DOSB Präsident in der Sportschau -
Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Alfons Hörmann zweifelt daran, dass es eine schnelle Entscheidung über die Austragung der Olympischen Spiele in Tokio geben könnte. Das IOC hatte zuletzt angekündigt, vorerst an einer Austragung der Spiele in der geplanten Zeit vom 24. Juli bis zum 9. August festhalten zu wollen.
"Ist das zu verantworten?"
"Es wird nicht im Laufe der nächsten Tage so kommen, dass eine endgültige Klarheit zu schaffen ist", sagte DOSB-Chef Hörmann in der ARD-Sportschau am Sonntagabend. "Ich sehe mich außerstande zu bewerten, wie in zwei Monaten die weltweite Situation aussieht. Dann wird eine endgültige Entscheidung zu treffen sein", prognostizierte Hörmann.
Er selbst werde sich angesichts der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus aber nicht am bisherigen Termin festklammern, sagte Hörmann und fragte grundsätzlich: "Kann man die Spiele umsetzen? ist das zu verantworten?" Die Gesundheit der Weltbevölkerung stehe jetzt an erster Stelle. Das Ausrichterland Japan hatte zuletzt noch einmal versichert, seine Vorbereitungen auf die Spiele trotz der Corona-Pandemie fortzusetzen. Laut Hörmann sollten allerdings nicht die Sportverbände sondern die Weltgesundheitsorganisation WHO die maßgebende Institution sein.
Organisatorische Probleme haben längst begonnen
Abgesehen von der Frage der Durchführbarkeit der Spiele selbst ergeben sich allerdings auch zunehmend Probleme für die Sportlerinnen und Sportler weltweit. Viele sind längst in ihren Trainingsmöglichkeiten eingeschränkt. Dazu sind viele internationale Wettkämpfe bereits abgesagt, bei denen die Athleten ihre Qualifikations-Normen für die Spiele hätten erreichen können. In diesen Fragen versprach Hörmann "flexible Lösungen", konnte allerdings noch nichts Konkretes anführen.