Trotz Corona-Lockerungen -
Freibäder dürfen laut Brandenburger Corona-Eindämmungsverordnung wieder für Besucher öffnen. Trotz steigender Temperaturen bleibt in Merzdorf (Elbe-Elster) das Becken trotzdem leer: Die Gemeinde kann es sich nach eigenen Angaben nicht leisten, die Hygiene-Maßnahmen umzusetzen.
Kosten von bis zu 20.000 Euro
Vorbereitet ist das Freibad: Schwimmeister Maik Gentsch hat alles auf Vordermann gebracht: sechs Startblöcke, der Sprungturm und der Wasserpilz sind bereit für Gäste. "Ich habe jetzt 14 Tage gebraucht, dass das Wasser wieder hervorragende Qualität hat - und nun ist alles umsonst", sagt Gentsch.
Die Gemeindevertreter haben am Montag beschlossen, dass das Bad geschlossen bleibt. Die Kosten für die Umsetzung der Hygienemaßnahmen seien zu hoch, sagt Bürgermeister Andreas Fieback. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", sagt er. 15.000 bis 20.000 Euro würden die Auflagen kosten. "Das sind Leinen, die gekauft werden müssen, weil das Becken abgesperrt werden muss, dann sind da die Scheiben, hinter denen das Personal sitzt, Mundschutz, Desinfektion, die Kabinen dürfen nicht benutzt werden", zählt Fieback auf.
Bäderförderung reicht nicht
Außerdem müsste mehr Personal eingestellt werden, um die Abstandsregeln zu überprüfen. Die wiederum würden bedeuten, dass maximal 250 Personen das Freibad nutzen können - im Schnitt sind es sonst 400, zu Spitzenzeiten sogar bis zu 850 Menschen. Die kommen nicht nur aus der Gemeinde, sondern auch aus dem weiteren Umland, sagt Fieback.
Zwar gibt es seit Neuestem eine vom Landkreis beschlossene Bäderförderung, die jährlich 12.500 Euro in das Merzdorfer Bad für Instandhaltungsarbeiten bringt, Kosten darüber hinaus deckt die Unterstützung aber nicht ab.
Auch, wenn es in diesem Jahr nichts mehr wird - für das kommende Jahr ist Fieback optimistisch, dass sein Freibad wieder öffnen kann. Es werde gut angenommen und sei eines der letzten in der Umgebung.