Einheiten in Kleingruppen - Hertha und Union sind zurück auf dem Trainingsplatz

Mo 06.04.20 | 19:10 Uhr
Herthas Athletik-Trainer Henrik Kuchno. / imago images/Matthias Koch
Bild: imago images/Matthias Koch

Der 1. FC Union und Hertha BSC sind wie ein Großteil der Bundesligisten am Montag nach wochenlangem Einzeltraining auf den Rasen zurückgekehrt. Die Übungen finden jedoch in Kleingruppen statt, Zweikämpfe sind tabu - und auch sonst fehlt viel zur Normalität.

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Es ist ein erster Mini-Schritt zurück zur sportlichen Normalität - an Alltag ist aber noch lange nicht zu denken: Unter besonderen Bedingungen sind die beiden Berliner Fußball-Bundesligisten 1. FC Union und Hertha BSC am Montag wieder ins Training eingestiegen. Die Mannschaften starteten nach mehr als drei Wochen Zwangspause wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Einheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit strengen Schutz-Maßnahmen.

Hertha-Profis duschen zuhause

Bei Hertha BSC absolvierten die Profis angeleitet von Athletik-Trainer Henrik Kuchno in Kleingruppen ein Konditions-Programm. "Die Jungs haben sich vor allem gefreut, in den Übungen auch mal wieder einen Ball am Fuß zu haben. Es geht in dieser Woche auf dem Platz um spezielle Konditionierung mit und ohne Ball", wird Kuchno auf der Internetseite des Klubs zitiert [herthabsc.de]. "Im Laufe der Woche werden wir das Pensum und die Intensität dann stetig anziehen."

Die Daten, die man während des Trainings von jedem Spieler erfasse, habe man "dabei genauso im Blick wie natürlich die Einhaltung der aktuellen Kontakt- und Hygiene-Regeln." So duschen die Profis nicht in der Kabine, sondern zuhause. 

Wegen eines positiven Coronavirus-Test bei einem Spieler musste sich das Team zuletzt zeitweise für zwei Wochen in eine häusliche Quarantäne begeben. In dieser Zeit hatten die Spieler vornehmlich auf dem Spinning-Rad gesessen und sich mit Kraft- und Stabilisationsübungen fitgehalten. Vergangene Woche absolvierten die Profis dann individuelle Laufeinheiten im Freien. 

Zwei Tage Kontrollen bei Union

Union Berlin zeigte derweil bei Twitter ein kurzes Video der Einheit auf dem Gelände am Stadion An der Alten Försterei. Zu sehen waren nur vier Spieler, die mit viel Abstand voneinander Laufübungen auf dem Rasen absolvierten.

Der Aufsteiger will sich langsam und gemäß den Vorschriften an den sportlichen Alltag herantasten. Richtiges Team-Training unter Coach Urs Fischer sieht jedoch anders aus. Wie Union auf Anfrage mitteilte, bestanden die Gruppen zunächst aus maximal fünf Spielern. "Natürlich achten wir darauf, so wenig Kontakt wie möglich zu haben", hieß es.

Alle Profis befanden sich am Montag zeitweise auf dem Trainingsgelände, jedoch nicht gemeinsam. Der Verein hatte zuvor schon angekündigt, dass sich die Kleingruppen in zwei Kabinen unabhängig voneinander umziehen müssen. Auch am Dienstag stehen Kontrollen an, wie sich die Profis im sportlichen Home-Office geschlagen und ihre Trainingspläne abgearbeitet haben. Im Laufe der Woche soll in kleineren Gruppen und auch mit dem Ball trainiert werden.

Die meisten Bundesligisten stehen wieder auf dem Rasen

Wie Hertha und Union nahmen am Montag fast alle Erstligisten wieder einen eingeschränkten Trainingsbetrieb auf. Für die meisten war es das erste Mal seit fast einem Monat. Nur einige wenige Klubs - wie etwa RB Leipzig - hatten bereits im Laufe der vergangenen Woche mit Einheiten in Kleingruppen begonnen. Beim FC Augsburg wurde sogar seit dem 23. März schon wieder mit wenigen Spielern gleichzeitig und ohne Zweikämpfe trainiert.

Drei Mannschaften kommen erst in den nächsten Tagen wieder zusammen. Bei Mainz 05 beginnen ebenso wie bei Werder Bremen am Dienstag die Einheiten. Bei den Hanseaten waren tagelange Auseinandersetzungen mit dem Bremer Senat vorausgegangen. Schlussendlich erteilte das Ordnungsamt dem Klub aber doch die entsprechende Erlaubnis - wenn auch nur unter strengen Auflagen: So dürfen etwa jeder Kleingruppe auf dem Trainingsplatz nur maximal vier statt der von Werder beantragten zehn Profis angehören. Außerdem sind die Einheiten ausschließlich unter freiem Himmel erlaubt. Der SC Freiburg ist - ganz nach Plan - noch im Home-Office. Zeitnah soll aber eine Entscheidung über die Rückkehr auf den Rasen fallen.

Nächste DFL-Vollversammlung am 17. April

Die Bundesliga-Clubs müssen nun die weitere Entwicklung abwarten. Die Deutsche Fußball Liga hat den Spielbetrieb vorerst bis zum 30. April ausgesetzt. Die Hoffnung der DFL ist, dass ab Mai wieder ohne Zuschauer gespielt werden kann. "Am 17. April ist wieder eine DFL-Vollversammlung. Weiter können wir nicht nach vorn schauen", hatte Union-Manager Oliver Ruhnert bereits am Sonntag gesagt.

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