Neue Podcast-Folge - Frauen und ihre Rolle im Strukturwandel

Do 29.09.22 | 16:53 Uhr
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Plakat zeigt schwarze Schlagworte auf gelbem Untergrund zum Thema Frauen im Strukturwandel
Audio: Antenne Brandenburg | 29.09.2022 | Christofer Hameister | Bild: rbb/Christian Matthée

Wo sind eigentlich die Frauen im Strukturwandel? Diese Frage stellt Podcast "Lausitz reloaded"-Host Christian Matthée für die jüngste Folge. "Beim Strukturwandel braucht es Frauen, die mitsprechen. Und meine Befürchtung war immer, es gibt Geld und das wird unter Männern verteilt", so eine von 160 Teilnehmerinnen einer Konferenz in Spremberg (Spree-Neiße) zum Thema "Frauen und Strukturwandel".

Tief stapeln, um Arbeit zu finden

Unter den Rednerinnen war die Sozialwissenschaftlerin Julia Gabler von der Hochschule Zittau-Görlitz (Sachsen). Sie sieht ein grundsätzliches Problem und schildert das Beispiel einer Lausitz-Rückkehrerin. "Wir haben in Interviews eine Frau kennengelernt, die in den Neunzigerjahren weggehen musste für ihre Ausbildung, da sie hier keine Anschlussarbeit gefunden hat. Sie wollte immer wieder zurückkommen und hat irgendwann begonnen, die internationalen Unternehmen, für die sie gearbeitet hat, in ihrem Lebenslauf zu schwärzen", so Gabler. Die Frau habe keinen anderen Ausweg gefunden, um in der alten Heimat einen Job als Sachbearbeiterin zu finden. "Weil die Angst da war, es käme eine gut ausgebildete Frau, die (den Männern, Anm. d. Red.) sagen würde, wo es langgehe."

Frauen in Entwicklungsprozess einbeziehen

Wie man den Rückzug und vor allem das Verhindern des Wegzugs junger Menschen, insbesondere von Frauen, besser in den Griff bekommt, darum kümmert sich Aline Erdmann. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Spremberg war auch einst nach München gezogen und ist mittlerweile zurückgekehrt. Sie könne nachvollziehen, wie Lausitzer sich in den Wandel-Prozess nicht einbezogen fühlen. "Das ist ein Wunsch, Frauen generell zu beteiligen, um das zu verstehen und Teil des Prozesses zu sein, einfach auch mitwirken zu können." Denn nur, so Erdmann weiter, wer beteiligt wird, könne sich auch wohlfühlen und die Region zu einer lebenswerten mitgestalten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.9.2022, 16.42 Uhr

Mit Informationen von Christian Matthée.

5 Kommentare

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  1. 5.

    Btw, schrieb ich was von Fördermitteln oder Startup? Die Firma ist so alt, da gab es den Begriff Startup noch nicht und die Reichweite des Telefons hing von der Länge des Anschlußkabels ab. Bei den Fördermitteln für Neugründungen oder Betriebserweiterungen, z.B. die Gründung von Dependancen, war das Füllhorn, im Gegensatz zu heute, sehr überschaubar.
    Etwas weniger Romanfantasie wäre bei ihrer Anwort angemessen gewesen.

  2. 4.

    Als Neueinsteiger müssen Sie immer besser sein, als die etablierte Konkurrenz, das hat mit dem Geschlecht rein gar nichts zu tun. Gleichzeitig ist es aber ein Fakt, dass extrem auffällig weniger Frauen das Wagnis einer Firmengründung überhaupt eingehen, somit der Markt natürlich männerdominiert ist. Und BTW, Fördermittel sind zum Firmenaufbau da, nicht für eine spätere Absicherung. Das wäre eine rechtswidrige und strafbare Zweckentfremdung. Dass diese Steuergelder in der Mehrzahl der Fälle rausgeworfene Steuergelder sind, weil sie Startups ohne Zukunftsaussichten künstlich am Leben erhalten, ist ein anderes Thema. Startups, die erfolgsversprechend sind, finden auch private Investoren, die dann auch deutlich mehr und länger Geld reinpumpen, als der Staat es tut.

  3. 3.

    Das Geld ist, zugegebenermaßen, ein angenehme Nebenfolge. Letztlich sichert sich Frau damit auch für später ab - also wie bei den Männern. Aber sie können ja mal versuchen, so es denn gehen würde (ich gehe davon aus, das sie männlich sind), sich als Frau einen Namen im Geschäftsleben zu machen. Gerade in jungen Jahren verfahren nicht wenige männl. Geschäftspartner nach dem Motto "Hohe Absätze = kurze Hauptsätze". Ziehen Erstere bei Auftragsvergabe den Kürzeren ist "Gewitterzicke" noch das Angenehmste - anderes würde auch nicht durch die "Netti" kommen, was sie hören bekommen. Als Frau müssen sie schlicht besser als die Konkurrenz sein und zu Beginn ein dickeres Fell haben. Irgendwann klappt es dann mit der Augenhöhe. Das ist aber nicht wirklich neu - es wird glücklicherweise nur öfters öffentlich gemacht. Ich kann mir lebhaft vorstellen, das dies in anderen Bereichen nicht wirklich anders ist.

  4. 2.

    Der Artikel ist ja nun wirklich nicht lang. Aber Sie haben ihn offenbar nur bis zum dritten Satz gelesen - und danach in die Tasten gehauen. Das deutet eher auf eine irgendwie geartete Angst Ihrerseits hin, "SB".

  5. 1.

    Aha, es geht also nur ums Geld. Und die Frauen haben wiedermal Angst, dass sie zu kurz kommen.

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