Füchse verpassen Europapokal-Qualifikation - Handball-Bundesliga bricht Saison ab

Di 21.04.20 | 15:17 Uhr
Ein Handballer hält einen Ball in der Hand (Quelle: imago/Zink)
Audio: Inforadio | 21.04.2020 | Thomas Koos | Bild: imago/Zink

Seit Mitte März hatte die Handball-Bundesliga wegen der Corona-Pandemie pausiert - nun ist klar: Die aktuelle Saison wird abgebrochen. Dafür sprach sich eine Mehrheit der Vereine aus. Die Füchse Berlin verpassen als Sechster den Europapokal.

Die Handball-Bundesliga hat die aktuelle Saison, die wegen der Corona-Pandemie seit Mitte März pausiert, abgebrochen. Das gaben Vertreter der Handball-Bundesliga (HBL) am Dienstag nach einer Videokonferenz mit den Klubs der 1. und 2. Liga bekannt [liquimoly-hbl.de]. 

Alle Vereine wurden zuvor dazu aufgerufen, über die Fortsetzung der Saison abzustimmen. Die erforderliche Dreiviertelmehrheit ist laut HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann "deutlich überschritten" worden. "Aus sportlicher Sicht wäre es natürlich das Beste gewesen, die Saison fortzusetzen. Der Rahmen hat gesundheitlich, organisatorisch und wirtschaftlich aber nicht gepasst. Von den ungerechten Lösungen haben wir diese für die Beste gehalten", sagte Bohmann.

Auch über Geisterspiele, die in der Fußball-Bundesliga als wahrscheinlich gelten, wurde zuletzt diskutiert. Weil in der Handball-Bundesliga die Fernsehgelder aber nur einen geringen Teil der Einnahmen der Klubs ausmachen, galt diese Option schon vor der Entscheidung als unwahrscheinlich.

Füchse hoffen, auf Umwegen in den Europapokal zu kommen

Anders als die Eishockey- und Volleyball-Liga ermittelte die Handball-Bundesliga trotz des Abbruchs einen Meister. Mit Hilfe einer Quotientenregelung, bei der die Pluspunkte eines Teams durch die Anzahl der Spiele geteilt und dann mit 100 multipliziert werden, wurde der THW Kiel zum Deutscher Meister ernannt. Die Füchse Berlin belegen nach dieser Regelung den sechsten Rang und verpassen damit die Qualifikation für den Europapokal.

"Das ist natürlich eine ungerechte Bewertung aus der Sicht von den Füchsen Berlin, aber man muss auch sagen, jede andere Bewertung wäre genauso ungerecht gewesen wie diese", sagte Füchse-Manager Bob Hanning unmittelbar nach der Entscheidung gegenüber rbb|24. Erklagen werden sich die Berliner einen europäischen Startplatz definitiv nicht, so Hanning.

Dennoch können die Berliner weiter auf eine Teilnahme am internationalen Wettbewerb hoffen. Sollten sie das Final-Four-Turnier, das aktuell für Ende August in Berlin angesetzt ist, gewinnen oder ein anderes deutsches Team, das bereits qualifiziert ist, würden die Berliner nachrücken. Auch eine Teilnahme über eine Wildcard wäre denkbar.

Hanning: "Jeder weiß, dass wir gerne weitergespielt hätten"

Aus sportlicher Sicht bedauert Hanning den Saisonabbruch. "Ich finde es natürlich schade. Wir hatten je gerade auf Angriff gestellt", sagte er. "Wir haben einen spanischen Rechtsaußen [Javier Munoz Cabezon; Anm. d. Red.] geholt und mit Dainis Kristopans das Highlight schlechthin in die Bundesliga geholt. Wir waren gerade in dieser Situation, durchzustarten und zu gucken, ob wir uns vielleicht sogar noch für die Champions League qualifizieren können."

Hanning hatte zuletzt die Idee ins Spiel gebracht, die Saison in einer Art einwöchigen Turnier zu Ende zu spielen. "Jeder weiß, dass wir gerne weitergespielt hätten und es auch unser Bestreben war, die Saison noch zu Ende zu spielen. Jetzt haben wir uns für etwas anderes entschieden und das trage ich jetzt zu 100 Prozent mit und halte es für eine richtige Entscheidung."

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