Basketball-Bundesliga - Alba Berlin entlässt Trainer Israel González - Pedro Calles übernimmt

Mi 12.03.25 | 15:29 Uhr
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Israel Gonzalez (Quelle: picture alliance / nordphoto GmbH | Hafner)
Video: DER TAG | 12.03.2025 | Shea Westhoff | Bild: picture alliance / nordphoto GmbH | Hafner

Im Saisonendspurt setzt Alba Berlin auf der Trainerposition einen neuen Impuls: Israel González muss gehen, Pedro Calles übernimmt. Der Verein reagiert auf die schwache Zwischenbilanz. González' Ära in Berlin endet nach knapp acht Jahren.

Alba Berlin hat sich von seinem Cheftrainer Israel González getrennt. Das gab der Basketball-Bundesligist am Mittwochnachmittag bekannt. Für ihn übernimmt der bisherige Assistenztrainer Pedro Calles.

Die Berliner reagieren damit auf den schwachen Saisonverlauf: Nach 21 absolvierten Spieltagen belegt Alba den zwölften Tabellenplatz und muss um den Einzug in die Playoffs bangen. In ihrer gesamten Vereinsgeschichte haben die Albatrosse diese bisher immer erreicht.

In der Euroleague, der höchsten europäischen Spielklasse, ist Alba mit vier Siegen aus 28 Partien abgeschlagen Tabellenletzter.

Ojeda: "Entscheidung ist uns schwergefallen"

"Diese Entscheidung ist uns schwergefallen. Israel González ist nicht nur ein guter Trainer, der als Headcoach mit Alba bereits Titel gewonnen hat. Er ist auch schon seit vielen Jahren in unserem Club, hat die Alba-DNA verinnerlicht und hatte entscheidenden Anteil an den großen Erfolgen der letzten Jahre", wird Himar Ojeda, Albas Sportdirektor, in der Pressemitteilung. Angesichts der ausbleibenden sportlichen Entwicklung seien die Verantwortlichen aber zu der Überzeugung gekommen, "dass wir in dieser Konstellation nicht das Beste aus unseren Möglichkeiten machen und wir neue Impulse setzen müssen, um unsere ambitionierten Ziele erreichen zu können". Das ist trotz branchenüblicher Höflichkeitsfloskeln bei solchen Entlassungsmeldungen durchaus eine deutliche Kritik an der Arbeit des ehemaligen Meistertrainers.

Israel González bedankte sich in seinem Statement "für die großartigen Jahre, die ich in Berlin und bei Alba verbringen konnte. Ich liebe diesen Club, die Fans, die Menschen im Club, das Team und den Staff, mit dem ich sehr viel Zeit verbracht habe." Die Saison sei bisher nicht so verlaufen, "wie wir es geplant hatten. Ich verstehe, dass der Club nun diese Entscheidung getroffen hat."

Nachfolger Calles ist seit Januar im Trainerstab

Und der Nachfolger auf dem Trainerposten steht schon bereit: Der 41-jährige Pedro Calles übernimmt für seinen spanischen Landsmann González. Seit Januar 2025 war Calles bereits als Assistenzcoach Teil des Berliner Trainerstabs. Anfang November 2024 war er vom Liga-Konkurrent Oldenburg entlassen worden. Das Engagement von Calles als Assistent in Berlin kam durchaus überraschend - weil er vorher sechs Jahre lang durchgehend als Cheftrainer in der Basketball-Bundesliga gearbeitet hatte.

"Mit Pedro Calles haben wir einen ausgewiesenen Experten, der sich in den letzten Monaten schon bei uns einleben konnte", sagt Ojeda über die Beförderung des Co-Trainers. "Jetzt schauen wir nach vorne und müssen alle gemeinsam die verbleibenden Spiele nutzen, um uns eine bestmögliche Platzierung zum Ende der BBL-Hauptrunde zu erkämpfen."

Erfolgreiche Ära unter Aíto García Reneses und Gonzalez

Der 50-jährige González war im Sommer 2017 aus Spanien nach Berlin gewechselt - zunächst als Co-Trainer. Unter Chefcoach Aíto García Reneses gewann Alba 2020 und 2021 die Deutsche Meisterschaft, im Jahr 2020 triumphierten die Hauptstädter auch im Pokal. Außerdem erreichte Alba 2019 das Finale des Eurocups. Aíto etablierte auch in Berlin einen unverwechselbaren Stil mit viel Ballbewegung und Freiheiten für die Spieler, selbständige Entscheidungen zu treffen.

Im Sommer 2021 rückte González in die erste Reihe vor und schien zunächst das Erbe seines erfolgreichen Vorgängers fortführen zu können. Als neuer Cheftrainer führte er das Team in der Saison 2021/22 sowohl in der Liga als auch im Pokal zum Titelgewinn. Seitdem blieben allerdings eine positive Weiterentwicklung und weitere Triumphe aus.

Spielerisch schien sich die Mannschaft zurückzuentwickeln und vor allem von Einzelleistungen abzuhängen, sie zeigte immer wieder Schwierigkeiten, auf unvorhergesehene Veränderungen ihrer Gegner zu reagieren. Neben den reinen Ergebnissen war eine klare Identität bei Albas Auftritten nicht mehr erkennbar, entsprechend geriet auch der Cheftrainer in die Kritik. Im Sommer wäre González Vertrag ohnehin ausgelaufen, Argumente, mit ihm zu verlängern, lieferte er zuletzt nicht mehr. Nach knapp acht Jahren trennen sich nun die Wege von Alba Berlin und dem Coach.

Sendung: Inforadio, 12.03.2025, 15:00 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Na endlich.

  2. 1.

    Baldi und Ojeda müssen - endlich - gehen. Ihre Zeit ist vorbei. Sie haben mindestens genauso viel Verantwortung wenn nicht sogar mehr. In den letzten Jahren ist keine Handschrift zu erkennen.

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