Neues Hospiz in Luckau - Der letzte Weg in Würde und nicht allein

Di 29.10.19 | 17:06 Uhr
Symbolbild: Pflege von alten Menschen
Audio: Antenne Brandenburg | 29.10.2019 | Anja Kabisch | Bild: dpa

Wenn ein Mensch todkrank ist, dann bleiben oft nur noch Monate oder wenige Tage Lebenszeit. Hospize sollen helfen, diesen letzten Weg nicht allein zu gehen. Seit Dienstag gibt es in Luckau ein neues Sterbehaus. Von Anja Kabisch

Mit einer feierlichen Andacht wird das Hospiz des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin am Dienstag eröffnet. Das Sterbehaus strahlt Wärme aus: viel Holz, warme Farben, Kissen, Decken, Bilder. Der klinische Charakter soll ganz bewusst vermieden werden, erklärt Pfarrer Michael Blümchen, der für das Hospiz zuständig ist.

Jeder Wunsch soll erfüllt werden

Im neuen Luckauer Hospiz soll den Bewohnern jeder Wunsch von den Augen abgelesen werden. Das verspricht die Leiterin des Hauses Karin Keller. "So, wie der Gast es möchte, werden wir seine letzten Tage gestalten", ergänzt sie. Ob im Zimmer oder mit dem Bett auf der Terrasse.

Sonnenzimmer im Hospiz Luckau
Sonnenzimmer im Hospiz Luckau | Bild: rbb/Anja Kabisch

Zum Konzept gehört auch, dass die Gäste persönliche Dinge mitbringen können, selbst Haustiere sind erlaubt.

Für zwölf Gäste ist Platz im Hospiz Luckau, der erste Bewohner wird am 11. November erwartet. Und obwohl das Diakonissenhaus ein evangelischer Träger ist, müssen die Gäste nicht gläubig sein.

In Würde gehen können

Es wird auch seelsorgerische Angebote geben, verspricht Matthias Blume, der theologische Vorstand des Diakonissenhauses. "Wir glauben, dass ein Mensch mit seinem Leben von Gott mit Freundlichkeit und Güte angesehen hat. Und dieser Blick der Freundlichkeit und Güte Gottes umfasst ein ganzes Leben" sagt Pfarrer Blume.

Die Idee, in Luckau ein Hospiz anzusiedeln, stammt von Bürgermeister Gerald Lehmann. Er hatte sich anfänglich schwergetan mit der eigenen Idee, offenbart er rbb|24. "Wer so quirlig und aktiv ist, wie ich, wer denkt da schon ans eigene Ende" erinnert sich der Kommunalpolitiker.

Jetzt aber habe man die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, die Wärme, ähnlich eines Sonnenuntergangs, in dieser besonderen Lebenssituation zu bekommen. "Und in Würde gehen zu können", fügt Gerald Lehmann an.

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