Verbot von Großveranstaltungen - Berlin-Marathon kann nicht als Volkslauf stattfinden

Di 21.04.20 | 17:16 Uhr
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Teilnehmer des 46. Berlin-Marathons. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Audio: Inforadio | 21.04.2020 | Jens-Christian Gußmann | Bild: dpa/Christoph Soeder

Nun hat die Corona-Krise auch den Berlin-Marathon erwischt. Das Sportevent mit etwa 50.000 Teilnehmern wird in diesem Jahr nicht in der klassischen Form stattfinden können. Der Veranstalter ist überrascht und sucht nun in "Krisensitzungen" nach einer Lösung.

Weil in Berlin noch bis zum 24. Oktober ein Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 5.000 Menschen gilt, kann der Berlin-Marathon in diesem Jahr nicht wie geplant stattfinden. Im vergangenen Jahr waren 47.000 Teilnehmer an den Start gegangen. Der Marathon sollte in diesem Jahr am 27. September zum 47. Mal veranstaltet werden.

Jürgen Lock, der Geschäftsführer des Veranstalters SCC Events, zeigte sich überrascht von der neuen Situation. "Das ist auch bei uns relativ neu aufgeploppt und wir sind in den nächsten Stunden in Krisensitzungen mit dabei, um zu klären, wie wir mit dieser Situation umgehen werden", sagte er gegenüber rbb|24. Auch eine mögliche Verlegung des Marathons werde geprüft.

Weltweit wurden Marathons abgesagt

Der Berliner Marathon ist einer der bedeutendsten der Welt - mit einer der schnellsten Strecken. Am 16. September 2018 war der Kenianer Eliud Kipchoge in 2:01:39 Stunden die aktuell gültigen Weltbestzeit gelaufen. Im Vorjahr fehlten dem Äthiopier Kenenisa Bekele nur zwei Sekunden, um diese Marke zu verbessern.

Im Zuge der Coronakrise waren zuletzt auch zahlreiche andere Marathons abgesagt worden. In Boston und London hoffen die Organisatoren noch, die Läufe im September und Oktober nachholen zu können.

Im März war in Berlin bereits der für den 5. April geplante Halbmarathon abgesagt worden. Für das Laufevent waren rund 34.000 Teilnehmer erwartet worden.

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12 Kommentare

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  1. 12.

    Lieber Tobias,

    kannst DU gewährleisten, dass an dem Tag unter den 47.000 Läufern und den Millionen Menschen an der Strecke KEINER dabei ist, der - bewusst oder unbewusst - andere mit diesem tückischen Virus, für den es weder wirksame Medikamente noch einen Impfstoff gibt, anstecken könnte?
    Die derzeit viel diskutierte R-Zahl würde explodieren (siehe Karneval in Heinsberg oder Apres-Ski in Kitzbühel).
    Willst DU die Verantwortung dafür übernehmen?

    Eine frühzeitige Absage oder Verlegung ist mehr als fair gegenüber den Teilnehmern (u.a. auch mir), die ihre Vorbereitung frühzeitig anpassen und An- und Abreise bzw. Unterkunft rechtzeitig umplanen können.

  2. 11.

    Nicht weinen!
    Was sollen denn die Bayern sagen? Das Münchner Oktoberfest ist abgesagt, da geht sicher auch die dortige weiß-blaue Welt unter.

  3. 10.

    Geht mir genauso, verstehe nicht wieso hier alle jeder noch so härteren Zwangsmaßnahme zujubeln.
    Alles Absagen alles verbieten vor allem so frühzeitig gerade jetzt wo die Zahlen komplett nach unten gehen und eigentlich überhaupt nichts mehr mit Krise zu tun haben.

  4. 9.

    So langsam nervt es: Corona hier, Corona dort. Einfach abzusagen halte ich für verfrüht und unfair. Es sollte, übrigens auch in Theatern oder Opernhäusern, auch bei Sportveranstaltungen nach einem neuen Durchführungskonzept gesucht werden. Immer alles abzusagen oder zu verbieten ist mit Sicherheit der falsche Weg. Das werden wir in den kommenden Jahren bitter zu spüren bekommen. Merkwürdig wie leicht die Menschen sich immer mit allem zufrieden geben...

  5. 8.

    ... über 34.000 Teilnehmer und der Veranstalter ist überrascht. Herr schmeiß Hirn vom Himmel.

  6. 7.

    Da wurde wohl auch der VeloCity am 13.und 14.06.2020 versehentlich verschlafen. Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts

  7. 6.

    Komplett absagen und gut ist was soll diese Diskussion, überall auf der Welt werden Marathons abgesagt, wieso kann Berlin da nicht mitziehen.

  8. 5.

    Haha, das hatte ich auch sofort gedacht.
    Der Veranstalter ist überrascht? Leute Leute, das ist ja wohl peinlich jetzt...

    Sportliche Grüße

  9. 4.

    Ich wünsche mir, dass es für die Teilnehmer dieses Jahres bei dem nächsten Lauf einen automatischen Startplatz gibt...Keine Neuverlosuung bei Nichtverschiebung

  10. 3.

    Sehe ich auch so, dabei lässt sich bestimmt ein neuer Termin in einigen Jahren finden.
    Schade nur, kein Nordafrikaner kann sein Siegergeld abholen. Allerdings wird der nicht darben, die Werbeagenturen achten schon auf ihre Sklaven.

  11. 2.

    Der Veranstalter ist überrascht? Gerade aus dem Winterschlaf erwacht, oder wie?

  12. 1.

    Trainierte die Geschäftsführung der Veranstalter-GmbH auf einer einsamen Insel für den Marathon, dass sie jetzt überrascht von der Untersagung ist und nicht vorher schon über ein Plan B nachgedacht hatte?

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