Sanierte "Kaiserliche Postagentur" - Warum sich Griechen in Raddusch den Strukturwandel erklären lassen

Di 24.05.22 | 17:14 Uhr
Eine griechische Reisegruppe besucht die Lausitz (Bild: rbb/Friedrich)
Eine griechische Reisegruppe besucht die Lausitz | Bild: rbb/Friedrich

Die Sonne brennt auf die Kippenfläche am ehemaligen Tagebau Seese-Ost. Eine kleine Gruppe hört gespannt zu, was Sebastian Zoepp zu berichten hat. Zoepp ist Geschäftsführer der "Spreeakademie", einer Bildungsagentur - seine Gäste kommen aus Griechenland. Hier, an der Kante der ehemaligen Braunkohle-Grube kann Zoepp ganz praktisch erklären, was Strukturwandel eigentlich bedeutet.

"Wir stehen hier gerade auf einem früheren Braunkohletagebau. Momentan stecken wir mittendrin, dieses Gelände zu rekultivieren", erklärt Zoepp seinen Gästen auf Englisch.

Die griechische Reisegruppe ist extra aus diesem Grund in die Lausitz gekommen. Es handelt sich um Regierungsvertreter, Start-Up-Unternehmer und Wissenschaftler. "Wir wollen uns gute Beispiele in Deutschland ansehen, Ideen austauschen. Von den Erfahrungen wollen wir dann unseren Studenten und der Industrie berichten", erzählt einer der Wissenschaftler.

Die "Kaiserliche Postagentur" in Raddusch (Bild: rbb/Friedrich)
Die "Kaiserliche Postagentur" in Raddusch | Bild: rbb/Friedrich

Strukturwandel soll noch mehr Menschen erklärt werden

Um die Gespräche nach der Besichtigung zu vertiefen, geht es in die "Kaiserliche Postagentur" in Raddusch. In dem ehemaligen Geschäfts- und Gasthaus sind moderne Büroräume entstanden, unter anderem für die Bildungsagentur "Spreeakademie".

Ein Trio aus Süddeutschland hat das leerstehende Gebäude gekauft und saniert. Jetzt wird dort der Strukturwandel mitgestaltet, sagt Mitgründerin Ina Fettig. "Es geht nicht nur darum, dass die ganzen Fördergelder in die Industrie fließen, sondern es ist wichtig, die Zivilgesellschaft bei den Prozessen zu begleiten", sagt sie.

Die "Kaiserliche Postagentur" ist mittlerweile zu einer kleinen Denkfabrik geworden. In den Räumen finden immer wieder Seminare statt. "Sodass es über Bildung zu neuen Ideen in der Region kommen kann", so Fettig. So solle den Menschen ermöglicht werden, teilzuhaben und sich am Wandel zu beteiligen.

Demnächst soll der alte Tanzsaal des Hauses saniert werden, um noch größeren Gruppen Platz zu bieten - und den Strukturwandel noch mehr Besuchern aus aller Welt zu erklären.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.05.2022, 14:12 Uhr

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