Regionalliga Nordost - Verkehrsunfall stoppt Cottbus-Stürmer Heike

Do 15.09.22 | 15:46 Uhr | Von Andreas Friebel
Energies Angreifer Tim Heike im Training(Bild: imago images/Andreas Gora)
Bild: imago images/Andreas Gora

Gut gespielt, aber von der Spitze trotzdem weit weg. Energie Cottbus hängt in der Fußball-Regionalliga noch etwas hinter den eigenen Erwartungen zurück. Und jetzt droht Angreifer Tim Heike länger auszufallen. Von Andreas Friebel

Der Blick auf die Tabelle macht Energie Trainer Claus-Dieter Wollitz aktuell nicht besonders glücklich. Nun sind es schon acht Punkte, die die Lausitzer hinter Spitzenreiter Berliner AK zurückhängen. Die 1:2-Niederlage in der Hauptstadt tat zweifelsohne weh.

"Die Souveränität, die ich mir wünsche, ist leider in den ersten fünf Saisonspielen noch nicht da gewesen", beschreibt Wollitz die aktuelle Lage und liefert auch gleich eine Begründung dafür. "Im Sturm müssen wir aktuell ständig umstellen. Heike ist verletzt. Hottmann hat mal gespielt, mal nicht. Und Badu ist auch noch nicht in der Form, in der er vor seiner langen Krankheitspause schon war."

Nur acht Tore in fünf Spielen

Das Toreschießen ist aktuell das größte Problem der Cottbuser, die in der Vergangenheit unter Claus-Dieter Wollitz damit eigentlich keine Sorgen hatten. Acht Treffer nach fünf Partien sind nur ein Mittelfeldplatz. Erfurt (13 Treffer) und Jena (12 Tore) führen die Liga in dieser Kategorie an. Zwei der acht Treffer hat Tim Heike erzielt, der seit der vergangenen Woche ausfällt und in Berlin schmerzhaft vermisst wurde.

Inzwischen ist nun auch klar, was dem Torjäger fehlt. Der 22-Jährige leidet an höchst ungewöhnlichen Nachwirkungen aus einem schweren Verkehrsunfall, wie Energie Trainer Wollitz rbb|24 am Donnerstag erklärte. "Tim war bei einem Spezialisten in München und dort hat man festgestellt, dass er durch den schweren Unfall im vergangenen Jahr ein Trauma im Kopf erlitten hat." Dieses Trauma strahlt offenbar nun ins Knie und verursacht dort permanente Reizungen, die wiederum zu Flüssigkeitsansammlungen führen. "Wir haben zunächst eine Fehlbelastung vermutet. Das MRT hat aber nichts gezeigt, weshalb er sich nun noch mal von einem Spezialisten untersuchen lassen hat."

Ungewöhnlich ist an diesem Fall auch die Tatsache, dass Heike nach dem Unfall Probleme mit dem Sprunggelenk hatte, die Kniebeschwerden sind erst in Cottbus aufgetreten. "Wir haben nun mit der Diagnose, dass der Heilungsprozess an geschoben werden kann. Wie lange er fehlen wird, wissen wir noch nicht", so Wollitz. Zumindest am Donnerstag konnte der Stürmer sein Knie beschwerdefrei bewegen.

Trauma führt zu Kniebeschwerden

Ein Einsatz am Samstag scheint aktuell aber eher unwahrscheinlich. Gegen den Chemnitzer FC (Anstoß 14 Uhr) müssen wohl andere Tore schießen. Ähnlich wie Cottbus auch dürften die Verantwortlichen beim CFC mit dem Saisonverlauf noch nicht zufrieden sein. Der ehemalige Drittligist hat momentan acht Punkte gesammelt und damit nur einen mehr als die Lausitzer. "Wenn gefühlt zehn, zwölf Mannschaften um die Meisterschaft kämpfen, steht man eine Woche mal besser und eine mal etwas schlechter da. Das muss man dann aushalten und trotzdem an sich glauben."

Die Sachsen verloren am vergangenen Wochenende 0:3 gegen Aufsteiger Erfurt und spielten davor nur 1:1 gegen Halberstadt. Das überrascht, zumal sich der Klub zuletzt prominent verstärkt hat. So kehrte unter anderem Chris Löwe nach Chemnitz zurück. 2011 verließ er die Himmelblauen und wurde mit Borussia Dortmund Pokalsieger und Deutscher Meister.

"Wir wollen Samstag ein gutes Ergebnis erzielen, aber auch gut spielen. Damit wir in einen Flow kommen", sagt FCE-Trainer Wollitz, der sich bislang zuhause auf sein Team verlassen konnte. Zwei Spiele, zwei Siege- 7:0 Tore, so die Heimbilanz. Leider treffen seine Spieler auswärts kaum (1x). Darüber muss sich der Cottbuser Coach aber erst wieder nächste Woche Gedanken machen. Nach der Heimpartie gegen den Chemnitzer FC.

Sendung: rbb UM6, 17.09.2022, 18:00 Uhr

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