Von Pyro-Vorfällen überschattet - Energie Cottbus bleibt auch in Jena auswärts sieglos

Mi 28.09.22 | 21:55 Uhr
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Die Spieler des FC Energie Cottbus sind enttäuscht. (Quelle: imago images/Jan Huebner)
Bild: imago images/Jan Huebner

Es hat nicht viel zum ersten Auswärtssieg der Saison für Energie Cottbus gefehlt. Die starke Leistung beim 1:1 in Jena wurde jedoch von Pyro-Vorfällen überschattet. Mutmaßliche Cottbus-Anhänger schossen Leuchtraketen in Richtung der Haupttribüne.

Der FC Energie Cottbus hat es wieder nicht geschafft, auf fremdem Platz zu gewinnen. Auch im vierten Auswärtsspiel der laufenden Regionalliga-Saison reichte eine starke Leistung beim Tabellenzweiten Carl Zeiss Jena nicht zu einem Sieg. Den Führungstreffer von Nicolas Wähling glich Jenas Vesilios Dedidis kurz vor Schluss per Elfmeter zum 1:1-Endstand aus.

Die fußballerisch mitreißende Partie wurde jedoch von Pyro-Vorfällen auf den Tribünen überschattet. Mutmaßliche Anhänger der Lausitzer schossen Leuchtraketen aus dem Gästeblock in Richtung der Jenaer Fans und der Haupttribüne. Das Spiel im Ernst-Abbe-Sportfeld musste mehr als eine Viertelstunde unterbrochen werden, die Mannschaften wurden in die Kabine geschickt. Nach einer Stadiondurchsage und einem Aufmarsch der Polizei wurde das Spiel fortgesetzt.

Jena torgefährlich, Cottbus treffsicher

Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz nahm im Vergleich zum 3:1-Heimerfolg gegen den Chemnitzer FC vor knapp zwei Wochen nur eine Änderung in der Startelf vor - der zuletzt verletzte Abwehrmann Jonas Hildebrandt rückte für Ex-Carl-Zeiss-Kicker Dennis Slamar ins Team. Die Gäste aus der Lausitz hatten in den Anfangsminuten zwar mehr vom Spiel, die erste richtig große Torchance aber erspielten sich die Thüringer. Nach feiner Kombination bekam Jenas Hoppe zu viel Platz im Cottbuser Strafraum und konnte völlig unbewacht abschließen (5. Minute). Während Energie-Keeper Bethke den Schlenzer passieren lassen musste, rettete der zurückgekehrte Hildebrandt kurz vor der Torlinie und spitzelte den Ball noch am Tor vorbei.

Insgesamt waren beide Teams auf defensive Stabilität bedacht - konkrete Torabschlüsse gab es nur wenige. Und wenn, dann meist für Carl Zeiss. Dieser Umstand bedeutete jedoch nicht, dass Energie Cottbus keine gute Auswärtspartie machte. Die Lausitzer störten das Angriffsspiel der Jenaer extrem früh, eroberten immer wieder Bälle und kamen zu gefährlichen Umschaltsituationen. So auch in der 27. Minute, als Malcolm Badu nach Ballgewinn zum Sprint ansetzte und auf der linken Angriffsseite Nicolas Wähling bediente. Der 25-Jährige zog in die Mitte und schloss ansatzlos, trocken und unhaltbar ins linke untere Eck zur Führung für Energie Cottbus ab.

Mehr Tempo, mehr Chancen

Der Gegentreffer, das war deutlich zu erkennen, verunsicherte die Gastgeber. Vom offensiven Übergewicht war kaum noch etwas zu sehen. In den zehn Minuten nach dem Führungstor hätte Energie durch Holtmann auf 2:0 erhöhen müssen (35. Min.), doch der Mittelfeldakteur scheiterte aus sieben Metern an Jenas Keeper Kunz.

Im Anschluss fand der Tabellenzweite jedoch wieder zu seinem Spiel und erarbeitete sich bis zur Halbzeitpause seinerseits drei hochkarätige Chancen. Cottbus-Torwart Bethke musste zweimal in höchster Not retten (42. und 43. Minute). Das vorgezogene Spitzenspiel des siebten Spieltags in der Regionalliga Nordost - es hielt fußballerisch, was sich die Fans erhofften.

Pyro im Energie-Fanblock

Dann kam es kurz nach der Halbzeit zu dem Pyro-Vorfall im Cottbuser Fanblock. Die Partie musste für 17 Minuten unterbrochen werden. Erst nachdem beide Mannschaften in die Kabine geschickt wurden und die Polizei aufmarschiert war, sich die Situation auf den Tribünen beruhigte und der Stadionsprecher eine unmissverständliche Durchsage machte, konnte die Partie fortgesetzt werden.

"Der FC Energie distanziert sich entschieden von den verantwortungslosen Vorgängen im Gästeblock zu Beginn der zweiten Halbzeit. Wohlwissend, dass es nur Wenige waren, die bewusst schwere Verletzungen anderer Menschen in Kauf nahmen und dem Ansehen unseres Vereins großen Schaden zugeführt haben. So etwas hat nichts mit Fußball und Fankultur zu tun", positionierte sich der Verein nach dem Spiel auf der eigenen Webseite.

Das Spiel wird fahrig, Jena trifft per Elfmeter

Auf dem Platz wurde es im Anschluss an die Unterbrechung fahrig. Statt ansehnlicher Passstafetten sahen die 4.500 Zuschauer harte Zweikämpfe und immer häufiger Ungenauigkeiten und Unkonzentriertheiten. Genau so eine Unkonzentriertheit leistete sich kurz vor Schluss Energie-Verteidiger Eisenhuth. Jenas Verkamp zog im Cottbuser Strafraum an der Grundlinie Richtung Elfmeterpunkt - Eisenhuth ging viel zu ungestüm in den Zweikampf und traf Verkamp am Fuß (90.+12) - der folgende Elfmeterpfiff ging völlig in Ordnung. Jenas Dedidis trat an und verwandelte flach zum 1:1-Ausgleich.

In der Folge spielten die Gäste nochmal mutig nach vorne, riskierten nochmal alles für diesen ersten so ersehnten Auswärtssieg der Saison. Doch mehr als eine gute Freistoßchance sprang nicht mehr heraus. So mussten die Cottbuser nach dem Abpfiff mit der Gewissheit Leben, dass mehr drin gewesen wäre und sie in Summe sogar drei Punkte verdient gehabt hätten.

 

Sendung: rbb24, 28.09.2022, 21:45 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Jena ist eine Großstadt in Thüringen ,

  2. 1.

    Beim RBB scheint nicht mehr viel zu laufen. Jena in Sachsen zu verorten zeigt nicht gerade das man über geografische Kenntnisse verfügt. Ach da war ja noch was, alles was südlich von Berlin ist, das ist ja Sachsen. Was machen wir da jetzt mit Cottbus?

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