Berlin und Brandenburg - Über Ostern soll wieder für Frieden demonstriert werden

Do 06.04.23 | 11:55 Uhr
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Archivbild: Menschen halten beim Ostermarsch des "Netzwerks Friedenskooperative" unter dem Motto "Die Waffen nieder!" am Oranienplatz in Kreuzberg Schilder. Darauf ist unter anderem zu lesen "Stoppt den Rüstungswahn". (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Bild: dpa/Christoph Soeder

In der Region Berlin-Brandenburg sind auch in diesem Jahr wieder Ostermärsche angekündigt. Demonstriert wird unter anderem gegen den Ukraine-Krieg. Wer unpolitische Versammlungen lieber hat, kann auf Osterfeuer ausweichen.

Mehrere Organisationen rufen wieder zu Ostermärschen in Berlin und Brandenburg auf. Das "Netzwerk Friedenskooperative" will etwa am Donnerstag in Königs Wusterhausen für Frieden in der Ukraine demonstrieren. Zentral seien die Forderung nach einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, teilte das Netzwerk mit. Weitere Ostermärsche sind am Samstag in Berlin, Brandenburg (Havel) und Potsdam geplant.

Unter dem Motto "Stopp aller militärischen Auseinandersetzungen" wollen Menschen am Sonntag auch in Frankfurt (Oder) und Strausberg (Märkisch-Oderland) auf die Straße gehen. Am Montag ist auch eine Demo in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) geplant.

Insgesamt sind Ostermärsche in rund 100 Städten in Deutschland angekündigt. Eine besondere Herausforderung für die Organisatoren ist in diesem Jahr die Abgrenzung zu rechtsgerichteten oder pro-russischen Gruppen.

Gegendemonstration in Berlin angekündigt

In Berlin am Samstag soll - parallel zum Ostermarsch unter dem Motto "Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg" - auch eine Gegendemonstration stattfinden. Die von Ukrainerinnen und Ukrainer des Vereins Vitsche organisierte Kundgebung steht unter dem Motto "Ohne Freiheit, kein Frieden".

"Wir glauben, dass Freiheit und Frieden untrennbar miteinander verbunden sind", erklärte Sprecherin Krista-Marija Läbe dazu. Solange Russland Gebiete in der Ukraine besetze und weiter das Ziel verfolge, die Staatlichkeit der Ukraine und die ukrainische Identität auszulöschen, seien Waffenlieferungen an die Ukraine "der einzige Garant für Frieden und Freiheit".

Auch der DGB ruft zu Protesten auf

Zu den Unterstützern der Ostermärsche gehört auch dieses Jahr wieder der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Man fordere "Frieden, Abrüstung und mehr soziale Gerechtigkeit", teilte der DGB auf seiner Internetseite mit. Es sei unerträglich, wie leichtfertig Politiker teils nach mehr Waffen riefen. Weiter betont der DGB aber auch: "Unsere Positionen verharmlosen nicht den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wir werden niemals zulassen, dass rechtsextreme Organisationen, sich uns anschließen."

Auch die Linkspartei ruft zu den Märschen in Berlin, Strausberg und Potsdam auf. In der Landeshauptstadt will unter anderem der Linken-Bundesvorsitzende Martin Schirdewan sprechen.

Die Ostermärsche für den Frieden haben eine lange Tradition. Nach Anfängen in den 1960er Jahren hatten sie zeitweise hunderttausende Teilnehmende. 2020 fielen die Ostermärsche wegen der Pandemie aus. Im vergangenen Jahr - kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine - meldeten die Organisatoren eine "moderat" gestiegene Zahl an Teilnehmenden, machten aber keine genaueren Angaben.

Osterfeuer am Strand gefällig?

Unpolitischer dürfte es bei den traditionellen Osterfeuern zugehen. In Berlin soll es diese am Samstag im Britzer Garten, in Weißensee, Spandau, im Strandbad Wendenschloss und im Kienbergpark geben. Am Sonntag brennen die Holzscheite in Französisch-Buchholz und im Strandbad Plötzensee. In den Späth’schen Baumschulen in Niederschöneweide sollen sogar von Freitag bis Sonntag jeden Abend die Flammen lodern. Die genauen Termine gibt’s auf der Internetseite der Stadt [berlin.de].

Auch in Brandenburg kann man sich an vielen Osterfeuern wärmen. Zum Beispiel am Donnerstag am Badestrand des Wolziger Sees (Dahme-Spreewald) oder am Samstag beim Spreetreiben in Erkner (Oder-Spree). Dann sind Osterfeuer auch in Potsdam, Burg (Spree-Neiße), Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin) und vielen weiteren Orten geplant.

Sendung: rbb24, 01.04.2023, 21:45 Uhr

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53 Kommentare

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  1. 52.

    Wenn der DGB alles was ihm nicht genehm ist herrausfiltert, entsteht eine Zersplitterung.Seine Aufgabe wäre für alle eine gemeinsame Basis zu schaffen.Na scheint der DGB noch andere Intessen zu verfolgen.Für mich bedenklich.

  2. 51.

    Entschuldigen Sie (@sabi) bitte, meinen Sie den "sozialen Unfrieden", der während der Pandemie zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen in ganz D geführt hat? Wie bitte, die gab es gar nicht?
    Genau, "sozialer Unfrieden" (oder die Angst davor) wird gern herbeigeredet, wenn man seinen eigenen Standpunkt mit Furcht vor dem des Gegenüber erhärten will; auch und gerade, wenn die Furcht un- oder äußerst schwach begründet ist außer einem flauen Gefühl in der Magengrube.
    Es wird immer Themen geben, die polarisieren, sei's drum, Unruhe(n) herbeispekulieren ist ziemlich uncool.

    D.M.

  3. 50.

    ganz klar: Türkei und Nordzypern werden in keinster Weise auf den Ostermärschen thematisiert, wohl aber der angebliche "kompromiss", dass die Ukraine auf die von Russland gelauten ukrainischen Gebiete verzichhten sollte - eben der feine Unterschied.

  4. 49.

    Als Veteran, liebe Dagmar, muss ich leider mal sagen - melde Dich freiwillig und zieh in den Krieg. Danach darfst Du dann fragen für wen und warum.
    Blauäugig von der Couch ohne einen Funken Ahnung (also wie unsere Ampelregierung und vdLeyen) mal Leute verheizen ohne den eigenen Finger zu rühren und alles zu glauben…..

  5. 48.

    Ja, Sie können auch der Meinung sein, dass der Putin zu Friedensverhanlungen bereit ist, das nennt sich Meinungsfreiheit, aber ebenso gehört zum einem Disskussionsforum ein Widerspruch, zumal wenn diese Meinung der Wahrheit nicht entspricht. Übrigens ist es nicht mein Duktus, sondern die EU und die NATO haben mit absoluter Mehrheit das Selbe festgestellt.

  6. 47.

    Der "soziale Unfrieden" ist m.E. in vollem Gange und somit wird auch "unsere friedlichen Zukunft riskiert".
    "Meinungen" nur noch in schwarz/weiß einzuteilen, kann mitunter auch als "Waffe" gewertet werden.

  7. 46.

    Erläutern Sie doch mal bitte, inwiefern hier "unsere friedlichen Zukunft riskiert wird".

  8. 45.

    Im Artikel geht es um den Krieg in der Ukraine, und um Frieden dort.
    Da zu Stellung zu nehmen ist vom rbb24 vorgesehen.
    Wie kommt man darauf vom Doppelmoral zu sprechen, wenn der Bezug auf einen konkreten Überfall und Krieg in unserer unmittelbaren Nachbarschaft genommen wird?

    Das "Pulverfass" Naher Osten, wo es immer wieder Terror, Bürgerkriege mit Stellvertreterbeteiligung usw., ist tragisch aber die Einmischung der EU, NATO und anderer westlichen Initiativen hat bis dato nichts positives gebracht, im gegenteil.

  9. 44.

    Sie bevorzugen es also, wenn Russland die Ukraine auslöscht? Wie viele Länder konnten sich bisher waffenlos gegen den Überfall eines Aggressors verteidigen?

  10. 43.

    Wie kann man nur fast 80 Jahre Frieden in Deutschland so relativieren und gnadenlos riskieren? Ich bin allen Politikern und Menschen, die ihren Anteil am Frieden in Deutschland hatten, dankbar und fassungslos darüber wie hier mit großer Unkenntnis ( Hr. Genscher würde sich im Grabe umdrehen!) unsere friedlichen Zukunft riskiert wird. ( in Freiheit oder Unfreiheit, das müssen die Menschen mit anderen Mitteln klären und schon gar nicht mit deutschen Steuergeldern oder meinen Enkeln in Uniform! Wir haben ja 1989 auch friedlich mit den Füßen abgestimmt!) Meinen Sohn " KRIEGt" ihr nicht , meine Töchter auch nicht!

  11. 42.

    Ihre Kommentare sprechen die Sprache des Kriegsherren Putin, übrigens er war zu Beginn seiner Regierungsmacht einer anderer Meinung, sowohl zu NATO - Osterweiterung, zu Ukraine und auch zum Westen.
    Er hat sich abgewand, und will neue Realitäten in Europa schaffen, die rote Linie, hat er längst überschritten, und nun versucht er die Europäer zu erpressen.Einen Erpresser gibt man nicht nach, eine alte politische Weisheit, die Geschichte begründet diese Einstellung.

  12. 41.

    Puerto Rico ist kein unabhängiger Staat, es gehört zu den USA als unincorporated territory, siehe auch:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Territories_of_the_United_States

  13. 40.

    "Der Befreier der von ukrainischen Faschisten terrorisierten Ostukraine..."

    Bitte wer?!?

  14. 39.

    Im Artikel geht es um Demo, und da zu nehme ich Stellung.
    Si kennen gerne so tun, als gäbe es nur das Osterfeuer, und das Ostereier suchen.

  15. 38.

    Es gibt noch viel mehr Formen des (zivilen!) Widerstands, als es sich die Waffenbefürworter hier in den Kommentaren vorstellen können. Ich schmeiße nur mal den Namen Gandhi in den Raum. Der hat ein ganzes Imperium zum Einknicken gebracht. Auch gerne mal das Stichwort "Soziale Verteidigung" googeln.

    Ansonsten halte ich es mit Willy Brandt: Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.

  16. 37.

    "Der einzige Unterschied ist derjenige, dass die USA in den Nachbarländern Wohlgefallen definieren, nicht aber, dass sie bspw. Mexiko als eigenes Staatsgebiet deklarieren, wie es Russland tut." - Kleiner Einspruch: Das Stadium haben die USA einfach schon hinter sich. *hust* Kalifornien. *hust* Texas. *hust* New Mexico. *hust* Arizona. *hust* Nevada. *hust* Utah. 1848.

    Ein kleiner Seitenblick auf Puerto Rico kann auch nicht schaden. Und was machen die US-Amerikaner gleich noch mal immer noch in der kubanischen Provinz Guantanamo?

  17. 36.

    wünsche allen Usern und der Redaktion frohe Ostern

  18. 34.

    " Durch Diplomatie wird dieser Krieg nicht beendet werden können, "

    und wenn doch , dann besteht das Mißtrauen in die Verträge nicht ohne Grund , somit wären Vereinbarungen nur auf Zeit....
    ( die leidige Geschichte mit der Nato Ostausdehnung oder die no bail out Klausel der EU etc )

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