Keine Aufstiegschance für Altglienicke und Cottbus - NOFV beschließt Regionalliga-Abbruch

Fr 05.06.20 | 21:34 Uhr
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Ein Regionallliga-Spiel zwischen der VSG Altglienicke und Energie Cottbus im Dezember 2019 (Quelle: imago images/Matthias Koch)
Video: rbb24 | 05.06.2020 | Torsten Michels | Bild: imago images/Matthias Koch

Vieles hatte schon darauf hingedeutet, nun ist es offiziell: Der Nordostdeutsche Fußball-Verband hat die Saison in der Regionalliga abgebrochen. Per Quotientenregel heißt der Meister Lok Leipzig, Altglienicke und Cottbus verpassen somit die Chance zum Aufstieg.

Die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison in der Regionalliga-Nordost ist offiziell abgebrochen. Das hat das Präsidium des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) auf einer digitalen Konferenz am Freitagabend beschlossen. Die Klubs hatten zuvor bis Freitag Zeit, gegenüber dem Verband eine verbindliche Aussage im Bezug auf einen Saisonabbruch abzugeben. Der MDR hatte zuerst berichtet [mdr.de].

"Wir haben für den Bereich des NOFV für alle Spielklassen heute endgültig die Entscheidung über die Beendigung der Saison getroffen", bestätigte Bernd Schultz, Vize-Präsident des Nordostdeutschen und Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) dem rbb.

Lok Leipzig per Quotientenregel Meister

Die Meisterschaftsfrage wird entsprechend des Beschlusses per Quotientenregel entschieden, für die es letztendlich ein "klares Votum" gegeben hätte. Dabei werden die Punkte durch die absolvierten Spiele geteilt. Demnach ist nicht Tabellenführer VSG Altglienicke Meister der Regionalliga Nordost, sondern Lok Leipzig. Die Sachsen stehen zwar mit 47 Zählern punktgleich hinter den Berlinern auf Rang zwei, haben aber ein Spiel weniger absolviert. Dadurch ergab sich für Lok Leipzig ein Quotient von 2,14, für Altglienicke einer von 2,04. "Es ist nicht schön, aber wir müssen das jetzt so hinnehmen, wie es ist", kommentierte Altglienickes Geschäftsführer Marco Schröder die Entscheidung gegenüber dem rbb.

Cottbus verzichtet auf "weitere Schritte"

Neben Altglienicke hatte sich auch der Tabellendritte Energie Cottbus Chancen auf einen möglichen Aufstieg in die 3. Fußball-Liga ausgerechnet - zwei Punkte hinter dem Führungsduo (Quotient: 1,96). "Wir bedauern diese Entscheidung des NOFV, die Saison auf diese Art und Weise zu beenden", sagte Präsident Matthias Auth im Interview mit dem rbb. "Nach reiflicher Überlegung und Abstimmung mit den Gremien unseres Vereins sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir keine weiteren Schritte unternehmen werden", so Auth weiter.

Der Regionalliga-Meister soll in diesem Jahr in Relegationsspielen gegen den Meister der Staffel West um den Aufstieg spielen. Sportliche Absteiger wird es nicht geben.

Vierer-Turnier laut NOFV nicht durchführbar

Alternative Möglichkeiten, den Meister doch noch auf sportlichem Wege zu ermitteln, sah der Verband als nicht durchführbar an. Energie Cottbus hatte den Vorschlag unterbreitet, den Meister in einem Vierer-Turnier gemeinsam mit den aufstiegswilligen Kandidaten Altglienicke, Leipzig und Hertha BSC II zu ermitteln. Den Antrag der Lausitzer habe man aber abgelehnt, "weil es letztendlich keine Durchführungsmöglichkeit gab für dieses Turnier", so Schultz.

Tennis Borussia und Luckenwalde steigen auf

Während für Altglienicke und Cottbus die Aufstiegsträume enden, profitieren andere Vereine von der Entscheidung des NOFV. Der SV Babelsberg 03, der sich auf Rang 16 in akuter Abstiegsnot befand, bleibt dank des Beschlusses etwa in der Regionalliga. Auch Optik Rathenow, das sich sportlich ebenfalls noch im Abstiegskampf befand, bleibt Viertligist.

Freuen können sich auch zwei andere Vereine aus der Region. Tennis Borussia aus der Oberliga Nord und der FSV Luckenwalde aus der Oberliga Süd werden in die Regionalliga aufsteigen. "Die Liga kann noch viel viel größer werden", sagte Schultz angesichts der Tatsache, dass es in der Regionalliga keine sportlichen Absteiger geben wird.

Weil in der 3. Liga wieder gespielt wird und dort gleich mehrere Teams aus dem Einzugsbereich in der Abstiegszone stehen, könnte die Liga in der kommenden Saison bis zu 23 Mannschaften umfassen. Der Tabellenletzte Rot-Weiß Erfurt hatte sich nach einer Insolvenz aus der Regionalliga zurückgezogen - das soll bestehen bleiben.

Sendung: rbb24, 05.06.2020, 21:45 Uhr

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33 Kommentare

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  1. 33.

    Na dann viel Spaß bei Alba, Bayern oder mit wem auch immer.
    Das sind halt Vereine, die mich nicht im Geringsten tangieren.
    Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
    Aber lassen Sie doch Anderen, die sich für wesentlich unbedeutendere Vereine begeistern einfach ihren Spaß.
    Es ist nun mal nicht so, das sich alle für Ihren Senf interessieren.

  2. 32.

    Ach, ich bin tiefenentspannt und freue mich auf die nächste Saison im Europapokal.

  3. 31.

    Das mit dem derbe austeilen kennt man ja sonst von Ihnen.
    Warum auf einmal so empfindlich.

  4. 30.

    Derbe austeilen aber nicht einstecken können, so kenne ich Energie.

    Ansonsten: Sachlich bleiben. Genießen Sie lieber den Sommer.

  5. 29.

    aber hoppla, jetzt mal bitte sachlich bleiben, wieviele punkte hat lok gegen den fc rw erfurt geholt ? (4), der fc energie dagegen 6, bei wertung mit spielen gegen den fc rw, wäre lok auch nicht tabellenerster gewesen (torverhältnis), aber durch quotientenregel wieder " SIEGER ", daran solltest du doch sehen, >>> nicht verdient <<< ich bleibe bei meinem 1. statement - sauberste lösung herbsttabelle - vsg altglienicke meister (besseres torverhältnis), aber vielleicht gibt es ja noch einen "fussballgott lizenzabteilung" der es wieder richtet

  6. 28.

    bin da genau auf deiner linie - titel hätten sich nur altglienicke und cottbus ausgemacht - daher wäre die herbsttabelle die sauberste und fairste regelung gewesen, vsg und fce punktgleich - evtl entscheidungsspiel oder vsg meister

  7. 27.

    Ich kann man mich nur anschliessen, man hätte herbsttabelle nehmen müssen und evtl. ein entscheidungsspiel zwischen vsg und energie ansetzen, leipzig zu unrecht als meister erklärt - hr. bugar/präsident ist jurist - wird wohl alles richtig sein? war vorher landesverband sachsen - anhalt
    vsg und fce hätten sich nur immer zur entscheidugsfindung auf herbsttabelle fokussieren müssen unter wertung der spiele gegen den insolventen fc rw erfurt. tabelle wäre dann so:
    1. VSG Altglieniecke 36 Pkte. Tordifferenz + 23
    2. FC Energie 36 +15
    3. Lok Leipzig 34 +12
    daraus ergibt sich doch , leipzig ungerechtfertigterweise zum meister/relegationsteilnehmer ernannt-"festgelegt"

  8. 25.

    @Nr. 18
    Sie glänzen mit Halbwissen. Lok hatte beide Spiele gegen Hertha 2 (1. u. 18. Spieltag) jeweils mit 2:1 für sich entschieden. Des Weiteren ein 4er-Turnier, wo man als Nebelkerze den abgeschlagen Fünftplatzierten ins Spiel bringt? Echt jetzt. Wäre der Vorschlag mit dem Turnier auch gekommen, wenn Energie nicht gegen Meuselwitz und Auerbach vergeigt und von der Quotientenregel profitiert hätte. Gerecht wäre einzig die komplette Saison mit dem ausspielen der Hin- u. Rückspiele zu Ende zu bringen. Man dreht es schön einfach in der Lausitz.

  9. 24.

    Lok hat gegen Hertha 2 bereits 6 Punkte geholt aus 2 (!) Spielen und darüberhinaus die meisten Punkte aus den Spielen der Spitzenteams im Vergleich (gegen CB 4 von 6 Punkte).

    Sie können ja gerne mal eine Tabelle für dieses sogenannte Final Four erstellen und dann schauen, wer 1. ist ;-)

    Sicherlich ist die Entscheidung gegenüber Altglienicke und CB nicht schön, aber unverdient sind wir definitiv nicht Meister!

    Bei allem Ärger sollte man auch ein bisschen sportliche Fairness zeigen.

    Ich hätte ein Spiel zwischen Lok und Altglienicke als Fair empfunden, aber Hertha 2 hat beim besten Willen keine Chance als abgeschlagener 5. verdient und auch CB hat 1 Spiel weniger als LOK und 2 Punkte weniger!

    BGG
    Andy

  10. 23.

    Na klar , Lok hat Corona erfunden um die Saison abzubrechen um später Meister zu werden. Merkt ihr´s noch?
    Ach so und Lok hat natürlich auch die Quotientenregelung erfunden

  11. 22.

    Wer sagt das? Können Sie in die Glaskugel sehen? Es gibt keine Lösung, die allen Mannschaften gleichermaßen zu 100% gefällt. Und wenn es diese Quotientenregelung nun mal gibt, ist sie eben auch rechtskonform. Also so hinnehmen, Mund abputzen und weiter machen. So einfach ist das!

  12. 21.

    CB hatte 2x Lok gespielt und nicht gewonnen . Sozusagen Chance vertan.
    Und einen Lauf hatte CB auch nicht - siehe Spiele gegen Meuselwitz und Auerbach

  13. 19.

    Alles wird gut

  14. 18.

    AN Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Nur mal so zur Info: An den letzten beiden Spieltagen hätte Lok noch gegen Hertha II und Altglienicke spielen müssen. Energie hatte diese starken Gegner zu Beginn. Und dann noch die Punktabzüge gegen Erfurt, wo Energie im Gegensatz zu den anderen gewonnen hatte und die meisten Punkte abgezogen bekam. Ohne den Spass wäre Cottbus vorn.Wieder einmal wird Energie arg betrogen, nur mal erwähnt sei der Abstieg vorige Saison mit massenhaften Fehlentscheidungen gerade am letzten Spieltag. Der NOFV war noch nie ein Freund von Cottbus

  15. 17.

    Die Meisterschaft hat sich ja wohl Lok erschlichen. Ob es auch für den Aufstieg reicht werden wir noch sehen.
    Wenn Lok wirklich so stark ist, wie sie behaupten, hätten sie das Viererturnier nicht fürchten brauchen.
    Das jemand wie Sie, dessen Kommentare seit Jahren nur Missgunst und Häme verbreiten, von Fairness schreibt ist ein schlechter Witz.

  16. 16.

    Für TeBe freue ich mich sehr, auch wenn die Mannschaft es gegen Jena, Cottbus oder vielleicht sogar auch Zwickau, Halle oder Magdeburg recht schwer haben wird.

  17. 15.

    Keine Frage, Lok ist eine Bereicherung für die 3. Liga, aber fair ist anders. Es darf nur eine sportliche Entscheidung geben.

  18. 14.

    Anders rum würdet ihr nicht so schreiben! Was soll der sch... .RB ist ein Produkt, welches nur existiert um Werbung für ihr Gesöff zu machen! Als Lok gegründet wurde, im selben Jahr wie Energie..., war an dieses Produkt nicht mal zu denken...
    Klar wäre eine sportliche Lösung besser gewesen, mit Zuschauern und Emotionen, aber in diesen Zeiten...

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