Kritik an Corona-Regeln - BFV fordert Kontaktverbot auf Berliner Fußballplätzen aufzuheben

Fr 10.07.20 | 21:15 Uhr
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Landespokal- Finale zwischen Lichtenberg und dem BFC Preussen.v. li. im Zweikampf  Joshua Lang (Preussen) und Bjoern Bandermann (Lichtenberg). Quelle: dpa/Fotostand /Bansemer
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Der Berliner Fußball-Verband (BFV) hat den Senat aufgefordert, das wegen der Corona-Pandemie verordnete Kontaktverbot auf Berliner Fußballplätzen wieder aufzuheben. Das aktuelle Infektionsgeschehen erlaube die Wiederaufnahme normaler Trainingseinheiten und des ausgesetzten Wettkampfbetriebs im Amateurfußball, erklärte der BFV am Freitag in einer Mitteilung.

Mit dem Beschluss der Corona-Verordnung hatte der Senat den Körperkontakt bei Sport unter freiem Himmel untersagt, womit der Spielbetrieb in den Amateurfußballligen zum Erliegen kam Im Juni verkündete der Verband dann endgültig den Abbruch der laufenden Saison. Auch nach den jüngsten Corona-Lockerungen am 27. Juni gilt auf Fußballplätzen in Berlin noch ein Mindestabstand von 1,5 Metern, der Wettkampfbetrieb ist weiterhin untersagt.

Verband streitet sich mit der Senatsverwaltung

Um möglichst schnell wieder normal Fußball spielen zu können, hat der BFV ein Hygienekonzept erarbeitet und einen Antrag zur Aufhebung des Kontaktverbots an die Sportverwaltung geschickt. Doch die lehnt eine Normalisierung des Spielbetriebs bislang offenbar ab. "Da die Antwort des zuständigen Staatssekretärs für Sport unbefriedigend ist, veröffentlicht der größte Sportfachverband in Berlin nunmehr seinen Antrag, um so die Argumente des Amateurfußballs einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen", heißt es in der Mitteilung des BFV.

Das Corona-Konzept des Verbands sieht vor, dass Spieler rund um den Vereinsbetrieb und an den Sportplätzen die Infektionsschutzverordnung beachten, Abstand halten, Masken tragen und ihre Kontaktdaten für eine mögliche Rückverfolgung von Infektionsketten hinterlegen. Der Kontakt auf dem Fußballplatz soll hingegen dann wieder möglich sein. Zusammen mit diesem Konzept habe der BFV der Senatsverwaltung außerdem wissenschaftliche Studien und Auswertungen zukommen lassen, die eine Ansteckung auf dem Sportplatz unter freien Himmel als unwahrscheinlich einstuften.

In seiner Mitteilung kritisiert der Verband, dass in Brandenburg bereits wieder Training, sowie Spiele und Turniere unter Normalbedingungen gestattet seien, nur nicht in Berlin. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, dürfen Fußballer schon wieder ohne Kontaktverbot spielen.

2 Kommentare

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  1. 2.

    Ja, das ist Berlin. Demos und Partys gehen, Sport für die Kinder geht nicht. So setzt RRG Prioritäten.

  2. 1.

    ..schön das auch endlich hier vom RBB darüber berichtet wird. Es betrifft ja nicht nur den Fussball, sondern alle Kontaktsportarten. In Brandenburg ist zwar wieder indoor für die bis 27 jährigen erlaubt, aber darüber nicht. In Berlin ist noch jeglicher Kontaktsport innen und aussen verboten. Habe mich darüber schon in andere Kommentare bezogen. Der LSB Berlin und der LSB Brandenburg versuchen ebenfalls auf die Verantwortlichen mit Konzepten etc. einzuwirken, also den Verschlag den normalen Trainingsbetrieb unter Hygiene Konzept des jeweiligen Fachverband zu überzeugen. Kultur und Sport sind unter anderen auch die Verlierer der Pandemie. Folgen nicht absehbar. Verbände und vereine übernehmen auch in Kinder und Jugendbereich Erziehungsarbeit und Wertevermittlung. Schönes Wochenende.

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