BrandenburgTrend - AfD zieht in Brandenburg mit der SPD gleich

Mi 28.09.22 | 18:00 Uhr
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Grafik Brandenburg Trend Sonntagsfrage Landtagswahl.(Quelle:rbb/Infratest dimap)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 28.09.2022 | Anja Wochnik, Thomas Bittner | Bild: rbb/Infratest dimap

Würde in Brandenburg jetzt gewählt, lägen die oppositionelle AfD und die Regierungspartei SPD gleichauf. Das geht aus dem neuen BrandenburgTrend hervor. Großen Einfluss auf die politische Stimmung hat demnach die Energiekrise.

Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, würden 24 Prozent der Wahlberechtigten die AfD wählen - genauso viele wie die SPD mit Ministerpräsident Dietmar Woidke. Das geht aus dem BrandenburgTrend von Infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg hervor.

Die SPD muss demnach im Vergleich zum April deutliche Verluste von sechs Prozentpunkten hinnehmen, während die AfD fünf Prozentpunkte dazugewinnt. Mit Abstand drittstärkste Kraft ist laut Umfrage die mitregierende CDU. Der dritte Koalitionspartner, die Grünen, legen um einen Punkt auf elf Prozent zu. Die oppositionelle Linke verbessert sich um zwei Punkte auf neun Prozent. BVB/Freie Wähler und FDP liegen gleichauf bei vier Prozent.

Zufriedenheit mit Landesregierung deutlich gesunken

Dem BrandenburgTrend zufolge wirkt sich die zunehmende Unruhe wegen der Energiekosten auf die politische Stimmung im Land aus. AfD-Anhänger sorgen sich demnach am meisten wegen hoher Energierechnungen und möglicher Arbeitsplatzverluste. 55 Prozent aller Befragten sind mit der Landesregierung unzufrieden, nur 39 Prozent zeigen sich zufrieden. Das ist der geringste Wert seit Bestehen der Koalition aus SPD, CDU und Grünen im Jahr 2019.

Viele Brandenburger befürchten laut Umfrage massive wirtschaftliche Probleme wegen der hohen Energiepreise. Neun von zehn Befragten (88 Prozent) erwarten, dass wegen der hohen Strom- und Gaspreise Arbeitsplätze verloren gehen. 46 Prozent rechnen damit, dass sie ihre Energierechnungen im Winter nicht bezahlen können oder erhebliche Schwierigkeiten haben werden, sie zu bezahlen. Bei denen, die ein monatliches Netto-Einkommen unter 1.500 Euro haben, ist der Anteil derer, die Befürchtungen haben, mit 61 Prozent doppelt so hoch wie in Haushalten mit mehr als 3.500 Euro Netto-Einkommen (29 Prozent).

Jeder Dritte rechnet mit Stromausfällen

43 Prozent der Brandenburger rechnen laut Umfrage mit Gas- und Stromausfällen im Winter. Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) nehmen sich vor, weniger Strom zu verbrauchen. Knapp zwei Drittel (62 Prozent) wollen weniger heizen. Jeder Fünfte (21 Prozent) plant, alte Geräte durch neue energiesparende Geräte auszutauschen.

Für den BrandenburgTrend wurden vom 22. bis 26. September 1.165 Wahlberechtigte in Brandenburg repräsentativ befragt.

Der BrandenburgTrend in Grafiken

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.09.2022, 19:30 Uhr

88 Kommentare

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  1. 88.

    Wenn man Habeck und Baerbock sieht , ist die AFD für mich die harmlosere eher wählbare Partei für das Wohl des Landes .

  2. 87.

    Wenn man aber etwas mehr als nur einen Funken Gerechtigkeitssinn hat, wird man nie die afd wählen.

  3. 86.

    "Jeder Dritte rechnet mit Stromausfällen."
    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
    Ein Resultat der desaströsen Politik der letzten 20 Jahre von Schröder, SPD über Merkel, CDU. Der eine ließ sich vom russischen Diktator kaufen. Die andere behauptete 16 Jahre lang, dass es keine Unsicherheit der Energieversorgung für Deutschland gäbe, wenn man sich immer einseitiger abhängig von Russland machen würde. Und die Grünen wollen wegen "der Reinheit" ihrer Ideologie trotzdem die noch verbliebenen drei Kernkraftwerke nicht sofort ans Netz nehmen und damit Gas sparen helfen.
    Eine bemerkenswerte Verkettung von Fehlentscheidungen.

  4. 85.

    Wer hat uns denn gefragt ob wir Krieg wollen. Die Grünen sind zu den größten Kriegstreiber geworden. Laut Baerbock sind wir kriegsmüde, was ist das Gegenteil - Kriegsgeil ?

  5. 84.

    Nun, Günther,
    die Kompetentesten in der Politik sammeltem sich bei den Grünen, der SPD und FDP: Scholz, Fraezer, Harbeck, Baerbock, Lindner, Buschmann und wie die "kompetenten Politiker" noch alle heißen.
    Während in anderen europäischen Ländern gehandelt wird, wird hier gehadern, gestritten, um Kompetenzen gerungen, Schuld zugewiesen, verschleiert.

  6. 83.

    Also sollte man aus Unzufriedenheit Neonazis wählen? Um "denen da oben" einen Denkzettel zu verpassen? Echt jetzt?!?

  7. 82.

    Geschichte wiederholt sich eben immer. 1930 war das in Brandenburg schonmal so, dass die rechten Parteien mit der SPD gleichzogen, die damals auch etwa 24 % erreichte...

  8. 81.

    Falsch, Teile der Gesellschaft werden durch gezielte Falschinformationen der sogenannten Parteien, am rechten Rand abgespalten.

  9. 80.

    Ich bin mir nicht sicher ob du überhaupt weißt WAS eine parlamentarische Opposition überhaupt ist und was ihre Aufgabe ist?
    Netten Gruß

  10. 79.

    Bei der linken AfD stimmt das allerdings für Brandenburg nur zu Hälfte, da das eine Ende des Hufeisens immerhin 10 Jahre Regierungsverantwortung getragen hatte. Und auf Bundesebene versuchen CDU und CSU gerade auch 16 Jahre Fehler bei der Energiewendezusammen u.a. durch Vernichtung von 100.000 Arbeitsplätzen in der Solar- und 60.000 in der WKA-Industrie zusammen mit dem Atomausstiegsbeschleuniger Lindner vergessen zu machen. In Brandenburg wird dabei schon bei einer mittleren vierstellgien Zahl ein fossiles Fass aufgemacht.

  11. 78.

    War erwartbar. Aber schlimm, wie weit die alten Pro-russischen Seilschaften und deren
    Ideologie der Demokratiefeindschaft
    wieder aufbrechen.
    Aber warten wir mal ab! Wenn im nächsten Jahr sich die Lage normalisiert hat, werden
    auch die Zahlen für die Blaulackierten zurückgehen!

  12. 77.

    Es wird systematisch Angst geschürt.
    Das meine ich damit.

    Wie würde es wohl in Deutschland aussehen, wenn eine Partei an der Macht wäre, die Putin huldigt und im Übrigen auch von Russland finanziert und medial unterstützt wird.

    DAS wäre wirklich ein Grund, Angst zu haben.

  13. 76.

    Eine antidemokratische, verfassungsfeindliche Partei zu wählen kann nicht die Lösung sein.
    Man kann sich die Zeit nicht zurück drehen, wie es CDU und AfD gerne tun würden. Das ist Volksverdummung. Wir leben im Hier und Jetzt, und natürlich gibt es unangenehme Veränderungen. Das zu leugnen löst die Probleme nicht. Die Union hat 16 Jahre nichts getan, um Deutschland fit für die Zukunft zu machen. Die AfD leugnet ja sogar den Klimawandel.

  14. 75.

    Exorbitant ungleiche Lebensverhältnisse in Deutschland.
    Extrem ungleiche Vermögensverteilung von 7 - 11 Billionen Euro
    (je nach Rechenart).
    Seit über 10 Jahren stetig steigende Altersarmut.
    Marode Straßen, Brücken, Schulen und Kindergärten.
    Rückständige Digitalisierung.
    Weitergehende Kommerzialisierung der Bereiche
    Gesundheit, Wohnen, Verkehr.
    Das sind auch maßgeblich die Ergebnisse der politischen Entscheidungen, also der regierenden Parteien und Politiker:innen der letzten 3 – 4 Legislaturperioden im Bund und den Bundesländern bzw. dem Bundesrat.
    Also auch weitgehend der Opposition!

  15. 74.

    Mich wundert es leider nicht wirklich. Verspricht die AfD ja auch das, was viele im "Osten" vermissen: starke Lenkung durch den Staat. Die Annehmlichkeiten einer freien Welt mitnehmen, aber die Bevormundung durch einen sogenannten starken Staat vermissen. Ich glaube auch langsam, dass die Spaltung der Gesellschaft in Ost und West durch die AfD auf perfide Weise geschürt wird. Dazu der Rechtsruck in anderen europäischen Ländern. Da jedoch die sogenannten Volksparteien auf diesem Auge blind sind, tragen diese dazu auch noch bei. Ein unschöner Kreislauf hat begonnen. Die Zerstörung der EU, dass auch das Ziel des Despoten im Kreml ist, darf nicht stattfinden. Aber die AfD ist ein Teilnehmer an dieser Zerstörung.

  16. 73.

    Vorhersehbar, ja. Aber auch immer beeinflussbar. Die Demokratie muss jetzt handeln! Damit sich die Menschen nicht im Stich gelassen fühlen und verunsichert auf "vermeintlich einfache" Heilsbringer hereinfallen.

  17. 72.

    "Jedes Volk hat d. Regierung, d. es verdient."
    Wenn d. Bürger, d. mehrheitlich weder ein komplexes wirtschaftliches noch politisches Verständnis besitzen u. auf Schlagwörter reagieren u. Informationen nicht hinterfragen, d. AfD wollen, sollen sie sie bekommen. Sich dann aber hinterher nicht beschweren, dass mehr Unsoziales, mehr Ausbeutung und noch weniger Wohlstand bei vielen stattfindet u. es wenige, wenn auch andere "Gewinner" gibt.
    Übrigens die Natur wird uns in den nächsten Jahren richten!

  18. 71.

    Der starke Zuspruch zu AfD, zeigt eigentlich, wie wenig sich die Menschen mit Politik überhaupt befassen. Sollten diese mal nach Polen, Ungarn schauen, was da so passiert. Mehr Freiheit: Fehlanzeige! Abbau von Demokratie! Was hat die AfD zu bieten? Einfach Lösungen für komplexe Probleme, das wird nicht funktionieren. Oder Krisen einfach leugnen. Für mich ist diese Partei unwählbar! Sie ist demokratiefeindlich, verbreitet Unwahrheiten zum eigenen Vorteil, neoliberal wie die FDP und bis in die Knochen unfähig.

  19. 70.

    Staatssekretär Akmann, nach tiefem Blick
    in den Kaffeesatz, leugnet jede
    Mittäterschaft von Politik und Verwaltung !
    Klingt wie "... Niemand hat die Absicht eine
    Mauer zu errichten ..." oder
    "Ich stelle mein Amt freiwillig zur Verfügung"

  20. 69.

    Und wir nimmt man Angst? Mit Verlässlichkeit und Vertrauen.

    Tipps zur Verwendung eines Waschlappens oder "rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln" bei der Gasumlage tun das leider nicht.

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