Industriedenkmale - Braunkohle soll kulturell für die Nachwelt erhalten bleiben

Di 18.04.23 | 16:41 Uhr
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Förderbrücke F60
Audio: Antenne Brandenburg | Daniel Mastow | 18.04.2023 | Bild: www.imago-images.de

Die Tage der Lausitzer Braunkohle sind gezählt. Während die Förderbrücke F60 in Lichterfeld (Elbe-Elster) bereits ein Industriedenkmal ist, sind in den vergangenen Jahren noch weitere Anlagen auf ihre Denkmaltauglichkeit geprüft worden. Von Iris Wußmann

Kohlebahnen, Brikettfabriken und Tagebauseen - rund 2.100 Objekte, die mit dem Braunkohletagebau in der brandenburgischen Lausitz entstanden sind, hat das Landesamt für Denkmalpflege seit 2021 erfasst. Am Dienstag ist das Erfassungs-Projekt an der Förderbrücke F60 in Lichterfeld offiziell abgeschlossen worden.

Neben den Geräten rund um die Braunkohleförderung gehe es auch um Sozialstrukturen, sagt Projektleiterin Tanja Trittel: "Alles, was in irgendeiner Weise mit Siedlungen, Krankenhäusern, Schulen etc. zu tun hat, Glashütten, die Bergbaufolgelansschaft." Im Herbst sollen die Ergebnisse des Projekts in analogen Publikationen als auch online veröffentlicht werden.

Dokumentation dauerte zwei Jahre

Um herauszufinden, wieviele kulturelle Leuchttürme es in der Lausitz gibt, hat das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege zwei Jahren lang die Zeugnisse des Industriezeitalters in der Region erfasst und dokumentiert. Dabei gehe es um eine ganzheitliche Erfassung. Man habe geguckt, was genau es alles in der Lausitz zu beachten gebe, sagt Trittel. Das Dokumentierte wird dann in eine Geo-Datenbank aufgenommen: "Wir differenzieren oder favorisieren nicht. Es ist eine neutrale Erfassung von allen Objekten."

Projektleiterin Tanja Trittel im Interview vor der Förderbrücke F60
Projektleiterin Tanja Trittel. | Bild: rbb/Mario Fösch

Braunkohle nach der Braunkohle

Anlass für die umfängreiche Dokumentation gibt der Blick in die Zukunft. Bis spätestens 2038 wird der Braunkohleabbau in der Lausitz abgeschlossen sein. "Ähnlich wie die Steinkohle wird es die Braunkohle dann nicht mehr geben", sagt Tanja Trittel. Dementsprechend wollen sie und ihr Team festhalten, was in irgendeiner Weise alles mit der Braunkohle zu tun hat, "um das materielle Erbe und das Gedankengut bewahren zu können." Auf die Weise solle die Kultur und Arbeit rund um die Braunkohle den Menschen in der Zeit nach ihrem Ende nahbar gemacht werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.04.2023, 9.30 Uhr

Mit Informationen von Iris Wußmann.

1 Kommentar

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  1. 1.

    Schon wieder irreführende Überschrift, wo nur die "Raser" kontrolliert werden sollten.
    Hier soll wohl die Fördertechnik der Nachwelt erhalten bleiben. Meine Deutschlehrer hätten Inhalt/Ausdruck für mangelhaft gehalten.
    Ich würde das lassen - ein paar Bagger und eine Förderbrücke sollten zur Erinnerung genügen. Das sin ja riesige Maschinen, die auch stillgelegt hin und wieder einiger Pflege bedürfen. Man sollte lieber die jetzt schon musealen Stücke erhalten. Der Aufwand ist schon groß genug.
    Na ja vielleicht noch einen 6300 SRs das war nunmal auch einer der allergrößten Geräte.

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