Corona-Krise - Union-Präsident warnt vor verfrühtem Bundesliga-Start

Fr 10.04.20 | 10:34 Uhr
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Union-Präsident Dirk Zingler (Quelle: imago images/Matthias Koch)
Bild: imago images/Matthias Koch

Was Sie jetzt wissen müssen

Unions Präsident Dirk Zingler hat in einem Video-Interview auf der Internetseite des Vereins vor einer verfrühten Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs gewarnt. "Wenn wir uns
abkoppeln von der gesellschaftlichen Wahrnehmung, tun wir uns keinen Gefallen", sagte der 55-Jährige. 

"Wir sollten einen Termin finden, der eine gesellschaftliche Akzeptanz hat. Die Kinder sollten erst zur Schule. Und vielleicht sollte auch die kleine Kneipe mit 20 Plätzen erst wieder auf, bevor wir Fußball spielen."

Geisterspiele aus wirtschaftlicher Sicht nötig

Derzeit ruht der Spielbetrieb in den höchsten deutschen Spielklassen bis mindestens zum 30. April. Über eine mögliche Verlängerung oder Lockerung soll in der Woche nach Ostern entschieden werden. Zingler stellte klar, dass "wir Fußball brauchen, auch leider Geisterspiele, weil wir vertragliche Verpflichtungen und Verantwortung für unsere Mitarbeiter haben". Jedoch müsse man genau die Gesamtsituation in Deutschland bedenken, bevor es wieder losgehen kann.

Existenz des Vereins nicht in Gefahr

In der Existenz sieht Zingler Aufsteiger Union derzeit noch nicht bedroht. "Wir haben uns in den letzten Jahren eine Stabilität erarbeitet", sagte Zingler und ergänzte: "Wir haben alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, alle im Verein verhalten sich unheimlich solidarisch." Der Club-Boss zeigte sich davon überzeugt, dass die Köpenicker "stabil durch die Situation kommen". Er äußertenaber auch eine Sorge: "Das einzige Risiko ist sicherlich, dass wir nicht wissen, wie lange es dauert. Wir haben ein Szenario entwickelt bis zum Sommer. Wenn es darüber hinaus geht, werden wir neu überlegen müssen."

12 Kommentare

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  1. 12.

    Stimmt auffallend. Er wollte bis zuletzt das Spiel. Sehr scheinheilig der Mann. aber was soll’s, ich mag ihn einfach nicht ;-)

  2. 10.

    Zitat: "Wer sich dem Unionkosmos nicht öffnen kann und will wird das wohl nie verstehen.
    Mittlerweile 37.000 Mitglieder können das scheinbar."

    Tatsächlich! Damit dürfte der FCU auf Platz 10 der mitgliederstärksten Fussballclubs Deutschlands vorgerückt sein. ;-)

  3. 9.

    Ihre Behauptung ist unrichtig, CB Frank. Union Berlin hat dem Bezirksstadtrat die geplanten Schutzmaßnahmen für das Spiel gegen den FCB vorgestellt und auf Nachfrage die Antwort erhalten, dass zu diesem Zeitpunkt kein Zuschauerausschluss geplant sei. Dieser wurde dann einige Tage später allerdings doch beschlossen.

    Die Kommunikation war evntl. nicht optimal, aber es wurden keine unwahren Behauptungen aufgestellt.

    Ich kann auch nicht erkennen, inwieweit Zingler eine "mehrfache Kehrtwende" vollzogen haben soll. Natürlich würde er gerne so bald als möglich wieder spielen (lassen) wollen, das will wohl jeder Club. Aber momentan haben andere Dinge Priorität, wie ausdrücklich betont.

  4. 8.

    Herr Zingler denkt wenigstens nach, was angemessen ist. Viele Menschen in Deutschland würden gern getestet, aber es gibt nicht genug Testkits. Die Profifußballklubs bekommen offensichtlich soviel Kits, dass sie ihre Spieler alle drei Tage testen können. Ist das in normalen Betrieben auch so? Der Fußball hat in den letzten Jahren eine ungeheuer arrogante Entwicklung genommen und überschätzt sich hoffnungsdlos. Der Fußball wird noch merken, wie wenig wichtig er ist.

    Der Fußballund und seine Protagoniosten sind das Letzte, was wir in dieser Krise brauchen. Die Spieler (vor allem in England) sollten begreifen, dass die Menschen in Fußballvereinen, die jetzt in Kurzarbeit sind oder ohne Job überhaupt erst die Voraussetzungen schaffen für ihren völlig überzahlten Sport.

    Vielleicht hilft diese Krise ja ein wenig, um die Verhältnisse wieder etwas zu "normalisieren"! Ich wünsche es mir so sehr!

  5. 7.

    Sie haben die Werbebanden vergessen. -)

    Wer sich dem Unionkosmos nicht öffnen kann und will wird das wohl nie verstehen.
    Mittlerweile 37.000 Mitglieder können das scheinbar.

    eisern!

  6. 6.


    Da kenn ich aber noch einen. Preetz wollte bis zum Schluss das derby auch unbedingt im Olympiastadion spielen. Und da waren geisterspiele schon beschlossene sache.

  7. 5.

    So ist es, um das Spiel zu retten, wurden gar Behauptungen aufgestellt, die sich hinterher als unwahr erwiesen haben, z.B., das zuständige Gesundheitsamt hätte angeblich das Spiel vor Publikum genehmigt.

    Vor dem Hintergrund sind die jetzigen Aussagen von Herrn Zingler gleich eine mehrfache Kehrtwende und seine vorgebliche Besorgnis nicht wirklich glaubwürdig.

  8. 4.

    Aroundtown, verkaufter Rasen, Sammelbildchen etc pp. Das Märchen vom so anderen Club gibt es so nicht mehr. Aber glauben Sie mal weiter dran.

  9. 3.

    Ach wie schön das es einen Herr Zingeler gibt, wäre ja sonst auch langweilig in der Fussball losen Zeit,

  10. 2.

    Hallo KE,

    verfolge doch einmal die komplette Entwicklung. Dirk Zingler ist einer der Persönlichkeiten im Profifußball, die weitestgehend echt und ehrlich sind. Um es vorwegzunehmen, ich bin Union-Fan und Union-Mitglied. Wer die Statements zu dem genannten Spiel verfolgt, weiß das sich Zingler um den Verein Union und seine Mitarbeiter sorgt. Vielleicht in dem speziellen Punkt nicht 100% glücklich, aber ehrlich und kritikfähig. Das kann man bei vielen Diskussionen um Profifußball und 50+1 Regel verfolgen. Herrn Zingler ist das Denken noch nicht völlig vom großen Geld verrauscht, der lebt die Idee Fußball wirklich.

  11. 1.

    Klar, Zingler. Und vor nicht allzu langer Zeit woltet ihr noch gegen Bayern vor vollem Haus spielen, obwohl es woanders schon Geisterspiele und Absage gab. Was für ein glaubwürdiger Präsident.

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