Grundsteinlegung in Forst - Brandenburgisches Textilmuseum wird für 13,5 Millionen Euro komplett umgebaut

Do 23.03.23 | 17:26 Uhr
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Teilnehmer der Grundsteinlegung schaufeln Sand in ein Loch im Boden (Foto: rbb/Lepsch)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.03.2023 | Aline Lepsch | Bild: rbb/Lepsch

Der Grundstein für den Komplettumbau des Brandenburgischen Textilmuseums ist am Donnerstag in Forst (Speree-Neiße) ist am Donnerstag gelegt worden. In einer Kapsel wurden eine Tageszeitung, der Fördermittelbescheid, die Konzeption und Geld in den Boden gelassen.

Das Gebäude einer ehemaligen Tuchfabrik wird für 13,5 Millionen Euro saniert, erweitert und neugestaltet. 7,42 Millionen Euro stellt der Bund dafür zur Verfügung.

Blick von einem Baugerüst auf einen Teil des Textilmuseums Forst (Foto: rbb/Lepsch)
Blick vom Baugerüst auf einen Teil des Textilmuseums | Bild: rbb/Lepsch

Das Museum soll in Zukunft mehr als nur ein Textilmuseum sein. Es soll zeigen, welche Bedeutung die Lausitz als Industrieregion in Deutschland und Europa hat und ein Informations- und Dokumentationszentrum über die Geschichte der Textilindustrie und der Braunkohleförderung werden.

Zwei Kostensteigerungen

Gebaut wird schon seit 2021. Bisherige Ausstellungsstücke wurden ausgelagert, das Gebäude entkernt und auch das alte Fundament abgetragen. In der Zwischenzeit sind die Kosten für das größte Bauprojekt der Stadt gestiegen. Ursprünglich lag die Schätzung bei rund 8,4 Millionen Euro, im Januar 2023 war von 10,4 Millionen Euro die Rede, seitdem sind nochmal rund drei Millionen dazugekommen.

Als einen Grund für die Preissteigerung nannte die Stadt die prinzipiell gestiegenen Kosten beim Bau. Ein weiterer ist zum Beispiel, dass die Sanierung der historischen Fenster aufwändiger als gedacht war, hieß es von der Stadt im Januar.

Blick aus der oberen Etage des Textilmuseums Forst bis in die erste Etage, dank entfernter Zwischendecken (Foto: rbb/Lepsch)
Das Gebäude wurde entkernt, die Decken entfernt | Bild: rbb/Lepsch

Auf dem Museumshof entsteht auch Neues. Für die "Schwarze Jule", die ehemalige Stadteisenbahn, wird ein Zuhause gebaut. Sie hatte bis in die 1960er Jahre die Fabriken der Stadt mit allem beliefert, was sie brauchten. Entstehen sollen auch ein Veranstaltungsraum und Platz für Museumspädagogik.

Außerdem soll das "Archiv der verschwundenen Orte" künftig auf dem Gelände unterkommen - und damit eine Mischung aus bergbaulicher und kultureller Geschichte, erklärt Museumsteamleiter Jörn Brunotte. "Da spielt natürlich auch das sorbisch/wendische Thema eine große Rolle. Die verschwundenen Orte waren meistens Orte, die sorbische Bevölkerung hatten. Das hat natürlich Konfliktpotenzial."

Neuer Name in Arbeit

Im April 2024 soll der Bau fertig sein, danach geht es an die Ausstellungen. Am 3. Oktober 2025 soll dann das neue Museum eröffnet werden. Doch schon vorher sollen Einzelbereiche bespielt werden. Die Ausstellungen werden mit 2,8 Millionen Euro Landesstrukturmitteln gefördert.

Verschwinden soll der bisherige Name, weil "Brandenburgisches Textilmuseum" nicht mehr zutrifft. Der Arbeitstitel ist aktuell "Kulturbaustelle und Industriemuseum Forst."

Mit Informationen von Aline Anders-Lepsch

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.03.2023, 16:40 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Ich will nicht meckern. Ist bestimmt für die Region attraktiv. Aber wäre das Geld für Schulen und Kitas nicht viel wichtiger ?!

  2. 1.

    Dass die Renovierungskosten in kurzer Zeit um 5 Mio (=60%) steigen - geschenkt ((vom Steuerzahler)). Das ist ja heute der Regelfall. Aber wieso dauert der Bau von Ausstellungen, der mit knapp 3 Mio gefördert wird, dann auch nochmal 18 Monate bis zur Fertigstellung? Vllt hab ich ja da ne falsche Vorstellung - aber kriegt man Ähnliches z.B. im Messebau nicht in zirka einem Hundertstel dieser Zeitspanne hin?

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