser, als gg Regensburg. Leider völlig völlig verunsichert, vor dem Tor zu harmlos, hinten unsortiert, wie gg HSV. Der junge Maza mit Tränen in den Augen, tut weh. Ja, es muß sich was ändern. Mir fehl nur die Idee, was. Fiel raus, ist gut. Die Komplette Führung raus, auch ne super Idee mit in der Saison. Ich habe von diesen ganzen Kritikern hier noch keine anderen konstruktiven Vorschläge gelesen. Forderung nach Dardai ist lächerlich.

  10. 37.

    Hallo Herthaner, das Spiel am Samstag war nicht so schlecht. Die Mannschaft verbal fertig zu machen ist der falsche Weg! Hertha muss sich vom Ballbesitzfußball verabschieden. Sorry Herr Fiel. Jetzt hilft nur durch Umkehrspiel (Konter) das Spiel aufzuziehen. Auf das Tor zu schießen kann auch nicht verkehrt sein! Und bitte weiter mit Dardai und Gechter! Jetzt zählen nur Punkte.

  11. 36.

    Man kann sehr schnell hinten rein rutschen.
    Für Hertha wäre es auch nicht unverdient.

  12. 35.

    Bevor ich mir diesen Verein im Stadion antun würde, würde ich selbst eine Vip Karte im Ofen verbrennen.
    Die halbe Sekunde Wärme ist mehr wert als Hertha BSC mit ihrem Superstar Reese zu sehen.

  13. 34.

    Der Bus ist abgefahren. Müssen nur aufpassen das wir jetzt nicht in den Bus Richtung dritte Liga gesetzt werden. Haben Ulm, Braunschweig, Münster noch auswärts. Und auch die nächsten Spiele in Düsseldorf und zu Hause gegen Nürnberg lassen nichts Gutes erahnen. Insgesamt ist es auf allen Ebenen bei Hertha viel zu wenig ! Da muß sich jeder selber auch mal hinterfragen ob er der Richtige ist. Meines Erachtens vollversagen auf ganzer Linie und das auf allen Ebenen.

  14. 33.

    Es ist unglaublich, dass bei jedem Heimspiel über 40.000 Zuschauer kommen. Müssen die Eintritt bezahlen ? oder bekommen die Schmerzensgeld ?

  15. 32.

    Solange die letzten drei der Tabelle nicht selber punkten braucht Hertha nicht in den Rückspiegel schauen. Aber wehe, wenn zum Beispiel Ulm oder Braunschweig selber punkten, kann es gefährlich werden.

  16. 31.

    Es ist an der Zeit, dass man bei Hertha einsieht, dass dieser Trainer nicht der richtige Mann ist, um die Mannschaft zu erreichen. Wenn man jetzt nicht schnell handelt, wird die Abstiegsgefahr immer größer. Jede Wette: Pal Dardai schafft auch jetzt wieder die Wende.

  17. 30.

    Sieben Mal Reese in einem Artikel, dass man glauben könnte, er stünde alleine auf dem Platz.
    Das diese Ein-Mann-Show in die Hose geht, kann man am Ergebnis sehen.
    Hertha täte gut daran, auch noch andere Spieler aufzustellen.
    Platz wäre ja noch, denn jede Mannschaft darf elf Spieler aufstellen.

  18. 29.

    Hertha spielt ja seit Jahren im Nirgendwo der Tabelle. Man man einfach einsehen, dass das Team gerade so 2.Liga-tauglich ist. Da spielt auch der Name des Trainers keine Rolle.
    Grund ist, dass seit Jahren in der Führung des Vereins schlecht gewirtschaftet wird.
    Es ist chronisch kein Geld da.
    Somit wird sich nichts ändern.

  19. 28.

    Vielleicht steckt ja ein Konzept dahinter: Erstmal in die dritte Liga. Dort gegen Aue, Dresden und Rostock gewinnen. Danach bleibt vom Olympiastadion kein Stein mehr auf dem anderen und Hertha bekommt endlich das lang ersehnte neue Stadion.

  20. 27.

    Der harte Kern der Hertha-Fans müsste dem Kommentator Nils eigentlich eine Jahreskarte spendieren und ihn zwingen alle Spiele bis zum Abpfiff anzuschauen. Eine schlimmere Strafe kann es für ihn als Fachmann nicht geben,

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