Fans und Vereine gegen Verbandsstrafen - Wie der Pyro-Streit den Nordost-Fußball aufwühlt

Fr 07.02.25 | 13:04 Uhr | Von Fabian Friedmann
  52
Ein Zuschauer hält einen "Pyro" in die Höhe beim Spiel Erzgebirge Aue gegen Energie Cottbus. (Bild: imago/Fotostand)
Bild: imago/Fotostand

Renommierte Nordost-Vereine und ihre Fans wollen die Verbandsstrafen für das Abbrennen von Pyrotechnik nicht länger hinnehmen. In einem Positionspapier fordern sie ein Umdenken. Der politische Wind hatte die Debatte zuletzt angefacht. Von Fabian Friedmann

  • Zahlreiche NOFV-Vereine und ihre Fans fordern Abschaffung der Pyro-Verbandsstrafen
  • Vor allem "nicht missbräuchlich" verwendete pyrotechnische Erzeugnisse im Fokus
  • Vereine bezahlen hohe Strafen, für einige sind diese existenzbedrohend
  • Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) hat Entgegenkommen signalisiert
  • Hohe rechtliche Hürden für eine Freigabe von Pyrotechnik im Stadion
  • DFB hält bislang an Strafenkatalog fest und gibt sich bedeckt

Die Zeitenwende beginnt am 31. Januar. An diesem Tag veröffentlichen mehrere Vereine des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) ein Positionspapier. Darin fordern sie das Abschaffen von Verbandsstrafen für den "nicht missbräuchlichen Einsatz" von Pyrotechnik. Das Besondere: Viele Klubs tun dies in Absprache mit weiten Teilen ihrer aktiven Fanszene, Hertha BSC mit der "Ostkurve Berlin", der SV Babelsberg 03 zusammen mit der "Nordkurve Babelsberg", der FC Energie Cottbus mit "Ultima Raka" und den "Ultras Energie".

Dass Fans und Vereine sich zusammen zu einer solchen verbandspolitischen Thematik äußern, ist ein absolutes Novum im deutschen Fußball. Es zeigt auf, wie viel Frustration sich auf beiden Seiten angestaut haben muss. "Wenn man in den Jahren zurückblickt, dann muss man feststellen, dass das System der reinen monetären Bestrafung der Vereine letztlich gar keinen Effekt hatte. Es ist illusorisch zu denken, dass man das so verhindern kann", sagt Energie-Pressesprecher Stefan Scharfenberg-Hecht im Gespräch mit rbb|24.

Verbandsstrafen als Bedrohung der Existenz

Mit "das" meint Scharfenberg-Hecht vor allem das Abbrennen bengalischer Feuer. Zünden die Energie-Fans Pyrotechnik bei Heim- oder Auswärtsspielen, wird der Verein vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zur Kasse gebeten. Für Cottbus stehen in dieser Saison bereits 45.600 Euro an Verbandsstrafen zu Buche - größtenteils wegen Pyrotechnik.

"In dieser Zahl sind die laufenden Verfahren zu den Spielen in Aachen und Bielefeld noch nicht eingerechnet", sagt Scharfenberg-Hecht. Heißt: Am Ende der Spielzeit könnten die Strafen für Energie auch einen sechsstelligen Bereich erreichen. Hertha BSC hat diese Grenze für diese Saison längst durchbrochen.

Dass derlei Summen existenzbedrohend sein können, gerade für die kleinen Vereine, hat man beim Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) erkannt. Kurz nach Veröffentlichung des Positionspapiers betont der Verband in einer Stellungnahme, dass man eine interne Revision der Sportgerichtsverfahren begonnen habe, "um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und zur Umsetzung zu bringen". Der NOFV ist zwar nur für die Regionalliga Nordost und zwei Oberligen zuständig, dieser Entschluss könnte jedoch Signalwirkung haben.

Im Gegensatz zum DFB hat der NOFV einen sogenannten "Strafzumessungsleitfaden". Dieser ist nicht öffentlich, den Vereinen aber bekannt. Er dient der Orientierung für die Sportrichter. NOFV-Geschäftsführer Till Dahlitz betont, man sei bereit, auf die Klubs zuzugehen, auch um "Vorkommnisse" abzuwägen und die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen.

Grauzone "nicht missbräuchliche" Pyrotechnik

Rechtliche Grauzonen gibt es vor allem in der Anwendung von Pyrotechnik. "Ein pyrotechnisches Erzeugnis in der Hand eines Zuschauers wäre möglicherweise anders zu bewerten als Pyrotechnik, die in andere Blöcke oder in den Innenraum geworfen wird", sagt Dahlitz. Bislang wird von den Verbänden beides bestraft, wobei es beim DFB und NOFV zu einer Abstufung kommt. Das bloße Zünden eines bengalischen Feuers kostet den Verein in der dritten Liga 350 Euro, wird der "Bengalo" auf den Platz geworfen, werden 750 Euro fällig. In der zweiten Liga verdoppelt sich diese Summe.

Fan-Forscher Jonas Gabler kritisiert dieses rigide System der Verbandsstrafen. "Seit der Corona-Pandemie hat der Gebrauch von Pyrotechnik deutlich zugenommen", sagt er. Die jährlichen Strafen für die Vereine seien teilweise um das Drei- bis Vierfache gestiegen. Gleichzeitig zeige dieser Anstieg der Strafen auch, dass dieses System nicht dazu beitrage, so etwas zu verhindern, meint Gabler.

Verletztenzahlen vergleichsweise gering

Dass fahrlässiges Abbrennen oder Werfen von Pyrotechnik zu Verletzungen führen kann, ist unbestritten. Zur Saison 2023/24 führte die Zentrale Informationsstellte Sporteinsätze (ZIS) insgesamt 114 Verletzte in den ersten drei Ligen durch Pyrotechnik auf. Zum Vergleich: Insgesamt gab es in der vergangenen Saison 1.338 Verletzte im Rahmen von Spielen der ersten drei deutschen Profiligen. In der Regionalliga-Nordost kamen laut ZIS keinerlei Unbeteiligte durch Pyrotechnik zu Schaden. Dagegen seien acht Polizisten und ein Ordner durch das Abbrennen verletzt worden. In Summe gab es in der Saison 2023/24 der Regionalliga Nordost 223 Verletzte.

Pyrotechnik, das wird in den Berichten der ZIS deutlich, gehört nicht zur größten Gefahrenquellen im Stadion, zumal an Spieltagen Hunderttausende Besucher in die Arenen der drei höchsten deutschen Spielklassen strömen.

Verzerrtes Bild in der Öffentlichkeit

Trotz dieser Faktenlage wird in der Öffentlichkeit häufig ein anderes Bild gezeichnet. Im Herbst 2024 kam die deutsche Innenpolitik mit Vertretern von DFB und DFL zu einem Sicherheitsgipfel zusammen. Vorab hatte Bayerns Innenminister Joachim Hermann mit drakonischen Forderungen für Aufsehen gesorgt. Der CSU-Politiker plädierte für personalisierte Eintrittskarten, für kollektiven Ausschluss von Fans, für Schnellgerichte zur Bestrafung von Fans, für Geisterspiele und in bestimmten Situationen auch für Spielabbrüche. Das Risiko für Verletzungen sei gerade durch Pyrotechnik hoch, betonte Hermann. Am Ende wurde eine zentrale Stelle für Stadionverbote beschlossen, was Fanverbände, deren Vertreter zum Gipfel nicht geladen waren, scharf kritisierten.

"Was beim Sicherheitsgipfel beschlossen wurde, war für mich ein erheblicher Rückschritt", sagt Jonas Gabler: "Das Bemühen von Politik, Polizei, Vereinen und Verbänden war lange Zeit, eine möglichst einheitliche und rigorose Position zu vertreten." Teilweise sei dies auch medial unterstützt worden. Was dabei aber verloren gegangen sei, ist ein differenzierter Blick darauf, wie Pyrotechnik überhaupt gebraucht und angewandt werde, meint Gabler.

Die Vereine wollen diese Differenzierung nun vornehmen. Ob die Verbände sich darauf einlassen, ist allerdings fraglich.

Organisatorische und rechtliche Hürden

Denn grundsätzlich unterstehen die Vereine dem Verbandsrecht. DFL und DFB legen für die ersten drei Profiligen das Regelwerk für Stadion und Sicherheit fest. Darüber hinaus gibt es weitere bindende Rechtsordnungen. Zum einen ist da die Versammlungsstätten-Verordnung der Bundesländer. Für Berlin gilt in Paragraf 29 Absatz 2, "dass (…) in Sportstadien das Verwenden von offenem Feuer, brennbaren Flüssigkeiten und Gasen, pyrotechnischen Gegenständen und anderen explosionsgefährlichen Stoffen verboten" ist. Was pyrotechnische Gegenstände sind und was für den zivilen Umgang erlaubt ist, regelt zusätzlich das Sprengstoffgesetz des Bundes.

Darüber hinaus gibt es Stadionordnungen der Vereine und Vorgaben der Stadionbetreiber. Für das Berliner Olympiastadion ist das das Land Berlin. Um Pyrotechnik legal im Stadion benutzen zu dürfen, müssten also theoretisch zahlreiche Regelungen angepasst werden, von potenziellen Gesetzesänderungen ganz zu schweigen. Und wer definiert am Ende überhaupt, ob eine "Fackel" missbräuchlich gezündet wurde oder nicht?

Aufgrund solcher Rechtsunsicherheiten sind Verbandsfunktionäre eher zurückhaltend, wenn sie auf eine Revolutionierung des Systems der Verbandsstrafen in puncto Pyrotechnik angesprochen werden.

Es ist auf jeden Fall erfolgsversprechender, als das, was wir in dieser Thematik die letzten 15 Jahre gemacht haben.

Jonas Gabler, Fan-Forscher und Politologe

Lösung auf Verbandsebene?

Fan-Experte und Politikwissenschaftler Jonas Gabler findet dennoch, dass eine Lösung auf verbandsrechtlicher Ebene gefunden werden sollte, denn strafrechtlich gebe es ja bereits eine Differenzierung. Per Gesetz stellt das Abbrennen von Pyrotechnik meistens nur eine Ordnungswidrigkeit dar, das Werfen auf eine andere Person ist dagegen eine Straftat. "Dass es in strafrechtlich relevanten Fällen entsprechende Konsequenzen durch die Justiz geben muss, ob im Stadion oder außerhalb, das ist ja unstrittig", sagt auch Energie-Pressesprecher Stefan Scharfenberg-Hecht.

Das Problem: Die Sanktionierung der Einzelperson ist oftmals schwierig, weil die Täter (teilweise aufgrund von Vermummung) im Stadion häufig nicht identifiziert werden können. Der DFB beharrt in seiner Richtlinie für sportgerichtlicher Verfahren trotzdem auf der "effektiven Täterermittlung" als zentrale Pflicht der Vereine, da sie "abschreckende (generalpräventive) Wirkung" entfalten soll. Zusätzlich werden Verbandsstrafen verhängt, weil der DFB glaubt, so könnten erneute Fälle vermieden werden. Realistisch betrachtet ist dies eine Fehleinschätzung. Vielmehr belasten die Strafen die Finanzen der Klubs und das Verhältnis zu seinen aktiven Fans.

Diese realitätsferne Praxis des DFB wird allerdings gestützt durch ein richtungsweisendes Gerichtsurteil. Der Regionalligist Carl-Zeiss Jena, einer der Hauptinitiatoren des jetzigen Positionspapiers, hatte sich 2021 bis vor den Bundesgerichtshof (BGH) geklagt, weil man nicht mehr für das Verhalten seiner Anhänger haftbar gemacht werden wollte. Der BGH wies die Klage ab und bestätigte die "verschuldensunabhängige Geldstrafe" des DFB gegen den Verein.

Subkultur wird auf Pyrotechnik nicht verzichten

An den Realitäten hat das BGH-Urteil auch drei Jahre später nichts geändert. Woche für Woche kann man in den deutschen Stadien beobachten, wie pyrotechnische Erzeugnisse für die aktiven Fans ebenso zu ihrer Subkultur gehören wie Schals, Banner oder Blockfahnen. Verbandsstrafen hin oder her, die "Pyros" brennen – vielleicht mehr als je zuvor.

"Wenn wir einen Einfluss darauf nehmen wollen, dann müssen wir auf die Subkultur selbst Einfluss nehmen", sagt Jonas Gabler. Schon allein deswegen bewertet der Politologe das Positionspapier der Vereine positiv, weil es zeige, dass die Klubs mit ihren Fans in Diskussion gegangen seien. Fanprojekte, die ebenfalls Einfluss nehmen könnten, müssten von Verbänden, Ländern und Kommunen gestärkt werden. Denn nur so könne eine Selbstregulierung der Szene stattfinden.

"Es ist auf jeden Fall erfolgsversprechender, als das, was wir in dieser Thematik die letzten 15 Jahre gemacht haben", sagt Gabler.

Hertha BSC will bundesweite Debatte

Hertha BSC hat in seinem Statement bereits angekündigt, eine "bundesweite Debatte" führen und in den "Arbeitskreis (AK) Verbandsstrafen" eintreten zu wollen, um dort gemeinsam mit 13 weiteren Vereinen der ersten bis dritten Liga Lösungsmöglichkeiten zu eruieren. Der Arbeitskreis hatte bereits im Herbst 2024 gefordert, den DFB-Strafenkatalog zu reformieren. Darüber hinaus sei man der Überzeugung, dass der gegenwärtige Umgang mit Pyrotechnik seitens der Verbände zu keiner Besserung der Situation führe. Der DFB hatte damals mit Unverständnis auf diese Forderungen reagiert.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL), zuständig für den Spielbetrieb der ersten beiden Profi-Ligen, hat sich laut eigener Aussage noch nicht mit dem Positionspapier der NOFV-Vereine auseinandergesetzt. Die DFL verweist hierbei auf den bei sportgerichtlichen Verfahren federführenden DFB. Auf eine schriftliche Anfrage von rbb|24 bezüglich einer möglichen Lockerung der Verbandsstrafen antwortet der Verband: "Die Sanktionierung pyrotechnischer Verstöße ist verbandsrechtlich internationaler Standard. Jede nicht behördlich genehmigte Anwendung von Pyrotechnik ist missbräuchlich."

Außerdem weist der DFB daraufhin, dass zuletzt "Politik und Netzwerkpartner Handlungsbedarf zur Wahrung eines sicheren Stadionerlebnisses" an den Verband adressiert hätten. "Diese anerkennend, erachten DFB und DFL im Sinne einer Deeskalation eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Clubs, Fanorganisationen, Polizei, Behörden sowie der Politik für einen wichtigen Grundstein."

Kommt die Protestwelle?

Dass Fanszenen im gesamten Bundesgebiet sehr genau beobachten, was im Nordosten der Fußballrepublik gerade losgetreten wurde, beweist ein Banner während der Drittliga-Partie zwischen Aachen und Cottbus am vergangenen Freitag: "Eure Strafen zünden nicht! Verbandsstrafen abschaffen", war dort im Alemannia-Fanblock zu lesen.

Sollte der DFB die Anliegen der Vereine und Fans weiterhin kategorisch ablehnen, könnte es in der Rückrunde noch zu weitaus größeren Protesten in den deutschen Stadien kommen. Ob es dann bei einfachen Bannern bleibt, wird die Zukunft zeigen. Vor dem Hintergrund des aktuellen politischen Klimas stehen die Zeichen wohl eher auf Sturm.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.02.2025, 11:15 Uhr

Beitrag von Fabian Friedmann

52 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 52.

    Wird, bis auf Hells Angels, auch nicht viel helfen.
    Mein Vorschlag: Knallharte Strafen, da ja die Vereine die Veranstalter sind.
    Bei kleinsten Anzeichen von Pyro:
    - sofortiger Spielabbruch, Wertung 0:3
    - 10 Spiele ohne Zuschauer, die sich im Wiederholungsfall verdoppelt.

  2. 51.

    Anstelle der Strafgelder könnten die Vereine auch effektive Maßnahmen bezahlen, die Pyro unterbinden. Nur mal so zum Thema "wir armen, armen Vereine müssen hilflos zusehen und können gar nichts tun, die Strafen ruinieren uns". Security ist nicht so teuer, es müssen ja nicht gleich die Hells Angels sein.

  3. 50.

    Weiß ich. Ich dachte auch an Rasenshows.

    Ich halte es für eine vollkommen bekloppte Idee, in Menschenmassen, die zudem in Tribünenbauten stehen, pyrotechnische Erzeugnisse zu zünden.

  4. 49.

    Vorschlag zur Güte: die Vereine organisieren für diese Kundschaft extra Veranstaltungen im Stadion, bei denen Pyrotechnik gezündet werden darf. Dann werden die, welche sich ein Fußballspiel angucken wollen, nicht belästigt. Und damit lässt sich sicherlich auch etwas Geld verdienen.

  5. 48.

    Erst wenn die ersten richtig Verschmorten in den Medien auftauchen, könnte sich etwas ändern. Da aber kokeln und zündeln anscheinend ein Grundbedürfnis zu sein scheint, wird sich so schnell nichts ändern !

  6. 47.

    Ja, Sie haben recht. Ich vermute mal, daß da auch Bestechung eine Rolle spielt oder gar Bedrohung durch die Ultras! Bei diesen Mengen.

  7. 46.

    Auch Silvester verursacht Pyrotechnik schwere Verletzungen, auch von Unbeteiligten. Im Stadion stehen Menschen dicht an dicht, was das Risiko für alle potenziert.

  8. 45.

    Was ist denn "nicht missbräuchlich verwendete Pyrotechnik"? Wenn der Rauch nicht andere Zuschauer belästigt oder nicht aufs Spielfeld zieht und somit das Spiel nicht beeinflusst? Wenn Raketen nicht auf Menschen abgeschossen werden, obwohl rundherum nur Menschen sind? Werden jetzt am Einlass Erklärungen abgegeben, das man seine Rakete nicht auf Menschen zielen wird? Und wenn es dann doch passiert, werden wieder Krokodilstränen vergossen und Standarderklärungen abgegeben? Sind die Vorstände vielleicht nur zu feige, um sich mit den Pyromanen anzulegen? Reden sich da die Verantwortlichen dann lieber die Erde wieder zur Scheibe?

  9. 44.

    Bei Sylvesterpyro gibt's aber auch hie und da Kritik, hab ich so munkeln gehört. Vielleicht wäre der analoge Kompromiß zu einem öffentlichen Feuerwerk zu Sylvester zwei Pyroshows pro Spiel. Getanzt natürlich.

  10. 43.

    An Silvester ist auch Pyrotechnik erlaubt. Dann könnte das im Stadion auch ermöglicht werden. Ob das gut ist oder nicht, weiß ich nicht.

  11. 42.

    Leute, die zu schnell fahren und erwischt werden, fordern auch gerne die Abschaffung von Geschwindigkeitskontrollen und regen sich über die fäligen Bußgelder auf.

    Leute, die lautstark feiern, und Wirte, die genau das Publikum bedienen, finden abendliche Schließzeiten in bewohnten Gebieten blöd. Wirte verweisen hier gerne auf Existenzschädigung.

    Firmen, die gegen Umweltschutzauflagen verstoßen, wollen gerne den Umweltschutz abschaffen, wenn er Profitmaximierung verhindert.

    Eigeninteresse möglichst lautstark über Allgemeinwohl zu stellen liegt voll im Trend. Problem- und Verantwortungsbewußtsein scheint bei den Vereinen nicht vorhanden. Wahrscheinlich muß es erst zu einem aufsehenerregenden Prozeß kommen, in dem ein Atemwegserkrankter einen Verein wegen Körperverletzung verklagt, damit sich die Haltung der Vereine ändert.

  12. 41.

    Genau Ultras! Diesen Rechtsextremisten klare Kante zeigen! Bin dabei.

  13. 40.

    "Vor dem Hintergrund des aktuellen politischen Klimas stehen die Zeichen wohl eher auf Sturm."
    Jottchen, was für eine hohle Drohung... Was wollen diese Selbstdarsteller denn machen, doppelt so viel Pyro abbrennen?
    Man ging ja mal ins Stadion, um sich ein Spiel anzugucken, womöglich sogar mit Kindern. Aber das war, bevor diese Selbstdarstellung Mode wurde, bei der auch klare gesetzliche Vorgaben gar nicht interessieren - Hauptsache, diese Leute haben sich selbst toll inszeniert und ihren merkwürdigen Spaß gehabt...

  14. 39.

    Gibt es eine Statistik wieviel Verletzte und Geschädigte es durch Pyrotechnik im Stadion gibt?

  15. 38.

    Ich bin dafür, grunsätzlich alle Fans nach dem Spiel auf Schmauchspuren zu untersuchen und ggfs. hart zu bestrafen. Das verpestet die Luft schlimmer als 10 Diesel-SUVs. Beim kauf eines Elektroautis kann von der Strafe abgesehen werden.

  16. 37.

    Bekommen die Vereine es nicht in den Griff, weil es vielleicht noch viel zu preiswert ist? Es werden doch Personenkontrollen durchgeführt, warum kommt dennoch immer wieder was ins Stadion? Strafen deutlich anheben und Anreize schaffen, dass das Zeug nicht ins Stadion kommt. Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Fussball und der Notwendigkeit irgendein Feuerwerk abzubrennen.

  17. 36.

    Immer wieder das Gleiche ohne etwas aus Erfahrungen zu lernen…. Strafen rauf und dann noch härtere Strafen und immer weiter so.
    Es scheint in Deutschland nur dieses eine Mittel zu geben. Und was zeigt die Erfahrung ? Nehmen wir die schlimmste Strafe… die Todesstrafe… hat diese z.B. in den USA dafür gesorgt, dass es dort keine Morde mehr gibt ?
    Ich empfehle allen sich mal bei Amnesty International zu dem Thema Strafen und deren Wirkung zu belesen.
    Und ich denke es gibt schlaue Köpfe die bei diesem Thema wesentlich kompetenter sind als der „Mopp“ der nur eine Antwort kennt.

  18. 35.

    Meine Güte, Deutschland mit Deinen Vorschriften und Beamten. Es geht doch icht um eine Betriebserlaubnis für nen Gabelstabler!

  19. 33.

    Man muß es drastisch sagen, dem Thema gemäß: weg mit dem Dreck!

Nächster Artikel