Interview | Alba-Trainer Reneses nach Corona-Erkrankung - "Ich bin jetzt erstmal nur Assistenztrainer"

Di 19.01.21 | 20:06 Uhr
Alba-Trainer Aito gibt Anweisungen (Quelle:imago images / Bernd König)
Bild: imago images / Bernd König

Alba-Coach Aito Reneses kehrt nach überstandener Corona-Erkrankung zurück auf die Trainerbank - aber zunächst in anderer Funktion. Der 74-Jährige unterstützt das Team erstmal nur als Assistenztrainer. Wieso alles trotzdem ähnlich bleibt, erzählt er im Interview.

Der Terminkalender der Basketballer von Alba Berlin ist brechend voll: Gespielt wird alle drei Tage - mal national, mal international. Neben einigen verletzten Leistungsträgern musste das Team auch dreieinhalb Wochen auf seinen Cheftrainer Aito Garcia Reneses verzichten. Nach überstandener Corona-Erkrankung tastet sich der der 74-Jährige jetzt langsam wieder heran - überlässt die große Bühne im Pokalviertelfinale gegen Braunschweig aber zunächst noch seinem Stellvertreter Israel Gonzalez. Über seine Zeit in Isolation und wie viele Basketballspiele er in der Zeit schaute, berichtet er im Gespräch mit rbb|24.

rbb|24: Herr Reneses, zunächst natürlich die Frage nach ihrer Gesundheit. Wie geht es Ihnen?

Aito Reneses: Mir geht es gut. Aber nach so einer langen inaktiven Zeit muss ich nach und nach zurück zu alter Stärke finden. Und ich hoffe, dass es mit jedem Tag etwas besser wird.

Haben Sie im Verlauf der Erkrankung Symptome entwickelt?

Ich habe mich zuletzt wieder gut gefühlt. In den letzten Tagen bin ich dann jeden Tag zum Spazieren in den Park gegangen.

Sie waren am Montag und Dienstag wieder beim Training in der Halle. Wie verlief die Rückkehr für Sie?

Sehr gut, wir haben eigentlich das fortgesetzt, was wir in den vergangenen Wochen gemacht haben. Momentan ist Israel Gonzalez der Cheftrainer - und das wird er auch vorerst bleiben. Ich werde einer seiner Assistenten sein. Der Unterschied ist nur, dass ich auch mit den Spielern sprechen kann. Und den Kontakt zu Israel halte ich jetzt von Angesicht zu Angesicht statt nur am Telefon.

Gegen Braunschweig (Mittwoch, 20. Januar) sitzen Sie erstmals auch wieder in einem Spiel auf der Trainerbank…

Ja, ich werde auf der Bank sitzen - aber auch da erstmal nur als Assistenzcoach. Es ist wichtig, dass ich mich komplett erhole. Und außerdem macht Israel einen sehr guten Job. Ich werde das Pensum immer etwas weiter steigern. Aber zu Beginn wird Israel Gonzalez der Cheftrainer bleiben.

Wird dann ja eine ungewohnte Situation für Sie als Co-Trainer…

Ach, so anders wird das gar nicht. Israel und ich denken gleich, wir sind schon seit dreieinhalb Jahren zusammen bei Alba, davor zwei Jahre in Gran Canaria. Wir haben sehr ähnliche Auffassungen.

Wie war die Zeit zu Hause für Sie? Haben Sie weiter gecoacht oder alles Ihrem Vertreter Israel Gonzalez überlassen?

Normalweise machen wir alles zusammen - und das war auch in dieser Zeit so. Aber eben am Telefon. Wir haben vor und nach dem Training gesprochen. Wir haben vor und nach den Spielen und sogar in der Halbzeit telefoniert. Es war tatsächlich gar nicht so viel anders als sonst.

Ansonsten habe ich zu Hause sehr viele Basketballspiele geschaut. Egal ob Euroleague, Bundesliga oder die spanische Liga. Ich habe, wenn zwei Spiele parallel liefen, sogar immer hin und her geschaltet. Insgesamt habe ich bestimmt dreißig Spiele gesehen.

Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison? Die Spieltaktung ist eng, dazu hatte das Team Verletzungspech. Trotzdem gelangen zuletzt fünf Liga-Erfolge in Serie...

Je mehr Siege wir haben, desto besser. Aber das Wichtigste ist es, gesund zu bleiben. Das gilt auch für die Spieler, die langsam nach den Verletzungen zurückkommen. Mir geht es darum, in jedem Spiel besser zu sein als im vergangenen. Das liegt mir sogar mehr am Herzen als die Platzierung.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Uri Zahavi.

Sendung: rbb um6, 19.01.2020, 18 Uhr

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