Initiative "Ankommen in Brandenburg" - Lausitzer Kommunen wollen Menschen über Social Media in die Region locken

Fr 16.12.22 | 19:50 Uhr | Von Iris Wußmann
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Auf einem Handydisplay ist die Homepage der Ankommen-Initiative zu sehen
Audio: Antenne Brandenburg | 16.12.22 | Iris Wußmann | Bild: rbb/Josefine Jahn

Argumente für einen Umzug gibt es einige: jede Menge Platz, preiswerter Baugrund, viel Natur und Arbeitsplätze. Die ersten Brandenburger Zuzugswochen gehen zu Ende. Die Stadt Calau (Oberspreewald-Lausitz) zieht Bilanz. Von Iris Wußmann

Die "(K) Calauer Rückrufaktion" Calau ist eine von sieben Initiativen in Südbrandenburg, die bei den Zuzugswochen im Rahmen der Initiative "Ankommen in Brandenburg" mit bezahlbaren Wohnungen, Grundstücken und Jobs geworben haben. Sonderlich viele Anrufe von Interessierten habe es nicht gegeben bei der Calauer Wohnungsbaugesellschaft WBC, über die die Aktion läuft.

Geschäftsführerin Marion Goyn zeigt sich dennoch zufrieden. Dass sich die Leute von außerhalb nicht sofort ihre Koffer packen und umziehen würden, sei verständlich. Dennoch bewirke die Aktion, dass man sich als möglicher neue Wohnort ins Gedächtnis der Leute schleiche, sagt Goyn. "Wenn ich morgens aufwache und auf Instagram gucke, sehe ich, dass mehrere das Thema aufgreifen und ins Gespräch bringen." Das freut die Calauerin, wie sie sagt. Das Ganze sei ein wachsender Prozess. "Wir hatten schon einige Rückkehrer, die mehrmals hier waren, bis sie dann gesagt haben, dass sie endgültig zurück kommen", sagt sie.

Dass Calau durchaus begehrt sei, zeige sich bei den neu geschlossenen Mietverträgen der letzten Jahre. Ein Viertel davon wurde von Zugezogenen aus anderen Städten - vor allem Berlin und Dresden - unterschrieben.

Niedrige Preise locken an

Im Vergleich zu größeren Städten wie Dresden und Berlin seien die Mieten in einer Stadt wie Calau noch erschwinglich. Aber auch darüber hinaus gebe es hier Angebote, die woanders Mangelware seien, sagt Marion Goyn: "Hier bekomme ich noch einen Kita- und einen Schulplatz. Es gibt auch ein Vereinsleben und das ist eine ruhige, charmante Kleinstadt."

Auch in Finsterwalde (Elbe-Elster), wo die Initiative "Comeback Elbe-Elster" Zurückkehrer und Alteingesessene miteinander vernetzt, sei das Interesse an Immobilen ein ausschlaggebender Punkt, in die Region zu ziehen, sagt Sandra Spletzer von der Initiative: "Ob Baugrundstücke, ob Mietwohnungen, ob besondere Häuser, die werden nachgefragt." Einerseits liege das daran, dass die Preise in der Region deutlich niedriger sind als im Speckgürtel oder direkt in Berlin. Zum anderen suchten Menschen, die sich für einen Umzug nach Brandenburg entscheiden, häufig das Haus im Grünen, die ländliche Umgebung.

Das Ziel, Umzugswillige auf sich aufmerksam zu machen, sieht die Calauerin Marion Goyn ihren Worten zufolge auf alle Fälle erreicht. Sie hoffe, den Erfolg werde man dann im nächsten Jahr sehen.

Sendung: Antenne Brandenburg | 16.12.2022

Beitrag von Iris Wußmann

1 Kommentar

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  1. 1.

    Bezahlbaren Wohnraum und Arbeitsplätze gerade mal schlappe 100 km von Berlin entfernt. Also nun können diejenigen, die immer nur über Berlin wegen der hohen Mieten meckern einfach nur noch ein tun: Anrufen, Koffer packen und umziehen. Das schöne Calau ist doch echt mal eine Alternative. Lebst du schon oder meckerst du noch?

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