Zweite Fußball-Bundesliga - Hertha mit glücklichem Punktgewinn gegen Magdeburg

Fr. 25.04.25 | 20:53 Uhr
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Zweikampf zwischen Marton Dardai (l.) und Martijn Kaars (imago images/Michael Taeger)
Audio: rbb|24 Inforadio | 25.04.2025 | Lars Becker | Bild: imago images/Michael Taeger

Gegen den 1. FC Magdeburg bleibt Hertha BSC auch im sechsten Zweitligaspiel in Folge ungeschlagen, darf sich dabei aber vor allem beim Chancenwucher der Gäste bedanken.

  • Hertha nun seit sechs Spielen ungeschlagen
  • Rechnerischer Klassenerhalt aber vorerst vertagt
  • Magdeburg in der ersten Halbzeit deutlich stärker; danach ein ausgeglichenes Spiel
  • 15.000 Gäste-Fans im Olympiastadion sorgen für erstklassige Stimmung

Zum Auftakt des 31. Spieltags in der Zweiten Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC gegen den Tabellendritten Magdeburg ein 1:1 (1:1) erreicht. Die Tore erzielten Lubambo Musonda (44.) für Magdeburg und Linus Gechter für die Hertha (45.+2). Hertha verbleibt damit vor den restlichen Partien des Spieltags vorläufig auf Rang elf. Der erhoffte, auch rechnerisch verbürgte und vorzeitige Klassenerhalt ist damit noch vertagt.

Der Spielverlauf

Das Spiel begann temporeich und mit zwei guten Chancen für die Berliner innerhalb der ersten zwei Minuten. Nach jeweils hohen Ballgewinnen und schnellem Umschaltspiel war es beide Male Fabian Reese, der zunächst den deutlich besser postierten Derry Scherhant übersah und anschließend knapp am Tor vorbei schlenzte.

In der Folge jedoch spielte nur noch Magdeburg. Innenverteidiger Marcus Mathisen hätte in der fünften Minute und nach einem Freistoß zwingend das Tor erzielen müssen, köpfte jedoch freistehend aus fünf Metern daneben. Weiteren Torabschlüssen (5., 6. sowie 15., 16.) fehlte die Genauigkeit, sie zeigten aber dennoch Wirkung. Hertha stand nun sehr tief und bekam dabei kaum noch Zugriff.

Das Führungstor der Magdeburger fiel spät, war aber zwangsläufig. Nach einem sehr schlechten Klärungsversuch von Herthas Linus Gechter kam der Ball über Umwege zu Lubambo Musonda, der vom Strafraumrand ungestört einschießen durfte (44.). Umso glücklicher dürfte Gechter gewesen sein, als er drei Minuten später und nach Freistoßflanke von Michael Cuisance zum schmeichelhaften Ausgleich einköpfen konnte.

Die zweite Hälfte begann entschieden ruhiger. Hertha hatte nun mehr Spielkontrolle, ohne gefährlich werden zu können. Magdeburg kam in der 59. Minute durch Livan Burcu zu einer guten Schusschance. Den zu zögerlichen Versuch auf das kurze Ecke parierte Hertha-Keeper Tjark Ernst allerdings sicher. Sieben Minuten später hatte Ernst Glück, dass Baris Atik nach Ballverlust von Ibrahim Maza aus zehn Metern neben das Tor zielte.

Hertha-Trainer Stefan Leitl reagierte und brachte Florian Niederlechner, der sich sofort bestens einfügte und zu zwei guten, aber letztlich zu ungenauen Abschlüssen kam (73., 74.). Abgesehen von einem Kopfball durch Alexander Nollenberger (89.), den Ernst stark parierte, war es das aber auch.

Torjubel bei Hertha BSC (imago images/Michael Taeger)Linus Gechter jubelt über seinen Ausgleichstreffer.

Spieler des Tages

Der Fußball ist immer noch für Überraschungen gut. Dieses Mal mit irren Wendung, dass es nicht Fabian Reese war, dem die Auszeichnung "Herthaner des Spiels" gebührt. Würde man nur auf die Offensive schauen, wäre er zwar erneut der aktivste und gefährlichste Berliner Angreifer. So aber überzeugten vor allem die beiden Innenverteidiger Marton Dardai und mehr noch Linus Gechter. Dem zwar ein Fehler vor dem 0:1 passierte, aber eben auch der Ausgleich gelang.

Ansonsten war die Partie gegen Magdeburg nicht dazu angetan, als Innenverteidiger zu glänzen. Dafür schwirrten die Gäste-Angreifer zu zahlreich und wenig greifbar über den Platz. Dass daraus nicht schon viel früher und mehrere Gegentore erwuchsen, war dem starken Räum-Kommando in der letzten Linie zu verdanken, das immer noch ein Bein oder sonst ein nicht strafbares Körperteil dazwischen bekam.

Was war denn da los?

Kurz bevor der etwas fahrige Schiedsrichter Patrick Schwengers zur zweiten Halbzeit anpfiff, pfiff sich Herthas Abwehrchef Toni Leistner noch ein bisschen Riechsalz (so sah es zumindest aus) um die Nasenlöcher. Dass das einen Mann von 1,90 Meter Kastenform irgendwie nach vorn bringt, käme zwar überraschend. Vor allem aber war man in diesem Moment und nach der eindeutigen Überlegenheit der Magdeburger in Durchgang eins dazu angetan, es vor allem Leistners Kollegen zu empfehlen. Und wer weiß, wer weiß - vielleicht war er auch nur der letzte im Riechsalz-Bunde. Schließlich agierte die Mannschaft im zweiten Durchgang weitaus konzentrierter und kontrollierter als im ersten.

Zählbares

  • Bei 3,6 Toren pro Partie lag der Schnitt der vorigen drei Begegnungen zwischen Hertha und Magdeburg. Da kam dieses 1:1 schon fast als Mogelpackung daher.
  • 55 Prozent Ballbesitz hatten die Gäste aus Magdeburg nach 90 Minuten. Damit blieb sich die Mannschaft, die in dieser Kategorie die Liga anführt, auch in Berlin treu.
  • Auch bei den Balleroberungen lag Magdeburg mit 63 zu 49 vorn.

Die Stimmen zum Spiel

Stefan Leitl (Trainer Hertha BSC): "Wir waren in den ersten zehn Minuten richtig präsent. (…) Dann war Magdeburg besser. (…) Zweite Hälfte fand ich es relativ ausgeglichen. Wir hätten gern mehr gehabt, aber war nicht mehr drin."

Linus Gechter (Hertha BSC): "Gutes Spiel gemacht, die Magdeburger. Wuselige Spieler. Da hatten wir das ein oder andere Mal nicht so den Zugriff. (…) Aber über die 90 Minuten haben wir uns das Unentschieden erkämpft."

Christian Titz (Trainer 1. FC Magdeburg): "Wir mussten eigentlich schon zur Halbzeit das Spiel entschieden haben. (…) Leider haben wir heute Unentschieden gespielt. Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gemacht und Punkte liegen lassen."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24, 25.04.2025, 21:45 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Ja, nun auf die Lizenz hoffen. Die nächste Saison wird sicher schwer genug.
    Ich dachte mir das, auch Ihr Name wird wie meiner sozusagen zweckentfremdet.
    Offensichtlich haben die üblichen Verdächtigen Freude uns gegeneinander auszuspielen.

  2. 20.

    Ich dachte mir das, auch Ihr Name wird wie meiner sozusagen zweckentfremdet.
    Offensichtlich haben die üblichen Verdächtigen Freude uns gegeneinander auszuspielen. Abartig.

  3. 19.

    Tatsächlich, Blauweiß. Ich habe die Tage überhaupt nichts kommentiert. Will hier jemand meine Meinung manipulieren? Freu mich für Hertha zum Klassenerhalt. Nun muss nur noch die Hürde bei der DFL für die erforderliche Lizenz genommen werden. Hoffe inständig das die Hertha Geschäftsführung mit offenen Karten spielt und sich und den Verein ehrlich macht. Die Spieler jedenfalls haben es geschafft wieder Hoffnung bei den Fans zu generieren.

  4. 18.

    Riechsalz?
    Früher nannte man das Koks.
    Blauweiße Welt.

  5. 17.

    Als Herthaner musste man schon immer leidensfähig sein.
    Aber der Abstieg ist zumindest erstmal abgewendet. Noch 3 Spiele und der Abstand zur Relegation beträgt 11 Punkte.

  6. 16.

    Was für ein schöner Abend gestern in Berlin, mit meinem FCM bei der Hertha, hätte gerne einen Sieg
    gesehen, aber es ist auch so noch alles möglich. Die Stimmung war super auf beiden Seiten.
    Gruss an alle blau weißen

  7. 15.

    Ich bin auch noch immer ein ganz klein wenig nervös, weil der Abstieg noch nicht zu 100 % ausgeschlossen ist. Mein Sohn findet das allerdings ziemlich idiotisch und ich denke, die Statistik spricht hier für Hertha. Und ja, ich kenne meine Hertha auch...

  8. 14.

    Da ham'se vollkommen Recht. Hatte gestern Nachmittag lauter gut gelaunte Schlachtenbummler im RE3 Richtung Berlin. Sie hatten ihre Hopfenkaltschalen dabei und waren absolut friedlich. Hoffe sie hatten auch im Oly und auf dem Heimweg ihren Spass. Glück Auf!

  9. 13.

    Welches Wunschdenken? Träumen dürfen rotweiße und blauweiße, oder?
    Wir waren doch zusammen schon auf einem anderen Niveau unterwegs. Stichwort: es ist Platz für 2 Vereine und uns eint der Spaß am Fußball.
    (Es sei denn, auch Ihr Nutzername wurde von einem der Hater hier gekapert)
    Viel Erfolg für Euch, HaHoHe nach Köpenick

  10. 12.

    " Dazu müsste es schon verdammt dumm laufen, aber ja, möglich ist es."
    Genau das meinte ich. Habe mit meiner Hertha schon zu viel erlebt um vorzeitig zu jubeln.
    Das meine ich ausdrücklich nicht böse oder hetzerisch.

  11. 11.

    In anbetracht der Tatsache, dass Fabian Reese zu Beginn der Saison krankenhausreif getreten wurde, muss man mit dem Erreichten zufrieden sein.

  12. 10.
    Antwort auf [Obsession ist gefährlich] vom 25.04.2025 um 21:09

    Wunschdenken . Der erste ist im Sommer weg Maza geht zu Leverkusen .Wer ist der nächste? Hertha ist entgültig pleite.

  13. 9.

    Klar, rechnerisch wäre der Abstieg noch möglich, aber dann dürfte Hertha keinen Punkt mehr holen und Münster alle, auch im noch ausstehenden direkten Duell mit Hertha. Darüber hinaus ist ein Vorsprung der Hertha von 9 im Torverhältnis aufzuholen. Dazu müsste es schon verdammt dumm laufen, aber ja, möglich ist es.

  14. 8.

    "es läuft eine starke Serie der Hertha und der Abstieg ist abgewendet."
    Ja und nein.
    Ist schon ne starke Serie die unsere Hertha da hinlegt. Hätte ich nicht mit gerechnet, dachte wir müssen mehr zittern.
    Abstieg ist aber noch nicht ganz abgewendet, dazu darf Münster Morgen nicht gewinnen. Also Darmstadt morgen die Daumen drücken.

    Zum Spiel: War nen glücklicher Punkt aber egal muss auch mal so sein. Hatten ja schon genug Pech gehabt.

  15. 7.
    Antwort auf [Rene ] vom 25.04.2025 um 21:31

    Ein absolut gerechtes Unentschieden. Finde überhaupt nicht glücklich für Hertha. Da waren sich im Stadion alle einig, auch viele Magdeburger, mit denen man danach gequatscht hatte. Beide Mannschaften hätten gewinnen können. Hertha kann mit dem einen Punkt sicher besser leben. Magdeburg kann das im Aufstiegsrennnen evtl. noch auf die Füße fallen.
    Tolle Atmosphäre ( auch ohne Pyro), gutes Spiel. Was will man mehr. Den Magdeburgern alles Gute.

  16. 6.

    Gerade aus dem Stadion gekommen.
    Über 62000 Zuschauer im Olympiastadion und richtig tolle Stimmung .
    Verdientes Unentschieden für beide Mannschaften.
    Da träumt so mancher Bundesligist von solchen Zuschauerzahlen.
    Und so mancher ärgert sich hier, und hatet hier rum mit irgendwelchen Phantasien.
    Einfach nur lächerlich.

  17. 5.

    Schade das Hertha Reese ein Punkt geholt hat. Ein Punkt zu viel.

  18. 4.

    Waren Sie ab, wenn der Hohemeister der Hertha-Glorifizierung, M.P.C.S., seinen Bericht abliefert.
    Ich wette, darin kommt mindestens sechsmal Reese vor.
    Heute aber nur Ernüchterung. Ein Unendschieden, statt der erhofften drei Punkte. Bleibt beim Mittelmaß.
    Vielleicht sollte Hertha BSC die Schulden bei der Stadt bezahlen - vielleicht klappt es ja dann wieder mit dem Siegen im Olympiastadion.

  19. 3.

    Das Saisonziel ist 3 Spieltage vor Saisonende erreicht. War keine schlechte Saison.

  20. 2.

    So einen schmutzigen Punkt muss man auch mal holen können, es läuft eine starke Serie der Hertha und der Abstieg ist abgewendet. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich Hertha für die nächste Saison aufstellen kann. Die Abgänge werden schmerzlich sein, aber unabwendbar.

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