Medienrunde mit Union-Trainer Fischer - "Ich kannte Whatsapp und Facetime schon vor Corona"

Do 09.04.20 | 18:57 Uhr
Union-Trainer Urs Fischer mit Felix Kroos. / imago images/Matthias Koch
Bild: imago images/Matthias Koch

Auch in Zeiten der Corona-Krise laden die Bundesligisten zu Medienrunden ein. Für den 1. FC Union stand Trainer Urs Fischer via Skype Journalisten Rede und Antwort. Er sprach über den Neustart ins Training, Geisterspiele - und Kommunikationswege.

Was Sie jetzt wissen müssen

In der Runde mit Medienvertretern sprach Urs Fischer über ...

Einschränkungen beim Training mit Kleingruppen und Kontaktverboten.

Ausgebremst fühle ich mich nicht. Es gilt, die Situation so anzunehmen, wie sie ist und das Beste daraus zu machen. Ich glaube, die Situation kennt keiner von uns. Dementsprechend sind das ganz neue Erfahrungen, die wir machen. 

einen frühen Trainingsbeginn.

Ja, gestern früh haben wir schon um acht Uhr auf dem Platz begonnen, heute um halb neun, so dass wir über den Tag verteilt die verschiedenen Gruppen alle durchbekommen und die Zeit eben reicht. 

eine Reise nach Hause in die Schweiz.

Allein mit der Reise hatte ich überhaupt keine Probleme. Ich war mit dem Auto unterwegs und hatte die entsprechenden Papiere mit und daher keine Probleme an der Grenze. In der Schweiz habe ich mich genauso verhalten wie hier in Deutschland. Du hast Anweisungen der Behörden, an die du dich halten musst - und die du versuchst, nach bestem Wissen und Gewissen umzusetzen. Ich war vor allem zu Hause. Wenn es mal rausging, dann war es für einen Spaziergang mit meiner Frau oder mal für einen Einkauf. Und auch da natürlich mit gebotenem Abstand. Eigentlich, wie sich eben auch alle anderen Leute in der Krise bewegen. Es galt ja auch in der Schweiz, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. 

die Vorbereitung auf die wahrscheinliche Wiederaufnahme des Ligabetriebes.

Wir bereiten uns auf das Spiel vor, was dann kommen mag. Ob nun Bayern München und Hertha, die Spiele, die vor der Zwangspause anstanden oder Paderborn und Hoffenheim, die am ersten und zweiten Mai-Wochenende terminiert sind. Ich denke, dass die Vereine rechtzeitig informiert werden, gegen wen es wann zu spielen gilt und wir genügend Zeit haben, uns entsprechend darauf vorzubereiten. 

Unzufriedenheit mit dem Fitnesszustand.

Da wir nicht wissen, wann der Tag X kommt, wann es wieder losgeht, macht es alles ein bisschen schwieriger. Wir hatten drei Wochen Pause, wir haben Anfang der Woche die Jungs getestet, um ihren aktuellen Leistungsstand zu sehen. Die Jungs haben schon einiges verloren, womit wir nicht so sehr gerechnet haben. Jetzt gilt es, das alles wieder aufzubauen - auch in physischer Hinsicht. Dass wir die Jungs wieder dahin bekommen, wo sie waren, als wie aufgehört haben. Ein paar Spieler sind angeschlagen, aber nichts Gravierendes. Akaki Gogia ist immer noch im Aufbau, Yunus Malli ist ja in Quarantäne für mindestens 14 Tage.

Spiele ohne Zuschauer in der Festung Alte Försterei.

Na klar wird das fehlen. Gerade unser Stadion, gerade unsere Heimspiele. Da hört man ja auch immer wieder von den gegnerischen Teams, dass das eine spezielle Atmosphäre ist. Dass es nicht einfach ist, bei Union zu spielen. Wie weit das dann Auswirkungen hat, wird sich zeigen, aber unser zwölfter Mann in den Spielen hat uns immer geholfen, zu gewinnen oder einen Punkt zu holen. Schauen wir mal, was dann dabei raus kommt.

Vorbereitung auf viele Spiele in sehr kurzer Zeit.

So weit schaue ich gar nicht voraus, denn keiner weiß, wie es genau wird. Ob englische Wochen oder doch wieder anders. Oder ob es im Mai wieder losgeht oder nicht. Es gilt jetzt, die Mannschaft zum ersten oder zweiten Mai-Wochenende hinzubekommen, aber vielleicht verlängert sich das alles noch mal um zwei, drei Wochen. Deswegen versuchen wir, die Mannschaft körperlich wieder fit zu bekommen. Außerdem sollte man den Leuten, die das alles entscheiden, auch vertrauen. Daher ist meine klare Meinung, sich an die Vorgaben und Entscheidungen der Behörden zu halten und das auch alles umzusetzen.

neue Kommunikationswege.

Obwohl ich ja eher Oldschool bin, habe ich schon seit Jahren Whatsapp und nutze auch Facetime - dafür brauchte es nicht erst Corona. Es ist schon eine tolle Technik, mit so vielen Leuten kommunizieren zu können und sich gleichzeitig an die Regeln zu halten. 

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