3. Liga - Cigerci führt Cottbus zum Sieg gegen Wehen Wiesbaden

Sa 08.02.25 | 15:55 Uhr | Von Shea Westhoff
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Energie Cottbus jubelt
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Video: Sportschau | 08.02.2025 | Sebastian Meyer | Bild: IMAGO/Steffen Beyer

Erster Heimsieg des Jahres, Tabellenführung ausgebaut: Cottbus gewinnt gegen Wehen Wiesbaden, weil die Mannschaft sich wieder einmal auf ihre starke Offensive verlassen kann.

  • Energie Cottbus bleibt mit dem 2:1-Sieg gegen Wehen Wiesbaden Spitzenreiter
  • Paraden von Elias Bethke verhindern Rückstand in der Anfangsphase
  • Das 1:0 durch Tolcay Cigerci bringt Cottbus auf die Siegerstraße

Fußball-Drittligist Energie Cottbus hat seine Tabellenführung gefestigt. Am Samstag gewannen die Lausitzer gegen Wehen Wiesbaden mit 2:1 (1:0). Die Treffer für die Gastgeber erzielten Tolcay Cigerci (32. Minute) und Maximilian Krauß (71.). Für die Hessen traf Thijmen Goppel zum zwischenzeitlichen Ausgleich (64.).

Weil der zuvor punktgleiche Verfolger Dynamo Dresden parallel überraschend bei der Amateurmannschaft des VfB Suttgart verlor, konnte Cottbus den Vorsprung in der Tabelle auf drei Punkte ausbauen.

Der Spielverlauf

Timmy Thiele, der im Angriff diesmal gegenüber Erik Engelhardt den Vorzug erhalten hatte, hatte die frühe Führung auf dem Fuß. Gäste-Keeper Florian Stritzel leistete sich beim Spielaufbau einen Fehlpass direkt zu Tolcay Cigerci, der auf Thiele weiterleitete. Der Toptorjäger hatte an der Strafraumkante viele Möglichkeiten - und entschloss sich für einen flachen Abschluss in die Arme des Torwarts (5.).

Danach taumelte der Tabellenführer. Ein scharfer Flachpass erreichte Wiesbaden-Stürmer Fatih Kaya, der nur noch Elias Bethke vor sich hatte. Den Tunnel-Versuch Kayas vereitelte der Torwart (10.). Wenig später mussten erst Phil Halbauer und danach Henry Rorig jeweils Kopfball-Abschlüsse der Wiesbadener auf der Linie klären (15., 16.). Nach nicht einmal 20 Minuten sammelten die Gäste bereits sechs Abschlüsse im gegnerischen Sechzehner und Bethke musste mehrfach in Not eingreifen.

Dann erwachte Cottbus. Innerhalb weniger Momente kamen Axel Bormann und Lucas Copado zu Großchancen, beide wurden glänzend von Cigerci in Szene gesetzt (25.). Doch Stritzel parierte jeweils. Machtlos war der Gästetorwart nach einer guten halben Stunde. Nach einem Doppelpass mit Thiele zog Cigerci in den Strafraum und ließ die Kugel unhaltbar im langen Eck einschlagen zur umjubelten Cottbuser Führung (32.).

Der überraschende Ausgleich nach dem Seitenwechsel ging auf das Konto des ansonsten starken Elias Bethke. Nach einem langen Wiesbadener Ball aus der eigenen Hälfte eilte der Keeper aus seinem Kasten, klärte die Kugel aber nicht direkt. Goppel kam an den Ball und hob sie ins leere Tor zum 1:1 (64.).

Wenig später kam der eingewechselte Krauß an der Strafraumkante unbedrängt an den Ball. Er ließ Keeper Stritzel keine Chance und stellte die Führung wieder her (71.). Der ebenfalls eingewechselte Erik Engelhardt hätte vorzeitig alles klar machen können mit einem Schuss aus zehn Metern, doch der Ball prallte an den Pfosten (75.). Es blieb beim 2:1, bis zum Schluss.

Was war denn da los?

Die Rede war in dieser Woche viel vom Cottbuser Leag Energie Stadion, welches bei einem Zweitliga-Aufstieg nicht den Anforderungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) genügen würde. Vor allem ging es dabei um die Flutlichtanlage, die erneuert werden müsste. Während der Partie gegen Wehen Wiesbaden rückte dann der Rasen in den Fokus: Das Grün war reichlich versehen mit bräunlichen Stellen. Und als Phil Halbauer zu Spielbeginn den Ball nach vorne trieb, musste er sich außer mit Gegenspielern auch mit Unebenheiten herumschlagen, aufgrund derer der Ball nicht rollte, sondern tatsächlich: hoppelte.

Ließ viele Gegenspieler hinter sich: Cigerci

Spieler des Tages

Wenn vom Heim-Team Gefahr ausging, dann steckte zumeist ein feinfüßiger Ballkünstler aus dem Oldenburger Land dahinter: Tolcay Cigerci. Nachdem seine Mannschaft in den ersten 20 Minuten das Spielgeschehen weitgehend den Gästen überlassen hatte, weckten mehrere Geniestreiche des Offensivmanns seine Cottbuser auf. Immer wieder fand er den durchbrechenden Mitspieler, den er mit einem Steckpass zum richtigen Zeitpunkt versorgte. Das Führungstor erzielte der Zehner mit einem platzierten Schuss ins Toreck selbst. Hier und da streute er Übersteiger-Showeinlagen ein. Fußball ist schön, wenn Tolcay Cigerci ihn spielt.

Zählbares

  • Starke Bank: Mit dem Treffer zum 2:1 von Maximilian Krauß kommt Energie Cottbus bereits auf 15 Torbeteiligungen von der Bank – ligaweiter Spitzenwert.
  • Starke Defensive: Seit drei Monaten hat Cottbus nicht mehr als ein Gegentor kassiert (zuletzt beim 3:3 gegen BVB II, 9. November 2024).
  • Starke Offensive: Mit insgesamt 47 erzielten Toren ist Cottbus vorübergehend mit Ingolstadt bei den meisten erzielten Treffern gleichgezogen.

Stimmen zum Spiel

Claus-Dieter Wollitz (Trainer Energie Cottbus): "Es wurde im Vorfeld darüber gesprochen, wir spielen 'nur gegen Wiesbaden'. Das ist ja verrückt, das hat mit Normalität nichts zu tun. Entsprechend sind wir schwer ins Spiel gekommen, was auch daran liegt, dass der Gegner es gut gemacht hat. (...) Mit einer richtig guten Aktion machen wir das 1:0 – das spricht dann aber auch für eine Spitzenmannschaft."

Nils Döring (Trainer Wehen Wiesbaden): "Wir sind enttäuscht. Mit der Leistung hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Es hat nicht sollen sein, weil wir gerade in den ersten 20, 25 Minuten aus einer Vielzahl an Chancen kein Tor gemacht haben."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: Brandenburg Aktuell, 08.02.2025, 19 Uhr

Beitrag von Shea Westhoff

5 Kommentare

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  1. 4.

    Super Energie.
    Den Stellenwert beim RBB kann mann erkennen das der Bericht ber den FCE ziemlich als letzter Artikel über Sport erscheint.
    Die Landesregierung von Brandenburg sollte sich der Stadion Sanierung schnellstmöglich annehmen. Auf jeden Fall ausreichende Hilfe anbieten für unser Aushängeschild. Schönen Sonntag.

  2. 3.

    Ich freue mich über den Sieg, wundere mich aber über die vielen freien Plätze im Stadion. Was muss denn noch passieren, um die Hütte voll zu bekommen? Mehr als schön und erfolgreich zu spielen geht doch nicht.
    Schade für den Verein.

  3. 2.

    Schwerer Arbeitssieg für Energie.
    Gute geschlossene Mannschaftsleistung. Die ungerechte
    Hinspielniederlage konnte ausgeglichen werden.Die anwesenden Linienrichter sollten sich mal mit dem Thema Abseits beschäftigen.
    Glückauf Energie

  4. 1.

    Coole Sache dieser Dreier....und dass der Rasen Anfang Februar nicht in Blüte steht, war erwartbar.

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