Mit 80 wohl ältester Lehrer Brandenburgs: Wolfgang Schmidt aus Elsterwerda - "Die Rente gönne ich mir schon - aber eben im Unruhestand"

Er ist wahrscheinlich Brandenburgs ältester Lehrer, Wolfgang Schmidt aus Elsterwerda. Am Montag feiert er seinen 80. Geburtstag. Noch immer unterrichtet er am Elsterschloss-Gymnasium. Warum und was Schüler darüber denken? Von Florian Ludwig
Wolfgang Schmidt ist gerührt. Er bedankt sich für Glückwünsche und Geschenke. "Mit wieviel Liebe das hier alles vorbereitet wurde, die vielen warmen Worte haben mich tief bewegt", gesteht der 80-Jährige.
Fast 60 Jahre ist Wolfgang Schmidt Lehrer. Er beginnt in Lauchhammer, geht dann nach Bulgarien, unterrichtet dort an verschiedenen Schulen Deutsch. Nach der Wende kommt Schmidt nach Senftenberg. Hier baut er am Friedrich Engels Gymnasium den Fachbereich Darstellendes Spiel auf und leitet lange das Lehrer- und Schülertheater. Dabei musste er sich und seinen Unterricht immer wieder anpassen, sagt er. Die Zeit sei schnelllebig, resümiert er und stellt fest, nach so vielen Jahren in der Bildung den für ihn richtigen Weg gefunden zu haben.

Spaß an Kunst und Kultur wahnsinnig gut vermittelt
Das bescheinigen ihm auch seine ehemaligen Schüler. Einer von ihnen ist Friedrich Rößiger, er arbeitet mittlerweile an der Neuen Bühne in Senftenberg. Daran habe auch der Unterricht von Wolfgang Schmidt großen Anteil. Er habe es wahnsinnig gut verstanden, den Spaß an Kunst und Kultur zu vermitteln, begründet Rößiger seine Wertschätzung.
Eigentlich ist Schmidt schon seit 15 Jahren Rentner. Doch von der Schule losgekommen ist er nie und blieb zunächst in Senftenberg. Später wechselt er an das Elsterschloss-Gymnasium in Elsterwerda. Hier muss er wegen Personalmangels noch 2019 einen Deutsch Grundkurs übernehmen. Die Schüler stecken gerade in den Abiturvorbereitungen. Durch Wolfgang Schmidt, erzählen einige von ihnen am Geburtstag des Lehrers, seien sie bestens begleitet worden, er habe sie geradezu in dieser Situation gerettet.

Wie lange Wolfgang Schmidt noch unterrichtet, weiß nur er selbst. Doch er achtet weiter darauf, dass ihm der Unterricht mit seinen 80 Jahren nicht zu viel wird.
"Die Rente gönne ich mir schon. Aber eben im Unruhestand in dem ich mich sehr wohl fühle. Ich werde auch aufpassen, dass ich das alles richtig dosiere."