Finanzielle Maßnahmen - Angeordnete Betriebsferien und Investitionsstopp bei Hertha

Do 19.03.20 | 19:12 Uhr
Eine Fahne mit dem Emblem von Hertha BSC. Quelle: imago/Andreas Gora
Bild: imago/Andreas Gora

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Hertha BSC ergreift in der Corona-Krise erste finanzielle Maßnahmen. So ordnete der Fußball-Bundesligst für seine Mitarbeiter Betriebsferien bis einschließlich 3. April an. Neben einem Reise- und Kontakt-Stopp gibt es zudem einen Investitions- und Ausgabe-Stopp.

Das geht aus einem Interview mit den Geschäftsführeren Michael Preetz und Ingo Schiller hervor, das der Verein am Donnerstagnachmittag auf seiner Webseite veröffentlichte [herthabsc.de]. Darin wird auch die Möglichkeit weitreichenderer Einschnitte angekündigt: "Auch wenn wir nach jetzigem Stand noch keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen müssen, so denken wir über Maßnahmen wie Kurzarbeit nach. Alle Abteilungen sind zudem aufgerufen, Einsparpotenziale zu markieren", sagte Schiller.

Gehaltsverzicht von Spielern denkbar

Für die Berliner ist auch denkbar, dass die Spieler zu einem Gehaltsverzicht bereit sein könnten. Es seien intern darüber Gespräche geführt worden, sagte Michael Preetz: "Letztlich wird sicher jeder bei Hertha BSC einen Beitrag leisten, damit wir als Verein und Gemeinschaft geschlossen durch diese Krise kommen. Wenn wir eine Regelung getroffen haben, werden wir sie gerne kommunizieren."

Zuvor hatten unter anderem das Team von Liga-Konkurrent Borussia Mönchengladbach und Torwart Rafal Gikiewicz vom Stadtrivalen 1. FC Union angekündigt, auf Teile ihrer Einkünfte verzichten zu wollen, um auf diese Weise ihren Klubs und seinen Mitarbeitern zu helfen.

Schiller: "Liquidität deutlich besser als bei vielen anderen Vereinen"

Hertha sieht sich vergleichsweise gut für die Krise aufgestellt. Die Situation sei "durch den Einstieg des strategischen Partners Tennor im vergangenen Sommer hinsichtlich der Liquidität deutlich besser als bei vielen anderen Vereinen", sagte Schiller. Das Unternehmen von Geldgeber Lars Windhorst war mit insgesamt 224 Millionen Euro bei Hertha eingestiegen.

Ein Ausfall der restlichen Saison würde jedoch auch die Berliner schwer treffen. Für die noch zu absolvierenden neun Partien würde Hertha 18 Millionen Euro alleine an TV-Einnahmen bekommen, rechnete Schiller vor. Zudem würde es durch die fehlenden Gelder für Zuschauer und Hospitality trotz der eingesparten Stadionmiete ein weiteres deutliches Minus geben.

Mannschaft in Quarantäne

Während die Deutsche Fußball Liga zunächst bis zum 2. April die Spiele ausgesetzt hat, darf in Berlin bis zum 19. April nicht gespielt werden. Das hatte der Senat im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus beschlossen. Aufgrund eines positiven Befunds auf das Virus bei einem Spieler befindet sich das Team derzeit in einer zweiwöchigen häuslichen Quarantäne.

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