Füchse-Star Drux über Corona - "Diesen Trainingskontakt vermisst man schon"

Do 26.03.20 | 15:19 Uhr
Füchse-Spieler Paul Drux (imago images)
Bild: imago images

Was Sie jetzt wissen müssen

Für die Uni lernen, TV-Serien schauen und viel kochen. Handball-Nationalspieler Paul Drux von Bundesligist Füchse Berlin hat in Zeiten der Coronavirus-Krise reichlich Zeit, sich anderen Aufgaben zu widmen - auch wenn der Tagesablauf "relativ eintönig" ist, wie er am Donnerstag in einem Video auf der Facebook-Seite des Vereins gestand.

Weil sein Nationalmannschaftskollege Jannik Kohlbacher positiv auf den Coronavirus getestet worden war, musste Drux selbst für einige Tage in Quarantäne. "Weil ich keine Symptome hatte, hatte ich aber Angst speziell nicht", sagte der 25-Jährige. Der Test war zwar negativ, "aber Sorgen macht man sich natürlich schon, da braucht man ja täglich nur in die Zeitung zu schauen".

Drux sieht Probleme

Aktuell ist die Bundesliga-Saison bis mindestens zum 30. April unterbrochen, das Finalturnier im EHF-Pokal in Berlin wurde auf den 29./30. August verschoben. Einen Saisonabbruch würde Drux sehr bedauern. "Wir hatten ja schon noch Ziele und gute Chancen das Final Four im EHF-Pokal zu erreichen", sagte er. Die Verlegung von Olympia in Tokio auf kommendes Jahr hält er aber für unausweichlich. "Grundsätzlich gab es keinen Weg dran vorbei. Nachdem ja schon einige Nationen angekündigt hatten, ihre Sportler nicht dorthin zu schicken", sagte er.

Wann es wieder sportlich los geht, ist offen. "Keiner kann wissen, wie die Situation in zwei, drei Wochen aussieht. Aber im Moment deutet alles darauf hin, dass es nicht mehr weitergeht", sagte er. Sollte die Saison dennoch fortgesetzt werden, sieht Drux darin ein Problem. "Man hat schon alles sehr heruntergefahren. Wenn es jetzt plötzlich heißt, in drei Tagen wird gespielt, das wird dann schon spannend", sagte er.

Training im Olympiastützpunkt

Aktuell befindet sich Drux nach seiner Fuß-Verletzung ohnehin noch in der Reha. "Man hat jetzt Zeit, sich zu regenerieren und alles auszukurieren, das ist wohl das einzig Positive an dieser Situation", sagte er. Sein Training beschränkt sich noch meist auf Laufen. Weil er Kaderathlet ist, darf er aber im Olympiastützpunkt in Berlin trainieren. "Aber natürlich wird darauf geachtet, dass nicht zu viele Personen in einem Raum sind. Zu Gesicht bekomme ich da auch kaum Leute", verriet er.

Von einigen Füchse-Mitspielern weiß er nicht einmal, ob sie schon in ihre Heimat gefahren sind. Der Handball fehlt dem Berliner deshalb sehr, besonders die Zweikämpfe. "Unsere Sportart lebt ja vom Körperkontakt. Und diesen Trainingskontakt vermisst man schon", sagte er.

Koch aus Leidenschaft

So verbringt Drux derzeit viel Zeit in den eigenen vier Wänden. "Ein komisches Gefühl, weil alles das, was Berlin ja so ausmacht, im Moment nicht geht", sagte er. Trotzdem versucht der 25-Jährige weiter, einen geregelten Tagesablauf zu haben.

Tagsüber lernt er für sein Wirtschaftsinformatik-Studium. "Ich schaue viele TV-Serien, aber eher meist abends." Und nebenbei hat Drux noch seine Leidenschaft für das Kochen entdeckt. "Da probiere ich gerade relativ viel aus", sagte er. Der gebürtige Gummersbacher hat eine Schwäche für schwedische Süßigkeiten, auf sein Lieblingsessen muss er aber aktuell verzichten. "Das sind die Rouladen meiner Mutti."

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