Alte Transporter in die Jahre gekommen - Tafel in Luckau bekommt besseren Kühltransporter überreicht

Di 09.08.22 | 14:37 Uhr
Ilona Liebach, die Leiterin der Tafel Luckau, bekommt den Autoschlüssel für den Transporter überreicht (Foto: rbb/Krüger)
Audio: Antenne Brandenburg | 09.08.2022 | Daniel Mastow | Bild: rbb/Krüger

Der Luckauer Tafel (Dahme-Spreewald) ist am Dienstag in Cottbus ein neuer Kühltransporter übergeben worden. Das Fahrzeug wird gebraucht, um Lebensmittel von Händlern abzuholen und in die Tafeln zu bringen. Die Luckauer Tafel betreut auch die Standorte in Lübben und Golßen im Dahme-Spreewald-Kreis.

Möglich gemacht haben den neuen Transporter im Wert von 43.000 Euro vor allem Sponsoren und Lottomittel vom Land Brandenburg. Allein aus diesem Budget sind 15.000 Euro in die Finanzierung geflossen. Das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg, das die Tafeln betreibt, hat einen Eigenanteil von 3.000 Euro gezahlt.

Mehr Platz für Lebensmittel, mehr Zuverlässigkeit

"Ich freue mich ganz besonders, mal ein Auto zu haben, bei dem man sich verlassen kann, dass man von A nach B kommt", sagte die Leiterin der Luckauer Tafel, Ilona Liebach, bei der Übergabe. Das alte Kühlfahrzeug sei in die Jahre gekommen. Das neue biete nun auch eine größere Ladefläche, um mehr Lebensmittel auf einmal zu transportieren. "Wir sind am Tag 100 bis 200 Kilometer unterwegs", so Liebach. Mit dem neuen Auto bräuchten die Fahrer nicht zwischendurch zur Tafel fahren, um auszuladen. "Wir können wirklich durchfahren und die ganze Ware mit einmal holen."

Die Tafeln sind für viele ein regelmäßiger Anlaufpunkt, um Essen zu holen und mit anderen zu reden. Allein im Süden Brandenburgs nutzen über 5.000 Menschen die Angebote. Aus Sicht der Landesregierung sei das ein wichtiges Engagement, sagte Sozialstaatssekretär Michael Ranft, "deshalb beteiligen wir uns seit fast Jahrzehnten mit Förderungen an den einzelnen Fahrzeugen." Seit 2015 sei das insgesamt eine halbe Million Euro gewesen.

Situation der Tafeln hat sich verschlechtert

In den vergangenen zweieinhalb Jahren sei es für den Betrieb der Tafeln extrem schwer geworden, sagte Kai Noack, der Chef der Südbrandenburger Tafeln und Vizechef von Tafel Deutschland, am Dienstag am Rande der Fahrzeugübergabe. "Tafeln sind gefordert wie noch nie in ihrer Geschichte". Ein Grund sei, dass die ehrenamtlichen Helfer nach über zwei Jahren Corona-Pandemie an ihren Grenzen seien. Die Rahmenbedingungen hätten sich regelmäßig geändert. "Hygienemaßnahmen, Abstand, Maske tragen, selbst Risikogruppe."

Darüber hinaus werden laut Noack weniger Lebensmittel gespendet. Das hänge seiner Aussage nach damit zusammen, dass Lieferketten gestört seien, Supermärkte intelligenter bestellen und Lebensmittel direkt in die Ukraine gehen würden. "Auf der anderen Seite ist es so, dass uns die gestiegenen Kosten enorm zu schaffen machen. Das ist für viele Träger existenzbedrohend."

Land will Hilfe prüfen

Noack hatte vor einigen Wochen finanzielle Unterstützung beim Land beantragt, die war damals abgelehnt worden. Am Dienstag bei der Übergabe des neuen Kühltransporters kündigte Sozialstaatssekretär Michael Ranft an, in dieser gerade schwierigen Zeit Möglichkeiten zur Hilfe zu prüfen - "einmal unter dem sozialen Aspekt oder dem Aspekt einer stärkeren Unterstützung im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung", so Ranft.

Der laufende Haushalt sei "relativ ausgequetscht", sagte der Staatssekretär. Es werde jetzt versucht, Mittel zu akquirieren. Für Tafelchef Noack sei das "erstmal ein Signal".

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.08.2022, 13:30 Uhr

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