Historische Funde am Senftenberger Schloss -

Seit April finden am Senftenberger Schloss (Oberspreewald-Lausitz) archäologische Grabungen statt. Bei Sondierungsarbeiten waren hier Unregelmäßigkeiten im Boden entdeckt worden. Nachforschungen brachten vor allem Waffen hervor, aber auch Keramik, Münzen oder auch einen Kronleuchter.
Mittlerweile haben die Forscher einen Teil der originalen Festungsmauer freigelegt - und dazu die Grundrisse verschiedener Gebäude auf dem Gelände.
Puzzlearbeit bei Ausgrabungen
Für Cathérine Korluß gleicht ihre Arbeit eher einem riesigen Puzzle. Hier eine Scherbe, da Münzen, unterschiedliche Mauer- oder Pflastersteine. Als Projektleiterin für die Grabungen am Schloss schaut sie neben der Grube hockend auf einen Festungsplan aus dem Jahr 1744 - und anschließend wieder auf die ausgegrabenen Mauern vor sich.
"Man sieht schon rein optisch, dass hier bestimmte Gebäudetrakte gar nicht vorhanden sind", stellt sie fest. Zwischen dem 16. Jahrhundert, in dem der Wall entstand, und dem 19. Jahrhundert scheinen immer wieder Gebäude hinzugekommen oder abgerissen worden zu sein.

Die Gebäudeüberreste müssen zugeordnet werden - dabei helfen die restlichen Funde wie Scherben oder Münzen. Mittlerweile sind bereits zwei Drittel der Fläche freigelegt.
Die Erkenntnisse der Forschung und auch die Funde sollen zukünftig einen Platz in der Ausstellung des Museums Schloss und Festung Senftenberg bekommen. Nicht ganz ohne Ironie sollen sie in das Gebäude einziehen, für das die ursprünglichen Sondierungsarbeiten durchgeführt wurden und dessen Bau nun durch die Grabungen aufgehalten wird. Derzeit ist die Eröffnung für 2025 geplant.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.06.2022, 14:40 Uhr