Fußball-Bundesliga - Vereinsrekord verpasst: Union verliert letztes Heimspiel gegen Heidenheim

Der 1. FC Union hat einen Vereinsrekord von neun ungeschlagenen Spielen in Serie verpasst. Die Eisernen unterlagen am Samstag gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Heidenheim. Die Gäste sicherten sich durch den Sieg immerhin den Relegationsplatz.
- Union Berlin hat in der Fußball-Bundesliga mit 0:2 (0:1) gegen den 1. FC Heidenheim verloren
- Einen neuen Vereinsrekord von neun ungeschlagenen Bundesliga-Spielen in Serie haben die Eisernen damit verfehlt
- Die Gäste schöpften hingegen Hoffnung im Abstiegskampf und dürfen nun in der Relegation um den Klassenerhalt spielen
- Durch den Sieg von Heidenheim stehen Holstein Kiel und der VfL Bochum als Absteiger aus der Bundesliga fest
Der 1. FC Union Berlin hat sein letztes Heimspiel in der aktuellen Bundesliga-Saison verloren. Gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Heidenheim unterlagen die Köpenicker am Samstagnachmittag mit 0:3 (0:1). Damit riss die Serie von zuletzt acht ungeschlagenen Spielen in Folge. Mit neun Partien ohne Niederlage hätte Union einen neuen Vereinsrekord in der Bundesliga aufgestellt.
Der Spielverlauf
Die Spiel begann sehr verhalten. Union hatte zwar viel Ballbesitz, zeigte zunächst aber kaum Bemühungen, wirklich Druck auf die Abwehr der Heidenheimer auszuüben. Nach gut zehn Minuten wurden die Gäste, für die es anders als für Union in dieser Saison noch um viel geht, erstmals mutiger - und trafen prompt. Nach einer Vorlage von Marvin Pieringer erzielte Adrian Beck mit der ersten Chance des Spiels direkt das 1:0 (12. Minute). Im Anschluss zeigte sich ein ähnliches Bild wie in den Anfangsminuten: Union kam gegen tiefstehende Heidenheimer nur selten in Tornähe. Noch die beste Chancen hatte Christopher Trimmel, der nach knapp 20 Minuten aber an Gäste-Keeper Frank Feller scheiterte (19.).
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste mit etwas mehr Schwung zurück aufs Feld - und blieben effektiv. Mit dem zweiten Torschuss für seine Mannschaft war es Jan Schöppner, der auf 2:0 aus Heidenheimer Sicht erhöhte (56.). Zwar kam Union durch einen Treffer von Jannik Haberer unmittelbar im Anschluss zum 1:2, das Tor wurde allerdings wegen einer knappen Abseitsposition im Vorfeld vom Videoschiedsrichter wieder einkassiert (58.). Bitter für Union, das Spiel war wenige Minuten nach Wiederanpfiff aber bereits besser als in der gesamten ersten Hälfte.
Das blieb in der Schlussphase so - auch wenn weiter nur Heidenheim erfolgreich blieb. Nach einem schön gespielten Konter verwandelte Beck mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 und zur Vorentscheidung (73.). Dank einer effektiven Leistung sicherte sich die Mannschaft von Frank Schmidt den Sieg in Köpenick und den Relegationsplatz. Diesen hat Heidenheim nach den Niederlagen von Kiel und Bochum bereits einen Spieltag vor Saisonende sicher. Die Norddeutschen und der Ruhrgebietsklub stehen dagegen als Absteiger in die 2. Bundesliga fest.
Was war denn da los?
Für ihre unermüdliche Unterstützung bei Heim- und Auswärtsspielen ihres Teams sind die Fans von Union Berlin bekannt. Vor dem letzten Heimspiel der Saison setzten die Anhänger der Eisernen aber noch einen drauf: Zum Einlaufen der beiden Mannschaften war auf einer großen Blockfahne auf der Waldseite der riesengroße Kopf eines schreienden Union-Fans zu sehen. Darunter stand in großen Buchstaben: "Union gibt niemals auf." Schon vor dem Anpfiff sorgten die Köpenicker Fans so für den ersten Gänsehaut-Moment des Tages.

Der Spieler des Tages
... war an diesem Samstag ein Heidenheimer. Mittelfeldspieler Adrian Beck gab die meisten Torschüsse ab (4), erzielte seinen ersten Bundesliga-Doppelpack und hat mit dem 1. FC Union offenbar einen neuen Lieblingsgegner gefunden. Beck kommt in dieser Saison bislang auf vier Saisontreffer, drei davon erzielte er gegen die Köpenicker - zwei am Samstag, einen im Hinspiel (2:0).
Beck überzeugte im Stadion an der Alten Försterei - wie auch der zweite Torschütze des Tages Jan Schöppner - durch einen effektiven Auftritt. Heidenheim nutzte den Großteil seiner Chancen und siegte daher verdient in Berlin - nicht zuletzt wegen Adrian Beck.
Zählbares
- In keinem Bundesligaspiel in dieser Saison gab es bis zur Pause weniger Torschüsse (Union drei, Heidenheim einer).
- Heidenheim brauchte für seine ersten zwei Tore nur zwei Torabschlüsse.
- Union Berlin hat in dieser Saison nur 21 Heimpunkte geholt; in der Bundesliga ist das ein neuer Minusrekord für die Eisernen.
Die Stimmen zum Spiel
Rani Khedira (Union): "Am letzten Spieltag zuhause willst du dich eigentlich nicht so von deinen Fans verabschieden. Deshalb tut die Niederlage trotzdem weh, auch wenn sie vielleicht für uns nicht die allergrößte Bedeutung hat. Wir haben heute die grundlegenden Dinge vermissen lassen."
Steffen Baumgart (Union): "Ich bin natürlich mit dem Ergebnis unzufrieden. Am Ende haben wir verdient verloren. Dafür gibt es Ursachen und Enttäuschung ist da. Wir haben es nicht geschafft, die Stärken von Heidenheim aus dem Spiel zu nehmen. Die Niederlage war kein Zufall, sie haben es gut gespielt."
Frank Schmidt (Heidenheim): "Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass es ans Eingemachte geht - und so haben wir auch gespielt. Wir haben sehr konzentriert und mannschaftlich geschlossen gespielt. Eine riesiges Kompliment an die Mannschaft, wir haben den Auftrag erfüllt."
Der Liveticker zum Nachlesen
Sendung: rbb24 Inforadio, 10.05.25, 15:30 Uhr