3. Liga - Überlegene Cottbuser spielen nur Remis gegen Hannover 96 II

Di 11.03.25 | 21:27 Uhr
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Lucas Copado (l.), Energie Cottbus
IMAGO/Fotostand
Video: rbb24 | 11.03.2025 | Sebastian Meyer | Bild: IMAGO/Fotostand

Enttäuschendes 2:2-Unentschieden: Trotz überzeugender Vorstellung verpasst Energie Cottbus den Sieg gegen die zweite Mannschaft von Hannover 96. Die Durststrecke der Lausitzer wächst an auf vier Spiele ohne volle Punktausbeute.

  • Energie Cottbus vergibt Sieg nach überlegener Vorstellung und spielt 2:2
  • Erik Engelhardt erzielt erstes Tor für Cottbus nach seiner Rückkehr
  • Team von Claus-Dieter Wollitz bleibt auf Rang drei

Fußball-Drittligist Energie Cottbus bleibt auch das vierte Spiel in Serie ohne Sieg. Gegen den Tabellenvorletzten Hannover 96 II spielten die Lausitzer am Dienstagabend nur 2:2 (2:1)-Remis. Die Treffer für die Gastgeber erzielten Erik Engelhardt (20. Minute) und Lucas Copado (34.). Für die Niedersachsen trafen Valmir Sulejmani (31.) und Eric Uhlmann (53.). In der Nachspielzeit wurde der Cottbuser Abwehrspieler Filip Kusic nach einer Unsportlichkeit vom Platz gestellt.

Mit dem Punktgewinn nach zuvor drei Niederlagen in Folge bleibt Energie Cottbus auf dem dritten Tabellenplatz.

Der Spielverlauf

Nachdem Lucas Copado am Wochenende beim Topspiel gegen den 1. FC Saarbrücken wegen Fieber noch passen musste, war er gegen Hannover wieder dabei und prägte die Anfangsphase durch mehrere Tempodribblings. Auch die erste Torannäherung der Partie ging auf sein Konto, als er im Sechzehner aus halbrechter Position von mehreren Gegenspielern bedrängt abzog, allerdings weit am Gehäuse vorbei.

Nach 20 Minuten war es erneut Copado, der seine Dynamik einsetzte und diesmal in eine traumhafte Vorarbeit ummünzte: Auf der rechten Seite dribbelte sich der 21-Jährige durch den Strafraum und legte ab für Erik Engelhardt, der glänzend per Hacke abschloss zur Führung. Für Engelhardt, der den gelb-gesperrten Timmy Thiele ersetzte, war es der erste Torerfolg im Energie-Trikot nach seiner Rückkehr zur Winterpause.

Doch allzu lang währte die Freude nicht. Die Gäste präsentierten nach einer guten halben Stunde eine clevere wie simple Eckstoß-Variante: Statt einer Flanke brachten sie die Kugel über drei Stationen in den Strafraum, wo Valmir Sulejmani ins lange Eck abzog zum Gleichstand (31.). Die Antwort der Hausherren folgte prompt. Halbauer brachte von der linken Seite eine weite Flanke in den Sechzehner, wo Copado seine Bewacher abschüttelte und nach einer Weiterleitung durch Engelhardt per Kopf abschloss zu erneuten Führung 2:1 (34.). Bis zur Halbzeitpause behielt Energie Cottbus die Oberhand, konnte sich aber keine zwingenden Gelegenheiten mehr erarbeiten.

Kurz nach Wiederanpfiff bewies ein Schlenzer an die Latte des Cottbuser Gehäuses durch Stefano Marino, wie wacklig die Führung der Hausherren war. Und nur wenige Momente später besorgte Eric Uhlmann tatsächlich den erneuten Ausgleich durch einen Abstauber im Fünfmeterraum, nach zwei vergeblichen Rettungsversuchen der Energie-Hintermannschaft (53.).

2:2 - viel zu wenig für tonangebende Lausitzer, die nun zum Angriff bliesen. Angeführt von Spielmacher Tolcay Cigerci drängten sie auf den Ausgleich, etwa mit Abschlüssen durch den eingewechselten Maximilian Krauß (57.), Dominik Pelivan (60.) und Cigerci selbst (64.). Krauß hatte nach seinem Solo auf der linken Seite, wo er drei Spieler umkurvte, kurz vor Schluss den Siegtreffer auf dem Fuß - doch Keeper Stahl parierte (90.). Die Hausherren beendeten die Partie gar in Unterzahl: Der am Boden liegende Filip Kusic leistete sich vermeintlich eine Tätlichkeit, als er beim Aufstehen im gegnerischen Strafraum seinen Gegenspieler mit dem Fuß traf - und dafür rot sah. Am Remis änderte das nichts mehr.

Cottbus jubelt über 1:0 durch Erik EngelhardtCottbuser Jubeltraube: FC Energie jubelt über Engelhardts Traumtor zum 1:0

Spieler des Tages

Der Druck auf Erik Engelhardt, dessen Rückkehr im Winter beim Anhang durchaus euphorisch registriert wurde, schien so langsam belastende Dimensionen anzunehmen. Immerhin waren bereits acht Drittliga-Partien verstrichen, in denen dem Angreifer kein Tor gelang. Nach 20 Minuten dann der Befreiungsschlag – und was für einer: Eine Vorlage Copados verwertete Engelhardt aus spitzestem Winkel mit der Hacke zur Führung.

Auch am zweiten Tor der Cottbuser war er beteiligt, indem er Halbauers Flanke mit dem Kopf auf den Torschützen Copado weiterleitete. Man sah Engelhardt an diesem Abend büffelnd, ackernd, grätschend - und somit genau in der Form, die man sich in der Lausitz vom Stürmer erhofft hatte. Nur im zweiten Durchgang fehlte ihm die entscheidende Durchschlagskraft.

Was war denn da los?

Fünfte Minute der Nachspielzeit, nur 2:2 gegen den Tabellenvorletzten, da dürften die Nerven bei den Cottbusern sicher blank liegen. Und dann leistet sich Filip Kusic eine Unsportlichkeit: Im gegnerischen Sechzehner tritt der am Boden liegende Verteidiger beim Aufstehen seinen Gegenspieler - und wird entsprechend vom Platz gestellt. Oder war die Sache doch ganz anders: Und der eigentlich unschuldige Kusic wollte sich nur vom Boden aufraffen und berührte dabei unglücklich den Spieler hinter sich? Sicher ist: Bei der nächsten Partie am Sonntag (13:30 Uhr) in Sandhausen wird er nicht auf dem Platz stehen.

Zählbares

  • Neun Anläufe brauchte Erik Engelhardt nach seiner Rückkehr zu Energie Cottbus bis zum ersten Drittliga-Treffer für die Lausitzer
  • Je zwei Gegentore in den letzten vier Spielen fingen die Cottbuser
  • Arminia Bielefeld (Platz vier) verkürzte den Abstand auf die drittplatzierten Cottbuser durch einen Sieg gegen 1. FC Saarbrücken auf drei Punkte

Stimmen zum Spiel

Claus-Dieter Wollitz (Trainer Energie Cottbus): "Wir kriegen zwei dumme Tore. Trotzdem hatten wir Situationen, in denen wir noch das Siegtor hätten erzielen können. Aber wenn ein Schiedsrichter ohne Linie hierher kommt... (...) Wir sind jetzt am 28. Spieltag. Ich habe mich nach dem 1. Spieltag immer zurückgehalten und habe immer gesagt, dass gerade junge Leute auch lernen müssen. Aber wenn es immer auf Kosten von Energie Cottbus geht, dann wird es natürlich langsam peinlich."

Erik Engelhardt (Energie Cottbus): "Ich hatte persönlich nicht so eine einfache Zeit, am Ende in Osnabrück und jetzt am Anfang hier. Aber ich bin froh, wieder ein Tor gemacht zu haben, dieses Gefühl zu haben. Und hier im Stadion der Freundschaft ist es umso besser. Aber am Ende hätte ich lieber gewonnen als das Tor zu erzielen."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: Der Tag, 11.03.2025, 19:15 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Jetzt geht Energie die Puste aus was, aber immer sind die anderen Schuld nicht Herr Wollitz!

  2. 9.

    Was du alles weisst, aber ohne die beiden Grosssponsoren geht gar nichts.....

  3. 8.

    Der Verein kümmert sich schon seit Langem selbst ums Stadion, gehört ihm nämlich selbst mit allen Verpflichtungen, die sich daraus ergeben. Selbst als Viertligist hat der Verein jede Saison um die 1 Million Euro für den Betrieb des Stadiongeländes aufgebracht und versucht in Schuss zu halten. Teile des Stadions sogar komplett selbst finanziert, als man noch in Liga 1 unterwegs war.
    Daher gerne meckern, dann aber alle Fakten berücksichtigen.
    Sie können ja gerne den Verein aus Liga 4 benennen, der dort sein Stadion ohne Unterstützung von Außen renoviert hat. Schon mal Danke für ihre Antwort.

  4. 7.

    Die Renovierung des Stadions wäre mit den hohen Fernsehgeldern in der zweiten Liga deutlich einfacher!

  5. 6.

    Die momentane Schwächephase der Cottbuser sollte nicht überbewertet werden. Schließlich wird in der dritten Liga auf hohem Niveau Fußball gespielt und professionell gearbeitet. Die körperliche und physische Belastung ist groß. Wer hätte am Anfang der Saison damit gerechnet, dass die Cottbuser so eine Saison spielen?

  6. 5.

    In meinem letzten Kommentar zu energie hab ich geschrieben, sie werden oben mitspielen, aber nicht aufsteigen, weil sie einfach noch nicht so weit sind. Und dabei bleib ich auch. Außerdem hat der Club dann mehr Zeit sich um sein Stadion zu kümmern ohne irgendwo um Geld zu betteln.

  7. 4.

    Kusic vom Platz gestellt? Richtig so.

    So wird das nichts mit dem Aufstieg. Lange so souverän, und kurz vor dem Ende versagen die Nerven… Auf ein neues im nächsten Jahr.

  8. 3.

    Bisher hatte ich geglaubt, die Cottbusser waren eine kämpferische Mannschaft, aber die Angst bei einigen Spielern vor der zweiten Liga ist immer deutlicher geworden. Aber gut so, in dieser Form haben sie in der Zeiten Liga nichts verloren. Ist nur schade für den Spieler die sich immer den Arsch aufreißen.

  9. 2.

    Überzeugende Leistung????
    Für mich das vierte schwache Spiel
    In Folge.Mit dieser Abwehr kann man nicht gewinnen.Wieder 2 Gegentore nach chaotischem Abwehrverhalten.
    Der Angriff kann nicht jedesmal 3 Tore schießen.Es muss endlich mal das Ziel sein zu null zu spielen.
    Glückauf Energie

  10. 1.

    Hmmm, dann soll's wohl nicht sein. Dann spart das Land Brandenburg 'ne Menge Geld für die zweitligareife Ertüchtigung der Cottbuser Heimspielstätte. Warum wollt Ihr denn nicht aufsteigen?

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