Erste Sicherheitskonferenz - Cottbus beschließt Maßnahmen gegen Jugendkriminalität

Do 19.01.23 | 19:55 Uhr | Von Florian Ludwig
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OB Tobias Schick auf Sicherheitskonferenz
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 19.01.2023 | Bild: rbb/Florian Ludwig

Die Stadt Cottbus will mit einem Bündel von Maßnahmen das Sicherheitsgefühl der Bürger stärken. Unter anderem ist eine Video-Überwachung und eine Fokussierung der Sicherheitskräfte auf vielbesuchte Punkte in der Stadt geplant. Von Florian Ludwig

Die eigentliche Sicherheitskonferenz fand hinter verschlossenen Türen statt. Mehr als 40 Vertreter von städtischen Behörden, Staatsanwaltschaft, Polizei, aber auch von Trägern der Jugendarbeit sind im Stadthaus zusammengekommen.

Ein Erfolg, sagt der Leiter der Polizeiinspektion Cottbus-Spree-Neiße, Oskar Vurgun, denn gerade das Thema Jugendkriminalität sei ein gesamtgesellschaftliches und das nicht nur in Cottbus: "Zur Ursachenbekämpfung ist es unglaublich wichtig, hier den gesamtgesellschaftlichen Ansatz zu sehen. Es war aber auch wichtig, mal interbehördlich gegenseitig für Transparenz zu sorgen und auch aufzuklären, was bislang alles gemacht worden ist."

Lösungsansätze besprochen

Nicht nur die Probleme, auch die Lösungen sind heute diskutiert worden. Denn vor allem das Sicherheitsgefühl spielt in der Cottbuser Innenstadt eine große Rolle, erklärt Ordnungsdezernent Thomas Bergner (CDU): "Das, was man subjektiv fühlt, das ist objektiv zum Glück nicht so. Die Kriminalstatistik spricht ein anderes Bild. Es gibt zum Beispiel keine Hotspots in Cottbus, wo unglaublich viele Gewaltverbrechen passieren." Sein Fazit ist daher, dass Cottbus zwar eigentlich sicher ist, sich einige aber dennoch nicht sicher fühlen.

Zahlreiche Einzelmaßnahmen sollen deshalb die gefühlte Sicherheit erhöhen. Mehr Licht, beispielsweise im Puschkinpark oder am Blechencarree, Videoüberwachung, eine Fokussierung von Ordnungsamt und Polizei auf vielbesuchte Punkte in der Stadt und mehr Sichtbarkeit der Einsatzkräfte sind geplant.

OB Tobias Schick auf Sicherheitskonferenz
OB Schick und Stadt-Vertreter nach der Sicherheitskonferenz.

Möglichen Tätern zuvorkommen

Aber auch die Täter, häufig jugendliche Gruppen mit Migrationshintergrund, sollen gezielt angesprochen werden. Mit besserer Unterstützung für deren Familien und mit drei neuen Sozialarbeitern, sagt Oberbürgermeister Tobias Schick. Es wurden drei Männer mit Migrationshintergrund eingestellt.

"Sie sind Muttersprachler und haben einen Zugang zu den Jugendlichen", sagt der OB. Der angesprochene Zugang fehle bisher und würde immer erst dann aktiviert, wenn junge Menschen zu Tätern geworden sind. "Das ist zu spät, wir müssen an die Ursachen ran", so Schick.

Und dennoch sollen die Täter, sofern sie ermittelt werden, nicht geschont werden, wie alle Beteiligten betonen. Eine eigene Ermittlungsgruppe der Polizei kümmert sich nun um kriminelle Jugendliche in Cottbus - auch, und das betont Oberbürgermeister Schick ebenfalls, damit andere Jugendliche hier sicher leben und aufwachsen können.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.01.2023, 16.42 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Danke für die umgehende Bestätigung, dass Sie außer den üblichen Phrasen a la "alles Nazis" nicht beizutragen haben und wild um sich beißen. Unterstellungen statt Argumenten sind bei Ihnen bei jeglichem Thema leider an der Tagesordnung, egal ob im Beitrag was Anderes steht. Selbst das ignorieren Sie konsequent, wenn es nicht in Ihre Märchenstunde passt.

  2. 17.

    Das Thema ist Jugendkriminalität, und das ist absolut nicht ihr Thema, Ihr Thema ist nur der Rechtsextremismus, und dahin verorten Sie jeden, der nicht Ihrer Meinung ist..

  3. 16.

    Die Zeiten als manch Jugendlicher mit Springerstiefeln und kurzgeschorenem Haar unterwegs waren, sind schon lange vorbei. Einfach mal die Stadt besuchen und die Augen offen halten, bevor sie noch weitere hohle Kommentare von sich geben.

  4. 15.

    Das stimmt einfach nicht. Ich bin in den 90er und insbesondere in den 00er Jahren in Cottbus aufgewachsen und schon damals gab es genügend Gewalt von Jugendlichen. Wie oft wurden wir körperlich oder verbal angegangen, bedroht, verfolgt oder haben es bei anderen erlebt oder gehört. Die Statistiken (die sie sich bequem googeln können und sogar im Artikel erwähnt werden) sprechen ebenfalls eine andere Sprache. Ihr Argument zielt doch einzig darauf ab, die Kriminalität von einzelnen Personen mit Migrationsgeschichte allen Ausländern anzulasten. Dass es in Cottbus tausende von Menschen mit nicht-deutschem Pass gibt, die nicht kriminell werden, ist Ihnen aber bekannt, oder?

  5. 14.

    Im dem Artikel ist die Rede von Jugendkriminalität unter Jugenlichen mit Migrationshintergrund!

  6. 13.

    "Ihre unreflektierte und sachlich falsche Hetze durfte natürlich wieder nicht fehlen."

    Derjenige der hier ständig Rechtsextremisten und deren Taten verharmlost durfte nicht fehlen, stimmt. Die AfD ist in Cottbus mit 22,3 % zur stärksten Fraktion gewählt worden oder nicht? Existieren in Cottbus rechtsextreme und rechtsextremistische Verbände? Solche die sich z.B. "Zukunft Heimat" nennen?

    "Sein „strukturelles Zusammenwirken“ mit dem AfD-Landesverband Brandenburg wird als beispielhaft für die Verflechtung der brandenburgischen Alternative für Deutschland (AfD) mit rechtsextremistischen Strukturen genannt. Beide Organisationen werden vom Verfassungsschutz Brandenburg beobachtet."

    "Im Artikel steht nämlich das Gegenteil." Ich lese nichts von Maßnahmen gegen Rechtsextremimus.

  7. 12.

    https://www.maz-online.de/brandenburg/brandenburg-ist-hochburg-bei-nazi-gewalt-3UILZHILBUF35OIH6QBULESFPU.html

    https://www.wiwo.de/politik/deutschland/extremismus-brandenburg-ist-die-hochburg-der-rechten-gewalt/12097542.html

    Ich habe den Artikel gelesen, sie aber anscheinend nicht. Oder lesen sie etwas von Maßnahmen gegen Rechtsextremismus?

  8. 11.

    Kirsten Heisig war eine Berliner Richterin. Sie schrieb das Buch: Das Ende der Geduld.
    Das kann ich Ihnen nur empfehlen!

  9. 10.

    Man Steffen, ich weiß ja nicht wo Sie das her haben das schon vor der Wende Südbrandenburg eine Hochburg für Rechtsextreme war, eventuell geträumt?
    Zu DDR Zeiten gab es hier weder Aufmärsche von rechtsextremen Partein oder Gruppen ,noch saßen diese in irgendwelchen Kreis oder Bezirkstagen,auch nicht in der Volkskammer. Auch hatten sich keinerlei solcher Parteien zur Wahl gestellt, da sah es im Westen von Deutschland schon anders aus.
    Und nochmal falls Sie es nicht verstehen wollen oder nicht können, es gibt hier in Cottbus seid längerem Probleme mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund man kann das auch nicht mehr verschweigen und man muss es auch endlich mal offen ansprechen ,das hat nichts mit rechtsextrem zu tun.
    Was denken Sie warum die Afd hier so viele Stimmen hat,weil die Politik lange weggeschaut, es nicht ernst genommen hat ,es nicht ansprechen wollte ,weil dann genau solche Menschen wie Sie um die Ecke gekommen sind und denen Rechtspopulismus vorgeworfen hätten.

  10. 9.

    Ihre unreflektierte und sachlich falsche Hetze durfte natürlich wieder nicht fehlen. Im Artikel steht nämlich das Gegenteil.

  11. 8.

    Nein, harte Strafen, insbesondere Gefängnisstrafen, lösen das Problem nicht. Täter gehen zunächst einmal immer davon aus, dass sie gar nicht erst erwischt werden oder es ist ihnen gänzlich egal. Gefängnisse sind für Jugendliche auch nicht der beste Ort. Viel wichtiger ist, dass Strafen schnell und konsequent erfolgen und zwar schon für kleinste Übertretungen von Gesetzen. Der Gedanke, ungestraft machen zu können, was man will, darf sich gar nicht erst festsetzen. Ein sehr wirksames Mittel zum Beginn krimineller Karrieren, um diese direkt zu durchbrechen, sind Sozialstunden. Dort wird den Tätern direkt und klar vor Augen geführt, dass die Gesellschaft ihre Taten nicht straflos hinnimmt. Bewährungsstrafen oder Geldstrafen (die eh die Eltern zahlen müssen) werden als eine Art Freispruch wahrgenommen. Nicht Härte sondern Konsequenz ist die Lösung.

  12. 6.

    Das ist glatt gelosgen, auch vor 2015, sogar schon vor der Wende war Südbrandenburg eine Hochburg der Neonazis.

    Schlimmer ist nur, dass die Cottbuser und deren Stadtverordneten nichts dagegen unternehmen. Im Gegenteil, die Handvoll Demokraten stehen in Cottbus auf verlorenen Boden.

  13. 5.

    Aus welcher Zeit stammen Sie denn? Ihre steile, absolute Radikalthese widerspricht meiner Erfahrung aus 35 Jahren beruflicher Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen. Strafen sind als letzte Konsequenz manchmal notwendig, ansonsten empfehlen sich ganz andere Methoden. Und ich bin kein Freund von Kuschelpädagogik und Kuscheljustiz. Aber was Sie da schreiben widerstrebt mir sehr.

  14. 4.

    Diesen ganzen Mist haben wir vor 2015 nicht gebraucht! Warum wohl?

  15. 3.

    Abschiebungen von unbegleiteten Minderjährigen sind nicht per se rechtswidrig und selbst die UN-Kinderrechtskonvention geht von der Möglichkeit der Abschiebungen von unbegleiteten Minderjährigen aus, es kommt daher auf den Einzelfall an.

  16. 2.

    Wo Rechtsextremisten mit 22,3 % zur stärksten Fraktion gewählt wird hat man kein Problem mit Jugendkriminalität, sondern mit Rechtsextremismus.

    Aber damit haben Schick und die Cottbuser kein Problem mit.

  17. 1.

    Junge Menschen können nur mit Strafen geändert werden. Daher harte Strafen und den Strafvollzug müssen sie auch noch selbst bezahlen!

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