Nachwuchswerbung bei Polizei und Bundeswehr - Für die Bundespolizei muss das Tattoo weg

Do 06.02.20 | 13:06 Uhr
Vereidigung von Polizeischülern an der Fachhochschule der Polizei in Oranienburg (Quelle: dpa/Soeder)
Audio: Antenne Brandenburg | 06.02.20 | Daniel Mastow | Bild: dpa/Christoph Soeder

Die Winterferien nutzen viele Schüler, um sich zu informieren, wie es nach der Schule weitergehen soll. Ein Vorteil für die jungen Menschen ist der Fachkräftemangel, der auch in Bundes- und Landesbehörden deutlich spürbar ist. Um gezielt Nachwuchs anzuwerben bieten Polizei, Zoll oder Bundeswehr Info-Tage an, so zum Beispiel am Donnerstag in der Cottbuser Agentur für Arbeit.

Tattoos sind möglich - aber nicht überall

Trotz der Winterferien sind die Infostände der Bundeswehr, der Landes- und Bundespolizei gut besucht. Unter den Interessenten ist auch der 23-jährige Senko Boghtan aus Cottbus. Im Moment arbeitet er bei einem Sicherheitsdienst. Sein Traumberuf ist Bundespolizist. Schon bei der Begrüßung am Stand folgt aber Ernüchterung: Er hat ein Tattoo auf der Hand.

"Die Unterarme dürfen tattowiert sein", erklärt ihm Per Petersen von der Bundespolizei. "Aber Sie können Ihre Hände nicht abdecken." Wer bei der Polizei arbeiten will darf im Halsbereich, im Gesicht oder eben auf den Händen nicht "bemalt" sein. "Wir tragen Uniform, das heißt letztendlich "einförmig", dadurch machen wir die Beamten etwas unauffälliger in der Masse", so Petersen. Beamte sollen nicht als Individuen erkennbar sein.

Boghtan hat sich sein Tattoo erst vor einem Jahr stechen lassen. Seinem Traumjob soll das nicht im Weg stehen. "Ich bin trotzdem noch interessiert. Ich würde das Tattoo auch wegmachen lassen", meint er. Im Falle einer Zusage könnte der 23-Jährige weltweit eingesetzt werden.

Sportlichkeit als Voraussetzung

Die Luftsicherheit oder auch der Schutz von Ministerien gehört in die Zuständigkeit der Bundespolizei. Für das Einstellungsjahr 2021 wird händeringend Nachwuchs gesucht. "Es ist nicht mehr so schwierig in Berufe zu kommen", sagt Bundespolizist Petersen. Man müsse sich damit abfinden, dass nicht mehr jeder in den öffentlichen Dienst wolle.

Für den Polizeieinsatz ist außerdem Fitness vorausgesetzt. "Es ist manchmal traurig, wenn man auf junge Leute guckt, die dann Schwierigkeiten haben, mal einen Kilometer zu laufen. Die schaffen schon gar nicht die Herausforderungen bei so einem Auswahlverfahren, weil sie in ihrem Leben noch nie wirklich Sport getrieben haben."

Sportlich ist Senko Boghtan. Sobald sein Tattoo entfernt worden ist, will er seine Bewerbungsunterlagen abgeben.

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