Eiskunstläuferin Minerva Hase - "Ganz realisiert habe ich es noch nicht"

Mo 17.02.25 | 21:41 Uhr
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Nikita Volodin und Minerva Hase (imago images/Raniero Corbelletti)
Video: DER TAG | 17.02.2025 | Minerva Hase/Christian Matthée | Bild: imago images/Raniero Corbelletti

Zusammen mit ihrem Partner Nikita Volodin eilte die Berlinerin Eiskunstläuferin Minerva Hase zuletzt von Erfolg zu Erfolg. Jetzt war sie zu Gast im rbb-Fernsehen. Und verriet ihr "Geheimrezept".

Die frisch gekürte Europameisterin Minerva Hase erzählte im rbb-Interview mit DER TAG, wie sie und ihr Partner Nikita Volodin sich kennengelernt haben. Das ist bei Eiskunstläufern gar nicht so einfach, sodass es tatsächlich eine Webseite dafür gebe. Sie und Volodin allerdings, intern längst unter dem Teamnamen "Miniki" unterwegs, haben sich auf andere Weise gefunden - auf Initiative ihres Berliner Trainers.

Minerva Hase und Nikita Volodin: Es passt in jeder Hinsicht

In der ganzen Welt habe dieser Knut Schubert herumtelefoniert, erzählt Minerva Hase, ehe ihm Nikita Volodin empfohlen wurde. Der war eigentlich schon raus aus dem Wettkampf-Sport und unterwegs in die Welt des Show-Eislaufens. Doch man habe ihn dann "zurückgeholt", so Hase. Auf fünf Tage sei ihr Probetraining im Juni 2022 angesetzt gewesen. Nach drei Tagen hätten sie gewusst, dass es passt. Menschlich, aber auch ansonsten.

"Es geht viel um Rhythmus", so Hase, "wir sind beide sehr schnelle Typen. Auch von der Linie der Arme her hat das gut gepasst. Und von der Größe." 20 Zentimeter Unterscheid seien gut, sagt sie. Minerva Hase, wie Volodin 25 Jahre alt, ist 1,67 Meter groß. Er, der gebürtige Sankt Petersburger, 1,86 Meter.

Sprachlos nach Berlin

Für den gemeinsamen Traum zieht Volodin nach Berlin. Ohne ein Wort deutsch zu sprechen. Die Sprache ist, neben dem täglichen Training in der Eishalle, seine größte Herausforderung. Schließlich will er bald die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen. Auch, um gemeinsam mit Minerva Hase bei Olympia 2026 starten zu können.

Die gemeinsame Verständigung im Alltag klappt aber natürlich auch so bestens. Sie hätten den gleichen Humor, sagt Hase beim Dreh mit dem rbb-Fernsehen. Und die gleiche Einstellung zum Training. Er sagt: "Sie trainiert wirklich sehr gern." Dann müssen beide herzlich lachen.

Das große Ziel: Olympia

Diese Freude sieht man Hase im Fernseh-Studio genauso an wie im Wettkampf. Und offenbar ist sie auch ihr täglicher Begleiter. Knut Schubert, der deutsche Trainer der beiden, sagt voller Stolz über die jüngsten Leistungen: "Ihr habt geackert. Und das Schärfste dabei: Ihr habt auch noch Spaß dabei!" Als Hase den Einspieler sieht, muss sie lachen. Dann sagt sie: "Ach Gottchen, das war schön."

Schön werden soll es auch zwischen dem 24. und 30. März im amerikanischen Boston bei der 114. Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft. Noch versuche sie von Tag zu Tag und nicht zu sehr über die WM nachzudenken. "Aber wir wollen da die Quotenplätze für Olympia holen, also wird es ein wichtiger Wettkampf."

Frühe Anreise zur WM

In rund einem Monat fliegt das Team in die USA. Mit genug Vorlauf, um dem Jetlag zuvorzukommen und vor Ort so intensiv zu trainieren wie möglich. Und vielleicht auch mit genug Zeit, um zu realisieren, was ihr da zuletzt alles gelungen ist. Denn dass sie nun Europameisterin im Eiskunstlauf ist, das will Minerva Hase noch nicht so recht in den Kopf.

Ihr ganzes Sportlerleben habe sie darauf hingearbeitet, sagt sie, und trotzdem müsse es sie sich manchmal noch selbst laut vorsagen: Europameisterin. "Ganz realisiert habe ich es glaube ich noch nicht." Das Gute daran: Es gibt jede Menge Webseiten, auf denen das nachzulesen ist.

Sendung: DER TAG, 17.02.2025, 18 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Weil sie für Deutschland starten. Andere Nationen machen das auch so. Warum sollen wir uns eigentlich ewig schämen. Von denen die das tuen müssten leben nicht mehr viele.

  2. 1.

    Warum halten die Sportler eine Deutschland Fahne hoch ? Aus der Geschichte nichts gelernt, dass erinnert an ganz dunkle Zeiten.. Warum halten sie nicht einfach aus Respekt die Fahne von Platz 2 hoch.. Wir Deutschen sollten uns schämen!

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