Serie | Sport im Teil-Lockdown - Regionalliga Nordost will Kontakt mit Politik aufnehmen

Do 05.11.20 | 14:07 Uhr | Von Dennis Wiese
Geschlossene Türen sind durch das Coronavirus weit verbreitet. Ab dem 2. November fällt der Trainingsbetrieb und Spielbetrieb im Amateursport in den Amateurligen aus. (Quelle: dpa/Wedel)
Video: rbbUM6 | 05.11.20 | 18:00 Uhr | Philipp Büchner | Bild: dpa/Wedel

Die Vereine der Regionalliga Nordost und der Nordostdeutsche Fußballverband waren sich in einer Konferenz am Mittwoch einig: Alle Klubs brauchen gleiche Voraussetzungen, etwa beim Trainingsbetrieb. Die Spiele wollen sie schnellstmöglich fortsetzen.

Derzeit ruht der Ball in der Regionalliga Nordost. Der Verband und die Klubs müssen sich im November an das im Rahmen des Teil-Lockdowns beschlossene Spielverbot für den Amateursport halten.

Am Mittwochabend haben der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) und die Vereine der Regionalliga Nordost in einer zweistündigen Videokonferenz über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Und haben dabei weitgehende Einigkeit erzielt, berichtet Matthias Auth, Präsident des FC Energie Cottbus: "Die überwältigende Mehrheit der Vereine war mit den Vorschlägen des NOFV einverstanden", so Auth. Insbesondere das weiter bestehende Trainingsverbot für einige Vereine stand im Fokus.

Energie Cottbus im Training (Quelle: imago images/Steffen Beyer)
Energie Cottbus darf (wie auch im Sommer) weiterhin trainieren | Bild: imago images/Steffen Beyer

Regionalliga Nordost: Fünf Bundesländer, viele verschiedene Regelungen

Während Berlin am Mittwoch, genau wie zuvor schon Brandenburg, das Training für die Klubs aus der Regionalliga Nordost gestattete, können weiterhin einige Vereine wegen Regulierungen in ihren Bundesländern nicht oder nur teilweise trainieren. Das gilt für Vereine aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Laut Archibald Horlitz, Präsident des SV Babelsberg, betrifft das ungefähr ein Viertel der Klubs.

Der NOFV soll sich deshalb im Namen der Vereine mit einem Schreiben an die Politik wenden, bei den Ministerpräsidenten der Länder und Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller gleiche Bedingungen für alle 20 Regionalligateams erwirken. Das beschlossen die Klubs bei ihrem virtuellen Treffen.

Verkürzte Winterpause und Mittwochsspiele denkbar

Auch beim Thema Spielbetrieb erhofft man sich ein Entgegenkommen der Politik. Wenn gleiche Bedingungen bei den Trainingsmöglichkeiten geschaffen werden, möchte man möglichst schnell wieder mit den ersten Spielen beginnen. Ende November gilt als mögliches Ziel. Rocco Teichmann, Sportdirektor von Viktoria Berlin, berichtet aber nach der Konferenz, dass dieses Ziel zu ambitioniert sein könnte: "Der NOFV hat signalisiert, dass Spiele im November eher unrealistisch sind. Unter gewissen Bedingungen seien Spiele im Dezember möglich", so Teichmann.

Die Vereine der Regionalliga Nordost erwägen zudem eine verkürzte Winterpause. So könnte bis unmittelbar vor Weihnachten gespielt werden und im kommenden Jahr schon vor dem bislang geplanten 24. Januar begonnen werden. "Wir wollen alles dafür tun, diese Saison mit Hin- und Rückrunde zu spielen und so auch eine Bewertung hinzukriegen,", so Rocco Teichmann von Tabellenführer Viktoria Berlin. "Wir sind auch in der Lage, Mittwochsspiele umzusetzen. Wir haben noch sieben Monate Zeit und werden noch viele Spiele machen können", so der Sportdirektor aus Lichterfelde weiter. Vor der coronabedingten Pause im November waren dreizehn Spieltage in der Regionalliga Nordost absolviert.

Leere Ränge, leere Kassen? Die Politik soll helfen

Offen ist weiterhin die Frage, ob sich eine Aufnahme des Spielbetriebs bei Geisterspielen überhaupt lohnt. Die Klubs sind normalerweise auf die Zuschauereinnahmen in ihren Stadien angewiesen. "Wir sind ein Verein, der vielleicht sieben Monate ohne Zuschauer überleben könnte", so Viktoria-Sportdirektor Teichmann. Das sei aber nicht bei allen Klubs so. "Außerdem widerspricht das dem Sinn unserer Liga. Wir machen den Sport vor allem für die Zuschauer", so Teichmann.

Zumindest in Sachen Einnahmenausfälle könnte die Politik, nach den Vorstellungen der Vereine und des NOFV, Lösungen bieten. Durch finanzielle Kompensationen für Spiele ohne Zuschauer könnte der Spielbetrieb auch vor leeren Rängen gewährleistet werden. "Ich vertraue darauf, dass sowohl der Bund als auch das Land Brandenburg alle Möglichkeiten ausschöpfen wird, um uns Regionalligisten zu unterstützen", so Energie-Präsident Matthias Auth.

Sendung: rbbUM6, 05.11.2020, 18 Uhr

Beitrag von Dennis Wiese

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