Fußball-Bundesliga - Union Berlin empfängt VfB Stuttgart zum Jubiläumsspiel

Do. 17.04.25 | 15:19 Uhr
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Steffen Baumgart (re.), Trainer des 1. FC Union Berlin, mit Spieler Lucas Tousart [Quelle: IMAGO / Contrast]
Audio: rbb24 Inforadio | 19.04.2025 | Tabea Kunze | Bild: IMAGO / Contrast

Der 1. FC Union Berlin ist in der Bundesliga seit fünf Spielen ungeschlagen. Am Samstag trifft er auf Vorjahres-Vize und Pokal-Finalist VfB Stuttgart. FCU-Trainer Baumgart weiß um die Spielstärke der Schwaben und will mit Aggressivität dagegenhalten.

Fakten zum Spiel

  • Der 1. FC Union Berlin ist seit fünf Spielen ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis)
  • Der bislang letzte Sieg gegen den VfB Stuttgart liegt allerdings schon mehr als zwei Jahre zurück: Am 1. April 2023 gewannen die "Eisernen" mit 3:0, seitdem folgten vier Niederlagen (drei in der Liga, eine im DFB-Pokal)
  • Stuttgart hat an den ersten 29 Spieltagen der Bundesliga-Saison doppelt so oft genetzt (52 Tore) wie Union (26)
  • Der FCU steht vor dem 200. Bundesliga-Spiel und dem 100. Bundesliga-Heimspiel seiner Vereinsgeschichte

Der Gegner-Experte

Andreas Zweigle verfolgt den VfB Stuttgart "schon seit Ewigkeiten" als Fan – seine ersten Stadionbesuche reichen bis in die "Ära Klinsmann" in den Achtzigern zurück.

Seit mehr als zehn Jahren betreibt er zusammen mit Sebastian Rose den VfB-Blog vertikalpass.de.

Die sportliche Situation beim VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart ist als Vizemeister der Vorsaison gut in die erste Saisonhälfte gestartet und hat die Hinrunde auf dem fünften Platz beendet. In der Rückrunde brach der Champions-League-Teilnehmer und DFB-Pokal-Finalist aber ein und belegt aktuell den elften Rang, wobei das internationale Geschäft immer noch in Reichweite ist.

"Der Sprung auf die internationalen Plätze könnte zwar in der Theorie noch gelingen", meint VfB-Experte und -Blogger Andreas Zweigle zwar, ergänzt aber: "Wenn man sich die Form anschaut – vor allem in der Rückrunde –, ist es aber nur graue Theorie. Das erscheint mir nicht realistisch."

Zugleich betont er, dass es nicht zu erwarten war, dass der VfB "eine Fabel-Saison wie letztes Jahr" wiederholen würde. Zweigle mache zwar "ein bisschen Enttäuschung" über den aktuellen Tabellenplatz elf aus, verweist aber auch darauf, dass der Stuttgarter Anhang nach "den zehn bis 15 Jahren, in denen wir nur gegen den Abstieg oder um den Aufstieg gespielt haben", durstig nach Erfolg sei und sich "an kleinsten Sachen" erfreuen könne.

Auf diese Stuttgarter sollte Union besonders achten

Nationalspieler Angelo Stiller sei "das wahre Gesicht" des VfB in dieser Saison, meint Zweigle. Der Stratege sei "das Herz" der Stuttgarter Mannschaft und der verlängerte Arm von Trainer Sebastian Hoeneß.

In der Offensive sorgt U21-Nationalspieler Nick Woltemade regelmäßig für Aufsehen. Der 1,98-Meter-Mann kam vor der Saison vom SV Werder Bremen nach Stuttgart, kommt bislang auf elf Scorerpunkte (neun Tore, zwei Assists) und ist einer der Shootingstars dieser Bundesliga-Spielzeit. Zweigle attestiert Woltemade die beste Form aller VfB-Kicker. Alle, die es mit den Köpenickern halten, können aber durchatmen: Am Samstagabend (18:30 Uhr) kann Woltemade an der Alten Försterei aufgrund einer umstrittenen Gelb-Rot-Sperre keinen Schaden auf dem Rasen anrichten [swr.de].

Das bewegt die VfB-Fans

Am 22. März haben die Mitglieder des VfB Stuttgart 1893 e.V. einen neuen Vereinspräsidenten gewählt: Dietmar Allgaier erhielt die überwältigende Mehrheit der Stimmen (91,51 Prozent). Viel mehr als jene Wahl beschäftige die Stuttgarter Fans jedoch die Formschwäche des Stuttgarter "Gesichts des letzten Jahres", sagt Zweigle: Stürmer Deniz Undav kam nach überstandener Muskelverletzung zuletzt nicht in Tritt. Seit dem 18. Spieltag hat er nicht mehr getroffen.

Im Großen und Ganzen unterstreicht VfB-Experte Zweigle aber, dass es rund um den Klub "wahnsinnig ruhig" sei. Zumal das nächste große Highlight bevorsteht, wenn die Stuttgarter am 24. Mai für das DFB-Pokal-Finale gegen Arminia Bielefeld im Berliner Olympiastadion gastieren.

Das sagen die Trainer

Steffen Baumgart (1. FC Union Berlin): "Wir werden in das Spiel gehen wie immer. Wir wissen um die Stärken von Stuttgart und wollen unser Spiel durchziehen. Wir wollen eine hohe Aggressivität ins Spiel bringen […] und wollen weiter erfolgreich bleiben. […] Stuttgart ist eine der spielstärksten Mannschaften, auch wenn die Ergebnisse zuletzt nicht immer so waren, wie sie sich das vorgestellt haben. Wir wissen um ihre Qualität – gerade in der Offensive."

Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart): Die Pressekonferenz fand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels noch nicht statt.

So könnte Union spielen

Anlass für umfrangreiche Umbaumaßnahmen hat Union-Trainer Baumgart ob der überzeugenden und erfolgreichen Leistungen der Vorwochen nicht. Denkbar ist, dass Benedict Hollerbach im Angriff wieder den Vorzug vor Tim Skarke erhält.

Die mögliche Startelf der "Eisernen": Rönnow - Doekhi, Querfeld, Diogo Leite - Trimmel, R. Khedira, Juranovic - Haberer, Schäfer - Ilic, Hollerbach

Die Prognose

Der Tipp des Gegner-Experten: "Ich finde Union-Spiele immer furchtbar", sagt Zweigle mit einem Lachen. "Sowohl als neutraler Zuschauer als auch mit Beteiligung des VfB. Sie sind einfach super unangenehm zu bespielen. Aktuell haben sie das vielleicht formstärkste Innenverteidiger-Gespann der Liga. Baumgart scheint angekommen zu sein, nachdem es am Anfang gar nicht danach aussah. Wir kommen zu einem ganz schlechten Zeitpunkt nach Berlin." Der VfB-Fachmann tippt auf ein 1:1-Unentschieden.

Der Redaktionstipp: Zustimmung in allen Punkten. Der 1. FC Union setzt seinen starken Lauf fort und ärgert den nächsten großen Verein. Benedict Hollerbach knipst und das Team von Trainer Baumgart sammelt durch ein 1:1-Remis den nächsten Punkt - der rechnerisch sogar den vorzeitigen Klassenerhalt bedeuten könnte.

Sendung: DER TAG in Berlin & Brandenburg, 17.04.2025, 18 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Freibier und -würstchen zum 100. Heimspiel in der BL - das wär doch mal eine Idee.

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