Fußball-Bundesliga - Vereinsrekord verpasst: Union verliert letztes Heimspiel gegen Heidenheim

Sa. 10.05.25 | 17:48 Uhr
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Andrej Ilic (l.) im Zweikampf mit Heidenheims Patrick Mainka. Quelle: imago images/dts Nachrichtenagentur
Audio: rbb24 Inforadio | 10.05.25 | Tabea Kunze | Bild: imago images/dts Nachrichtenagentur

Der 1. FC Union hat einen Vereinsrekord von neun ungeschlagenen Spielen in Serie verpasst. Die Eisernen unterlagen am Samstag gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Heidenheim. Die Gäste sicherten sich durch den Sieg immerhin den Relegationsplatz.

  • Union Berlin hat in der Fußball-Bundesliga mit 0:2 (0:1) gegen den 1. FC Heidenheim verloren
  • Einen neuen Vereinsrekord von neun ungeschlagenen Bundesliga-Spielen in Serie haben die Eisernen damit verfehlt
  • Die Gäste schöpften hingegen Hoffnung im Abstiegskampf und dürfen nun in der Relegation um den Klassenerhalt spielen
  • Durch den Sieg von Heidenheim stehen Holstein Kiel und der VfL Bochum als Absteiger aus der Bundesliga fest

Der 1. FC Union Berlin hat sein letztes Heimspiel in der aktuellen Bundesliga-Saison verloren. Gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Heidenheim unterlagen die Köpenicker am Samstagnachmittag mit 0:3 (0:1). Damit riss die Serie von zuletzt acht ungeschlagenen Spielen in Folge. Mit neun Partien ohne Niederlage hätte Union einen neuen Vereinsrekord in der Bundesliga aufgestellt.

Der Spielverlauf

Die Spiel begann sehr verhalten. Union hatte zwar viel Ballbesitz, zeigte zunächst aber kaum Bemühungen, wirklich Druck auf die Abwehr der Heidenheimer auszuüben. Nach gut zehn Minuten wurden die Gäste, für die es anders als für Union in dieser Saison noch um viel geht, erstmals mutiger - und trafen prompt. Nach einer Vorlage von Marvin Pieringer erzielte Adrian Beck mit der ersten Chance des Spiels direkt das 1:0 (12. Minute). Im Anschluss zeigte sich ein ähnliches Bild wie in den Anfangsminuten: Union kam gegen tiefstehende Heidenheimer nur selten in Tornähe. Noch die beste Chancen hatte Christopher Trimmel, der nach knapp 20 Minuten aber an Gäste-Keeper Frank Feller scheiterte (19.).

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste mit etwas mehr Schwung zurück aufs Feld - und blieben effektiv. Mit dem zweiten Torschuss für seine Mannschaft war es Jan Schöppner, der auf 2:0 aus Heidenheimer Sicht erhöhte (56.). Zwar kam Union durch einen Treffer von Jannik Haberer unmittelbar im Anschluss zum 1:2, das Tor wurde allerdings wegen einer knappen Abseitsposition im Vorfeld vom Videoschiedsrichter wieder einkassiert (58.). Bitter für Union, das Spiel war wenige Minuten nach Wiederanpfiff aber bereits besser als in der gesamten ersten Hälfte.

Das blieb in der Schlussphase so - auch wenn weiter nur Heidenheim erfolgreich blieb. Nach einem schön gespielten Konter verwandelte Beck mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 und zur Vorentscheidung (73.). Dank einer effektiven Leistung sicherte sich die Mannschaft von Frank Schmidt den Sieg in Köpenick und den Relegationsplatz. Diesen hat Heidenheim nach den Niederlagen von Kiel und Bochum bereits einen Spieltag vor Saisonende sicher. Die Norddeutschen und der Ruhrgebietsklub stehen dagegen als Absteiger in die 2. Bundesliga fest.

Was war denn da los?

Für ihre unermüdliche Unterstützung bei Heim- und Auswärtsspielen ihres Teams sind die Fans von Union Berlin bekannt. Vor dem letzten Heimspiel der Saison setzten die Anhänger der Eisernen aber noch einen drauf: Zum Einlaufen der beiden Mannschaften war auf einer großen Blockfahne auf der Waldseite der riesengroße Kopf eines schreienden Union-Fans zu sehen. Darunter stand in großen Buchstaben: "Union gibt niemals auf." Schon vor dem Anpfiff sorgten die Köpenicker Fans so für den ersten Gänsehaut-Moment des Tages.

Union gibt niemals auf: Union-Fans mit einer Choreo vor dem Spiel gegen Heidenheim. Quelle: imago images/Matthias Koch
"Union gibt niemals auf": Die Fans der Köpenicker mit einer schönen Choreo vor dem Spiel gegen Heidenheim. | Bild: imago images/Matthias Koch

Der Spieler des Tages

... war an diesem Samstag ein Heidenheimer. Mittelfeldspieler Adrian Beck gab die meisten Torschüsse ab (4), erzielte seinen ersten Bundesliga-Doppelpack und hat mit dem 1. FC Union offenbar einen neuen Lieblingsgegner gefunden. Beck kommt in dieser Saison bislang auf vier Saisontreffer, drei davon erzielte er gegen die Köpenicker - zwei am Samstag, einen im Hinspiel (2:0).

Beck überzeugte im Stadion an der Alten Försterei - wie auch der zweite Torschütze des Tages Jan Schöppner - durch einen effektiven Auftritt. Heidenheim nutzte den Großteil seiner Chancen und siegte daher verdient in Berlin - nicht zuletzt wegen Adrian Beck.

Zählbares

  • In keinem Bundesligaspiel in dieser Saison gab es bis zur Pause weniger Torschüsse (Union drei, Heidenheim einer).
  • Heidenheim brauchte für seine ersten zwei Tore nur zwei Torabschlüsse.
  • Union Berlin hat in dieser Saison nur 21 Heimpunkte geholt; in der Bundesliga ist das ein neuer Minusrekord für die Eisernen.

Die Stimmen zum Spiel

Rani Khedira (Union): "Am letzten Spieltag zuhause willst du dich eigentlich nicht so von deinen Fans verabschieden. Deshalb tut die Niederlage trotzdem weh, auch wenn sie vielleicht für uns nicht die allergrößte Bedeutung hat. Wir haben heute die grundlegenden Dinge vermissen lassen."

Steffen Baumgart (Union): "Ich bin natürlich mit dem Ergebnis unzufrieden. Am Ende haben wir verdient verloren. Dafür gibt es Ursachen und Enttäuschung ist da. Wir haben es nicht geschafft, die Stärken von Heidenheim aus dem Spiel zu nehmen. Die Niederlage war kein Zufall, sie haben es gut gespielt."

Frank Schmidt (Heidenheim): "Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass es ans Eingemachte geht - und so haben wir auch gespielt. Wir haben sehr konzentriert und mannschaftlich geschlossen gespielt. Eine riesiges Kompliment an die Mannschaft, wir haben den Auftrag erfüllt."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.05.25, 15:30 Uhr

32 Kommentare

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  1. 32.

    Hallo Torsten UH +Jatte.Erstmal möchte ich hier festhalten das ich die Leistung der Unioner gegen Heidenheim als äußerst schwach einstufe.Und bereits bekundete das es die Nichtleistung der Bochumer war,die deren Abstieg besiegelte.Und lieber Torsten .Auch ich bin langjähriges Mitglied,Fan und auch Stadionbesitzer laut Aktie.Sie müssen das nicht extra betonen.Ich war damals im Dezember sogar dabei beim Spiel und habe mir danach diverse Videos und auch Nachrichten über das sogenannte Skandalspiel angeschaut.und ich habe hier mehrfach betont das ich das Werfen jeglicher Gegenstände verurteile.Es aber unmöglich ist so etwas seitens des Vereins zu verhindern. Du bist Mitglied u.Stadionbesitzer:Dann bitte ich Dich dem Vorstand eine Lösung d.Problems zu nennen. Union hat eine Strafe v.80000 € bezahlt.Warum wird Bochum belohnt?Du schämst Dich.Für was? Weil der Verein sich wehrt doppelt bestraft zu werden und ein anderer Verein Vorteile aus einer nicht zu verhindernden Tat zieht?Ja schäm dich.

  2. 31.

    Zitat: ". . . und Kiel und Bochum sind auch dadurch abgestiegen. War wohl die Spannung raus gewesen, wa...?"

    Sie haben aber schon mitbekommen, dass Kiel und Bochum gestern ihre wichtigen Heimspiele verloren haben, Bochum sogar mehr als deutlich, und damit selbst für ihren Abstieg verantwortlich sind, Herr "Neutraler Beobachter". Und was soll Ihr Vorwurf "allen Ernstes gegen diesen Gegner mit 0:3 verlieren" bedeuten? Dieser Gegner hat vor zwei Wochen gegen Stuttgart gewonnen und letztes WE den Bochumern ein Unentschieden abgetrotzt; kam also mit ordentlich Kampfeswillen in die AF. Dass der FCU nicht wirklich auf Spannung war und schwach gespielt hat, war offensichtlich und für die FCU Fans beim letzten Heimspiel sicherlich enttäuschend. Aber dass nach dem gesicherten Klassenerhalt und dem ordentlichen Spiel in Bochum, das ja eine gewisse Brisanz hatte, gegen ums Überleben ringende Heidenheimer kein Kampf um jeden Ball zu erwarten war, ist nun nicht gerade ein skandalträchtig.

  3. 30.

    Doch muss ich fragen, warum wurden die Stadion Regeln nicht angepasst? Es ist immer noch schwerer ein Tetrapak Wasser reinzukommen, als die Pyro!
    Und warum wird auch nach dem Bochumspiel immer noch Gegenstände auf das Spielfeld geworfen, ohne dass dies geahndet wird (selber gesehen ohne jemanden zu erkennen zu können)? Leider auch in den anderen Stadien zu sehen.
    Und es ist egal, wie sehr jemand verletzt wird, da es den Werfenden auch egal war!
    Und was den Vorstand betrifft, finde ich es auch schade, dass der Punkt wohl wichtiger ist. Aber gut, Geld ist leider wichtiger als der Mensch. Ja, der Vorstand hat Verantwortung gegenüber dem Verein, aber gegenüber den Menschen!
    Und wenn sich die Vereine nicht wirklich zusammentun um gegen die Verrohung anzugehen, werden es weitere verletzte Menschen geben! Und momentan sehe ich leider keine Verbesserung.
    Eisern Berlin

  4. 29.

    Das reinste Kabarett hier.
    Selten so gelacht!
    Unioner, Mitglied und Stadionbesitzer, Rosa-roten Vereinsbrille, Eisbären.
    Ja, die Leistung der Unioner war unterirdisch, aber Bochum steigt ab. Wie noch zwei andere Mannschaften.

  5. 28.

    Das reinste Kabarett hier.
    Selten so gelacht!
    Unioner, Mitglied und Stadionbesitzer, Rosa-roten Vereinsbrille, Eisbären.
    Ja, die Leistung der Unioner war unterirdisch, aber Bochum steigt ab. Wie noch zwei andere Mannschaften.

  6. 27.

    Mit der schlechten Leistung bin ich voll bei Dir.

    Deiner Bewertung zum Feuerzeugwurf muss ich Dir aber weiterhin widersprechen.
    Um das ein letztes Mal zu wiederholen:
    Für den Feuerzeugwurf wurde Union doppelt bestraft.
    Mit Geldstrafe und mit Punktabzug, der gleichzeitig eine Wettbewerbsverzerrung bedeutet.
    Als Unioner solltest Du das Statement der Vereinsführung kennen.
    Gegen das Fehlverhalten des Werfers wurden die höchstmöglichen Maßnahmen ergriffen und er wird sich auf seinen Prozess schon freuen. Gegen ein solches Verhalten kann sich kein Club der Welt schützen.

    Nebenbei kennen ich keinen einzigen Unioner, der den Wurf gutheißt, aber viele die das Agieren von Drewes unddBochum kritisieren.

    Was daran eklig sein soll, erschließt sich mir nicht.

    Bochum hat bundesweit Sympathisanten verloren, wie ich aus vielen Gesprächen weiß. Und gerechterweise haben die beiden Punkte auch nicht geholfen. Und darüber darf man sich doch wohl freuen.

  7. 26.

    Danke für diesen Kommentar. Zeigt mir, dass Unioner auch ihre eigenen Vereinsfreunde wenn nötig kritisieren können. Merkwürdig finde auch, wenn es offenbar einige hier gibt, die ihrer eigenen Mannschaft zutrauen aus niederen Gründen freiwillig zu verlieren. Daher nochmals Danke für Deine klaren Worte.

  8. 25.

    Es wird immer beschämender! Rache an Bochum? Nein, sondern eine schlechte Leistung vom Team und Trainer! Aber auch das ist Fussball.

    Was leider eher die Frage ist, ob es besser ist, Gegenstände und Pyro werdende MitgliederInnen und Fans zu feiern oder deren Opfer zu verhöhnen?
    Was viele Kommentierende zeigen, zeigt eine eklige und unsportliche Form falsch verstandener Fankultur!

    Als Unioner, Mitglied und Stadionbesitzer schäme ich mich, wohl auch solche ekligen Werte mittragen zu müssen, weil man ja eine Familie sei....
    Eisern Berlin

  9. 24.

    Bochum hat nicht "zu unrecht Punkt ergaunert", sondern zurecht zugesprochen bekommen. Die Schuld liegt hier einzig allein bei einem einzelnen Unionfan, der dem Verein geschadet hat. Daran ändert auch nichts die Tatsachen-Umdrehung einiger Unionfans mit ihrer Rosa-roten Vereinsbrille und im Opfermodus.

  10. 23.

    Sympathisch: einfach mal mit grfühlt 80% spielen, weil man ja schon durch ist, zu Hause allen Ernstes gegen diesen Gegner mit 0:3 verlieren – und Kiel und Bochum sind auch dadurch abgestiegen. War wohl die Spannung raus gewesen, wa...?

  11. 22.

    Es war für Union ein Spiel um die goldene Ananas. Bochum hat in den Köpfen der Spieler mit Sicherheit keine Rolle gespielt. Trotzdem noch mal eine Anmerkung zum leidigen Thema. Es war eben nicht nur eine Sache zwischen Bochum und Union, nein Bochum hat sich durch sein Verhalten auch einen Vorteil gegenüber Hoffenheim, St. Pauli und Kiel verschafft. Und das ist nicht in Ordnung. Ich habe eine große Schadenfreude, dass Bochum abgestiegen ist und finde es gut, dass die sich mit einer saftigen Heimniederlage selber eliminiert haben. Bei Union muss jetzt was passieren. Der Ansatz, weiter oben anzugreifen ist richtig, da gehören aber auch die entsprechenden Spieler dazu. U.N.V.E.U.

  12. 20.

    Au Backe...
    Die Kommetare vieler Köpenicker zeugen von wahrem Sportsgeist und zeigen, welches Verständnis von Fairness in der Wuhlheide zu herrschen scheint.
    Eine blamable Niederlage des eigenen Teams als "Rache an Bochum", deren Torhüter zwar peinlich reagierte, zu feiern oder zumindest irgendwie toll zu finden, ist genauso ein mieses Aushängeschild wie der ursächliche Feuerzeugwurf des Unioners beim Spiel gegen den VfL.

  13. 19.

    Ja , so ist das im Fußball oft. Aber das war mit Sicherheit nicht die Absicht oder der Plan von Hollerbach und Co. Egal Bochum steigt ab und das hat mit Sicherheit etwas mit ihrer Leistung zu tun. Es bleibt sehr sehr vielen Menschen in Erinnerung das sich ein Fußballverein am grünen Tisch unberechtigt Punkte ergaunert hat. Alle bekannten Videos und das Berliner Unfallkrankenhaus bestätigen das. Schwamm drüber.

  14. 18.

    Komisch ist es schon auch außerhalb dieser Runde, alle die ich heute Abend gesprochen habe freuen sich und reiben sich die Hände über den Abstieg des VFL Bochum. Gott sei Dank haben sie es selbst vergeigt und können somit nicht vors DGB Gericht ziehen und den 1.FC Union auf Schützenhilfe für Heidenheim verklagen. Die schlappe Leistung der Unioner kann ich mir allerdings auch nicht erklären.War selbst in der Alten Försterei heute und habe die Mannschaft nicht wieder erkannt. Selbst gegen die Bayern haben sie besser gespielt.Gratulation an die Heidenheimer. Verdient gewonnen! Und gaaanz süße Grüße nach Bochum. Vor allem an Herrn Drewes. Sollte umschulen auf Schauspiel . Der DFB hat die Tauglichkeit ja schon bestätigt.Naja, eine Provinzposse war es schon. Gruß auch nach Frankfurt/Main ihr Deppen.

  15. 17.

    Was genau war jetzt die Rache? Das Union jetzt Kiel zum Abstieg verholfen hat? Oder St. Pauli noch zittern muss?
    Bochum wäre jetzt sowieso abgestiegen. Schade um den schönen Saisonabschluß zuhause. Hoffentlich machen es die Mädels besser.
    Eisern

  16. 16.

    Weil ich nicht wollte das 3 Punkte vom grünen Tisch über den Verbleib in der Bundesliga entscheiden

  17. 15.

    Die späte Rache an Bochum, die jetzt sicher absteigen und sich nun zweitklassig mit Schalke und Hertha (so Sie die Lizenz bekommen, oder/und der Berliner Steuerzahler einspringt) herum schlagen. Da lässt man doch gerne den "Vereinsrekord" sausen.

  18. 14.

    Vielleicht hielt Union die Mainzer für unfähig, Bochum zu schlagen, und wollte nur noch mal ganz sicher gehen .....

  19. 13.

    Weiß jemand, warum es bei Heidenheim keinen organisierten Support gab? Auf der Website der Heidenheimer steht was Schwammiges von Polizeieinsatz bei Anreise und Einlasssituation.

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