Nach langen Diskussionen haben die Stadtverordneten von Vetschau (Oberspreewald-Lausitz) beschlossen, dass die Stadtverwaltung nicht in ein ehemaliges Bankgebäude umzieht. Die Verordneten stimmten am Donnerstagabend gegen den Kauf des Gebäudes, das auch ein privater Investor erwerben will.

Ursprünglich hatten die Stadtverordneten im September 2020 beschlossen, dass die Stadt ihr Vorkaufsrecht nutzen solle, um das nicht mehr genutzte Bankgebäude in der Innenstadt zu kaufen. Das Cottbuser Verwaltungsgericht hatte allerdings in einem Urteil erklärt, dass die Chancen der Stadt, das Gebäude per Vorkaufsrecht zu kaufen, schlecht stünden und hatte damit dem Investor, der das Haus ebenfalls erwerben will, Recht gegeben.

Vetschaus Bürgermeister, Bengt Kanzler (CDU), erklärte am Donnerstagabend, er halte die jetzige Entscheidung der Stadtverordneten für richtig. "Der Investor wird von mir informiert werden, dass unser Vorkaufsrecht nicht zum Tragen kommt und sein Kaufvertrag rechtskräftig wird", so Kanzler. Der Investor könne nun "sofort loslegen", die Stadt hoffe nun, dass das Vorhaben zügig umgesetzt werde, so Kanzler weiter. Der Investor will in dem Gebäude Co-Working-Arbeitsplätze schaffen.

Die Stadtverordneten hatten sich knapp gegen den Kauf des Gebäudes entschieden, unter anderem weil ein mögliches Berufungsverfahren am Verwaltungsgericht langwierig und kostspielig werden könnte. Zudem wäre der Ausgang ungewiss. Das Verfahren hat die Stadt bereits rund 21.000 Euro gekostet.

Nun wird die Verwaltung wie gehabt im Vetschauer Schloss bleiben. Seit 1920 gehört das Schloss der Stadt, seitdem wird darin auch verwaltet. Es ist allerdings zu klein und wird in den kommenden Jahren sanierungsbedürftig.

Sendung: Studio Cottbus, 21.04.2023, 12:00 Uhr