Einbruchserie rund um Cottbus - Bürger sind weiter verunsichert - Polizei versucht zu beruhigen

Di 04.04.23 | 12:54 Uhr
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Bürgerversammlung in Cottbus (Bild: rbb/Anders-Lepsch)
Bürgerversammlung in Cottbus | Bild: rbb/Anders-Lepsch

Mehrere Wochen lang wurden zahlreiche Bewohner von Dörfern rund um Cottbus zu Opfern von Einbrechern und Dieben. Innerhalb kürzester Zeit war es zu Dutzenden Fällen gekommen, beispielsweise in Drehnow oder Drachhausen. Sogar eine Bürgerwehr hatte sich bereits gebildet.

Mittlerweile konnte die Polizei einen Tatverdächtigen festnehmen. Den letzten Einbruch gab es Anfang März. Dennoch bleiben die Einwohner der Dörfer verunsichert, wie sich am Montagabend bei einer Infoveranstaltung der Polizei zeigte. Zahlreiche Einwohner waren zu der Veranstaltung im Cottbuser Ortsteil Willmersdorf erschienen.

Sicherheit ist gestiegen - Sicherheitsgefühl aber gesunken

Für die Polizei stand die Prävention im Mittelpunkt: Was können Einwohner tun, um nicht Opfer von Einbrechern zu werden, was sind bekannte "Schwachstellen" in der Sicherheit? Dennoch nutzten viele Bürger die Gelegenheit, ihrer Sorge Ausdruck zu verleihen. Es wurde etwa gefragt, ob es mehr Streifenfahrten gebe oder es wurde berichtet, dass Diebe sogar in Häuser eingebrochen waren, in denen die Bewohner gerade schliefen. Vor allem die Frage, wie man reagieren sollte, wenn man einem Einbrecher begegnet, treibt die Einwohner um.

Die Polizei versuchte unterdessen zu beruhigen. Rein faktisch sei die Zahl der Einbrüche in der Region nämlich gar nicht angestiegen, so Polizeisprecher Maik Kettlitz am Abend. "Die Zahlen sind in den letzten Jahren konstant gesunken. Im letzten Jahr gab es einen Anstieg, der auch zu erwarten war, nach Corona. Viel wichtiger ist uns aber das Sicherheitsgefühl der Menschen. Das scheint stärker zu leiden", so Kettlitz. Die objektive Sicherheitslage in der Region sei aber gut, betont er.

Die Bürger sind sensibler geworden und beobachten gründlicher, zeigt sich bei der Veranstaltung. Weitere Gesprächstermine sind laut Polizei geplant.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.04.2023, 14:40 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Aha, eigentlich bestätigen Sie meinen Kommentar. Bitte erzählen Sie den Betroffenen von Statistiken und Sicherheitsgefühlen. Und am Ende sollen die Leute mit Aufrüstung selbst für ihre Sicherheit sorgen, obwohl sie dafür Steuern zahlen. Im Übrigen ist es eine Binsenweisheit, dass es absolute Sicherheit nie gibt, aber deshalb kann und darf der Staat sich nicht aus der Verantwortung stehlen.

  2. 3.

    Ach die Sicherheit ist gestiegen?
    Ernsthaft?
    Wie sollen Bürger auch nach Beginn einer großen Einbruchserie glauben, dass die Sicherheit gestiegen ist?
    Auf der einen Seite wird erzählt, der Anstieg der Kriminalität sei erwartbar gewesen, nur eben rund um Cottbus ist alles besser geworden?
    Häh?

  3. 2.

    100% Sicherheit kann es nie geben.
    Wie die PKS zeigt und auch im Artikel steht, sinken die Zahlen bei Einbrüchen seit Jahren.

    Ansonsten bleibt da Vorsorge durch einbruchshemmende Fenster, Zusatzschlösser, Alarmanlagen und Überwachungskameras.
    Das Angebot auf dem Markt ist da sehr breit gefächert.

    Am Besten lässt man sich da von der örtlichen Polizei kostenlos beraten und auch die Nachrüstungen werden von der KfW gefördert.

  4. 1.

    Wenn ich das mit dem Sicherheitsgefühl immer höre, gehen mir die Nackenhaare hoch. Das ist eine regelmäßig wiederholte Verhöhnung der Opfer von Straftaten. Die Leute wollen kein Sicherheitsgefühl, sondern Sicherheit. Keine Statistiken, sondern keine Einbrecher im Haus oder eines anderen Dorfbewohners. Und dafür zahlen sie Steuern. Aber das scheint keine Rolle mehr zu spielen. Ob Schule oder Sicherheit, Verkehr oder Behörden, die solide Gegenleistung bleibt aus.

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