1:1 beim Absteiger - Cottbus stolpert in Unterhaching

Sa. 26.04.25 | 17:29 Uhr
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Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz und Co-Trainer Jonas Hildebrandt beim Reklamieren. (Bild: IMAGO / Eibner)
Video: rbb UM6 | 26.04.2025 | Jakob Rüger | Bild: IMAGO / Eibner

Energie Cottbus ist beim bereits feststehenden Absteiger SpVgg Unterhaching nicht über ein Remis hinausgekommen. Die Lausitzer verschliefen den Beginn und scheiterten in Hälfte zwei reihenweise an Hachings Torwart, ehe Cigerci sie erlöste.

  • Cottbus verschläft die Anfangsphase und gerät in der zweiten Minute in Rückstand
  • Tor hätte aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählen dürfen
  • Cigerci trifft in der Nachspielzeit zum Ausgleich
  • Durch das 1:1 bleibt Cottbus auf Rang drei
  • Energie kann den Aufstieg drei Spieltage vor Schluss aus eigener Kraft schaffen

Der FC Energie Cottbus hat im Aufstiegsrennen gegen einen bereits feststehenden Absteiger aus der 3. Liga einen kleinen Dämpfer einstecken müssen. Bei der SpVgg Unterhaching kamen die Lausitzer am Samstagnachmittag nach schwacher Leistung im ersten Abschnitt nur zu einem 1:1 (0:1). Das Tor für Unterhaching erzielte Lenn Jastremski bereits in der zweiten Minute. Tolcay Cigerci traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich. Besonders bitter: Das Tor für die Gastgeber hätte aufgrund einer Abseitsstellung nicht zählen dürfen.

Der Spielverlauf

FCE-Trainer Claus-Dieter Wollitz schenkte der gleichen Startelf wie beim 1:0-Sieg gegen Viktoria Köln das Vertrauen. Das Spiel begann aber mit einem Schockmoment für sein Team. Nach einem Freistoß von Johannes Geis aus dem Halbfeld reagierte der Hachinger Lenn Jastremski nach der Fußabwehr von Cottbus-Keeper Elias Bethke am schnellsten und traf im Nachsetzen zur Führung. Gerade mal 78 Sekunden waren da gespielt. Doch der Treffer hätte nicht zählen dürfen: Manuel Stiefler hatte zuvor den Ball aus Abseitsposition aufs Tor verlängert. Auch im Anschluss blieben die Gastgeber gefährlich: Luc Ihorst fehlte in der siebten Minute nur ein Schritt für das 2:0.

Cottbus tat sich auch in der Folge schwer, fand überhaupt nicht in die Partie und leistete sich zu viele Fehlpässe im Spiel nach vorne. Flanken aus dem Halbfeld verpufften und so dauerte es bis zur 29. Minute für die erste Halbchance der Lausitzer: Lucas Copados Direktabnahme wurde im Strafraum geblockt. Henry Rorig probierte es danach aus der Distanz, sein Schuss strich jedoch deutlich über das Tor (38.). Kurz vor der Pause zog Timmy Thiele wuchtig aus 16 Metern ab, aber Hachings Torhüter Kai Eisele entschärfte den Schuss. Danach endete ein erster Abschnitt, mit dem Claus-Dieter Wollitz nicht zufrieden sein konnte.

Wollitz wechselte nach der Pause dreifach. Maximilian Krauß, Maximilian Pronichev und Erik Engelhardt kamen in die Partie und Cottbus erhöhte nun den Druck. Copado kam in der 57. Minute aus zwölf Metern freistehend an den Ball, aber der Abschluss war zu unplatziert, so dass Eisele erneut parieren konnte. Cottbus blieb gefährlich. Ein Kusic-Kopfball verfehlte den Hachinger Kasten nur knapp (60.), fünf Minuten später prüfte Krauß Eisele mit einem Flachschuss. Und das Duell Energie Cottbus gegen den Torhüter der Spielvereinigung ging in die nächste Runde: In der 70. Minute war es Engelhardt, der freistehend aus zwölf Metern nach Vorarbeit von Thiele an Eisele scheiterte.

Cottbus rannte an und Haching igelte sich vor dem eigenen Strafraum ein. Tolcay Cigerci erlöste den FC Energie schließlich in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Der Offensispieler traf nach einer wegefausteten Flanke von Engelhardt aus sechs Metern zum 1:1. Cottbus bleibt damit auf dem dritten Platz und kann den Aufstieg weiterhin aus eigener Kraft schaffen.

Lenn Jastremski (Unterhaching, 25) erzielt das Tor zum 1:0 gegen Energie Cottbus. (Bild: IMAGO / foto2press)Hachings Stürmer Lenn Jastremski trifft zum irregulären 1:0. (Bild: imago/foto2press)

Was war denn da los?

Es war die Szene des Spiels, die nach Abpfiff am meisten diskutiert wurde auf Seiten von Energie Cottbus. Das 0:1 in der zweiten Minute durch Hachings Stürmer Lenn Jastremski hätte nicht zählen dürfen. Denn zuvor stand dessen Teamkollege Manuel Stiefler, der den ersten Kopfball von Jastremski per Brust abgefälscht hatte, deutlich im Abseits. Doch Schiedsrichter Timon Schulz und seine Assistenten entschieden auf Tor. Eine klare Fehlentscheidung, die Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz bei MagentaTV zutiefst bedauerte: "Der Schiedsrichter hat es mir nach dem Spiel gesagt, dass es ihm leidtut. So ein Gegentor durch abseits ist natürlich sehr ärgerlich."

Trotz des irregulären Tores nahm Energies Trainer seine Mannschaft in die Pflicht. "Die Leistung in der ersten Halbzeit hat nicht ausgereicht. Wenn du so eine Situation bekommst, braucht du eine andere Haltung, um zurückzukommen."

Spieler des Spiels

Hätte es die zweite Minute der Nachspielzeit nicht gegeben, Unterhachings Torwart Kai Eisele wäre der unumstrittene Spieler des Spiels gewesen. Reihenweise vereitelte Eisele Cottbuser Großchancen, doch in der entscheidenden Situation faustete der 29-Jährige den Ball nach einer Flanke von Erik Engelhardt unglücklich Tolcay Cigerci vor die Füße, der Cottbuser traf dann zum hochverdienten 1:1.

Wie viele seiner Mitspieler tauchte der technisch hochveranlagte Cigerci zwar im ersten Abschnitt ab, gehörte aber in der zweiten Hälfte zu den Aktivposten der Lausitzer. Dazu kurbelte er im Mittelfeld viele Angriffe seiner Mannschaft an und krönte die eigene Leistungssteigerung mit dem Ausgleich. "Wir haben uns definitiv viel mehr vorgenommen. Aber das kannst du dann natürlich auch nicht umsetzen, wenn du in der zweiten Minute ein Gegentor kriegst", sagte Cigerci.

Bislang spielt der 30-jährige Deutsch-Türke eine bärenstarke Saison. Cigerci kommt bereits auf beachtliche 14 Saisontore bei sieben Vorlagen und ist in seiner aktuellen Verfassung einer der Garanten dafür, dass Energie Cottbus nach wie vor um den Aufstieg spielt.

Stimmen zum Spiel

Claus Dieter Wollitz (Trainer, Energie Cottbus): "Die Leistung in der ersten Halbzeit hat nicht ausgereicht. Wenn du in so eine Situation bekommst, brauchst du eine andere Haltung, um zurückzukommen. Dann reicht es für den ein oder anderen Spieler nicht. In dieser Situation brauchst du die Intensität und der Bereitschaft, Torchancen zu erzwingen. Aufgrund der zweiten Halbzeit war das Unentschieden aber am Ende verdient."

Timmy Thiele (Energie Cottbus): "Es sind zwei verschenkte Punkte. Wir haben die erste Hälfte komplett verpennt. In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor. Wir müssen nur früher den Ausgleich machen. Wir fahren mit einem enttäuschten Gefühl nach Hause. Das Spiel hat gezeigt, wir brauchen 90 konzentrierte Minuten."

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15 Kommentare

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  1. 15.

    Zum Glück sind Sie nicht Trainer bei Cottbus geworden, also auch kein Abstieg. Aber woanders können Sie es ja probieren als Trainer zu arbeiten.

  2. 14.

    Zu mehr als Platz 3 wird es nicht reichen.
    Zu viele Punkte liegen gelassen in 2025.
    Trotzdem Respekt für diese tolle Saison als Aufsteiger!

  3. 13.

    Nach den ersten beiden Spieltagen als Abstiegskandidat Nr.1 gehandelt, springt nun wahrscheinlich Platz 4 heraus und das bedeutet immerhin die Teilnahme am DFB-Pokal.

    Cottbus muss noch gegen starke Rostocker und gegen Ingolstadt ran, während Saarbrücken mit leichterem Restprogramm nur ein Tor hinter Cottbus steht.

  4. 12.

    Keine Frage, dass es eine überragende Saison ist. Sie haben mehr erreicht, als man ihnen je zugetraut hat.
    Es ist nur schade, wenn man die Spielweise der Hinrunde mit der in der Rückrunde vergleicht. Es bestand die Chance auf eine Sensation mit einer guten Ausgangsbasis. Ob es nun an einer gewissen Müdigkeit, an fehlender Treffsicherheit oder an fehlender Motivation aufgrund unklarer Vertragsverhältnisse liegt, vermag ich nicht zu beurteilen.

  5. 11.

    Alles richtig. Oft waren wir aber gerade gegen die Guten stark. Das ist keine Pflicht, aber nicht ausgeschlossen. Wie schon des Öfteren von mir geschrieben: Diese Saison ist so oder so eine sehr erfolgreiche für Energie.

  6. 10.


    Mannheim okay, aber dann in Rostock das wir heftig für euch und in der Reli wartet Ulm denke ich, die sind gut drauf

  7. 9.

    Warum enttäuscht?
    Sind das nicht überzogene Erwartungen?
    Überleg mal, wo ihr herkommt. Nehmt Euch Zeit für den Aufbau, sonst spielt ihr bald wieder Oberliga.
    Das Spiel war wieder mal eine realistische Bestandsaufnahme.

  8. 7.

    Für eine Mannschaft die mit Ausnahme von Engelharft ausschließlich mit Viertligaspielern spielt, war es eine Supersaison. Wie der ehemalige Cottbuser Trainer Stefan Krämer mal gesagt hat "Die dritte LIga ist in der 2.Halbserie ein brutaler Abnutzungskampf". Du brauchst im Prinzip 22 Topspieler, um immer auf dem nötigen Level zu sein und die hat Energie nicht. Trotzdem Kompliment an Wollitz. Ich als Trainer wäre mit dieser Mannschaft abgestiegen.

  9. 6.

    Ist es sicher auf der Autobahn, oder müssen alle die zur falschen Zeit am falschen Ort sind damit rechnen, angegriffen zu werden. Also eine No GO Arena! Wie sicher ist Deutschland am Samstag Nachmittag?

    Den Fußball begeistern, wünsche ich von Herzen, das der Aufstieg erreicht wird.

  10. 5.

    Schade schade, ich hätte mich gefreut, wenn wir uns bei Haching "den Frust von der Seele geschossen" hätten. Leider hat es nicht geklappt, auch wenn die zweite Halbzeit mehr Tore von uns verdient gehabt hätte und das 1:0 Abseits war. Dann müssen wir halt die besseren Mannschaften schlagen...! Immer vorwärts Energie!

  11. 4.

    Auswärts ein Punkt. Das ist doch schön!

  12. 3.

    Bin gerade sehr enttäuscht von der Mannschaft, wenn mann wirklich Aufstieg will ist es zuwenig.

  13. 2.

    Superergebnis

  14. 1.

    Ein glückliches Unentschieden. Die erste Halbzeit so pomadig wie der Großteil der Rückrunde. Der Versuch von Ballbesitz ohne Zug zum Tor. Vielleicht sollten sich die Spieler mal Spiele der Hinrunde ansehen, als es mit dem Anpfiff mit Volldampf Richtung gegnerisches Tor ging, ohne erst mal 30 Minuten abzuwarten.
    Die Fehl Entscheidung des 1:0 braucht man nicht zu diskutieren. Cottbus hatte oft genug selber Glück.

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