Forst (Spree-Neiße) -
Durch Heroin geriet die Stadt Forst Anfang der 2.000-er in die Schlagzeilen. In der Stadt gab es ein Opiatproblem. Fast zwei Jahrzehnte sind seitdem vergangen. Aber auch 2018 ist Forst laut Polizeibericht die Nummer eins der Drogendelikte im Spree-Neiße-Kreis.
2017 gab es in Forst 86 Rauschgiftdelikte, 2018 waren es 105.
Drogen weiter ein Problem in Forst
Eine Einwohnerin von Forst gibt an, sie wisse, dass es in Forst ein Problem gebe. Wo genau aber "diese Ecken" sind weiß auf der Straße niemand. Eine andere Einwohnerin wünscht sich daher mehr Polizeipräsenz im Ort.
Michael Leydecker leitet die Suchtberatungsstelle Tannenhof in Forst. Er kennt das Problem auch. Jährlich lassen sich dort etwa 150 Menschen beraten, anonym und ohne Voranmeldung. Forst sei durch die Grenznähe nach der Wende zum Hotspot geworden. "Es hat natürlich auch was damit zu tun, dass Jugendliche hier weniger Chancen haben, als in Ballungsgebieten", meint Leydecker.
Die Forster Bürgermeisterin, Simone Taubenek engagiert sich ebenfalls im Kampf gegen Drogen. Dies sei ihrer Ansicht nach dringend nötig. Es müsse ein breites Bündnis Gleichgesinnter geben. "Da müssen alle gesellschaftlichen Kräfte zusammenarbeiten. Das heißt die Schulen, die Verantwortlichen beim Landkreis und in erster Linie natürlich Polizei, Stadt und die Eltern", so Taubenek.
Der alte Jugendclub der Stadt soll beispielsweise wieder ehrgerichtet werden. Außerdem ist mehr Aufklärung geplant. Ein Jugendcafé gibt es bereits.
Antenne-Stammtisch zum Thema
Zur Drogenproblematik in Südbrandenburg findet am 21.10.19 ein Antenne-Stammtisch in Finsterwalde statt. Er beginnt um 18 Uhr in der Begegnungsstätte "Arche".
Zu Gast sind beispielsweise Olaf Jurtz von der Staatsanwaltschaft Cottbus,Andrea Hardeling von der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen, Ellen Martin von Tannenhof oder Karsten Wolff, Facharzt für Psychiatrie mit suchtmedizinischer Zusatzqualifikation am Klinikum Niederlausitz.
Der Eintritt ist frei.