Unions Prömel über Corona-Sorgen - "Ich glaube, man ist nirgends sicherer als bei uns im Hotel"

Mo 11.05.20 | 17:21 Uhr
Grischa Prömel auf dehnt sich auf dem Trainingsplatz des 1. FC Union. Bild: imago-images/Matthias Koch
Bild: imago-images/Matthias Koch

Union-Profi Grischa Prömel mischt nach einigen Verletzungsproblemen wieder mit - und das auch länger. In einer Presserunde sprach er via Skype über seine Vertragsverlängerung, das Quarantäne-Trainingslager in Barsinghausen und die Vorbereitung auf den Liga-Neustart.

Der 1. FC Union Berlin ist seit Samstag im niedersächsischen Barsinghausen und bereitet sich dort auf den Bundesliga-Neustart am Sonntag gegen den FC Bayern München vor. Via Skype-Schalte sprach Mittelfeldspieler Grischa Prömel am Montagnachmittag mit Journalisten über seine Vertragsverlängerung bis 2022, die spezielle Vorbereitung nach der zweimonatigen Corona-Pause und das Gefühl, im leeren Stadion an der Alten Försterei zu trainieren. 

Grischa Prömel über ...

... die (erfolgreich beendeten) Vertragsverhandlungen:

"Es ist natürlich nicht so, dass das von heute auf morgen entschieden wird. Das war schon gut durchdacht. Ist ja klar, dass so eine Vertragsverhandlung in meinem Alter ein bisschen Zeit braucht, ein bisschen Überlegung. Ich bin froh, dass es jetzt durch ist."

... die Abläufe im Trainingslager in Barsinghausen:

"Es ist schon sehr speziell. Jeder duscht bei sich auf dem Zimmer, beim Essen gibt es tausend Vorgaben: Man darf nicht selber ans Buffet, jeder muss Atemschutzmasken tragen, wenn er Essen holt, dann gibt man den Teller auf einem Tablett dem Hotelpersonal und das befüllt den dann. Das ist natürlich zeitaufwändiger, aber es geht eben gerade nur so. Wir essen dann schon alle gleichzeitig in einer riesigen Halle, sodass die Abstandsregeln einzuhalten sind."

... das Gefühl, wo Union sportlich steht nach der langen Pause:

"Wenn ich mir das Training anschaue, dann sieht das schon wieder alles relativ flüssig aus und auch leichtfüßiger als zu Beginn. Klar, acht Wochen ohne richtigen Wettkampf, das geht nicht spurlos an einem vorbei. Wir haben aber gerade in den ersten Wochen viel im Ausdauerbereich trainiert und haben da versucht wieder aufs Level zu kommen.

Aber wenn man nicht im Wettkampfmodus ist; das kann man nicht durch Training ersetzen. Jetzt sind wir froh, dass wir seit ein paar Tagen wieder voll mit Zweikämpfen trainieren können. Das ist einfach wichtig, gerade für mich als zentraler Mittelfeldspieler: Die ganzen kurzen Wege, die Richtungsänderungen mit einem Gegenspieler, das ist nochmal was anderes, das kann man nicht ersetzen."

... die zweiwöchige Quarantäne des gesamten Teams von Dynamo Dresden und ob er befürchtet, dass die Saison doch abgebrochen werden könnte:

"Ich hoffe natürlich, dass die Liga zu Ende gespielt wird. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass sich auch Spieler infizieren. Ich glaube, die Deutsche Fußball Liga hat da einen ganz guten Plan. Dadurch, dass wir, wenn wir miteinander unterwegs sind, die Masken tragen, ist es nicht unbedingt notwendig, dass dann die ganze Mannschaft in Quarantäne geschickt wird. Sondern dann reicht es, wenn die betroffenen Spieler 14 Tage in Quarantäne sind und wir werden weiter getestet. Solange wir negativ sind, brennt da nicht viel an."

... die Äußerungen seines Mitspielers Neven Subotic, der die Aufnahme des Spielbetriebs kritisierte hatte und ob er sich selbst Sorgen mache bei der Fortsetzung der Saison:

"Ich persönlich habe nicht so große Angst vor dem Coronavirus. Wenn man sieht, wie wir hier trainieren, was für Richtlinien und Vorgaben es hier gibt – ich glaube, da ist man nirgends sicherer als gerade bei uns im Hotel. Innerhalb der Mannschaft habe ich noch nicht gehört, dass einer sich nicht bereit fühlt, dass einer Angst hat zu spielen. Aber klar: Wir sind alle nicht verpflichtet. Ich glaube, wenn einer sagt, er will nicht, dann wird der Verein ihm da auch keine Steine in den Weg legen."

... die schwere Aufgabe gegen Bayern am Sonntag ohne Zuschauer:

"Natürlich ist das ein besonderes Spiel. Keine Frage, wir hätten natürlich lieber vor vollem Haus gespielt, weil wir wissen, wie wichtig die Unterstützung von unseren Fans ist. Gerade in so einem Spiel, wo es auch mal Phasen geben wird, in denen wir dem Ball hinterher laufen müssen. Da kriegt man dann sowas wie eine zweite Luft, wenn das Publikum einen voran peitscht. Aber es ist einfach wichtig für uns reinzukommen, die Erfahrung zu machen wie es ist ohne Zuschauer, dass wir einfach selber mehr gefordert sind uns zu pushen.“

Sendung:  rbb UM6, 11.05.2020, 18:00 Uhr

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