Aktionen in Luckau, Finsterwalde, Herzberg und Lübbenau - Lausitzer Geschäfte protestieren gegen Schließung

Di 23.02.21 | 16:46 Uhr
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Aktion von Händlern in Finsterwalde. (Quelle: rbb/Brandenburg Aktuell)
Video: Brandenburg Aktuell | 23.02.2021 | S. Erler | Studiogespräch Handelsverband | Bild: rbb/Brandenburg Aktuell

Seit zwei Monaten sind durch den zweiten Lockdown die meisten Geschäfte dicht. In mehreren Lausitzer Städten haben Geschäftsinhaber am Dienstag dagegen protestiert. Sie fordern von der Politik einen Fahrplan, wann sie endlich wieder öffnen dürfen.

Mitten im Weihnachtsgeschäft mussten im Dezember Einzelhändler coronabedingt schließen. Die Infektions-Zahlen waren auf ein Rekordniveau gestiegen. Gut zwei Monate später sind die meisten Geschäfte noch immer dicht. Auch wenn die Zahlen inzwischen deutlich zurückgeganen sind.

"Wir müssen wieder öffnen", haben deshalb am Dienstag Südbrandenburger Einzelhändler gefordert. In Finsterwalde, Herzberg, Lübbenau und Luckau machten sie mit Schildern mit der Aufschrift "Es ist für uns schon 5 nach 12" und "Wir brauchen unsere Kunden und unsere Kunden brauchen uns", sowie roten Grabkerzen auf ihre Lage aufmerksam.

Lage dramatisch

Es gingen Existenzen zu Grunde, sagte Janet Fitzner, die in Luckau einen Geschenk- und Lederwarenladen betreibt. "Und Städte, wie Luckau, die haben eh schon mit Schließungen und Leerstand zu tun und das verbessert die Lage auf keinen Fall", sagte Fitzner weiter.

Ärgerlich sind für Janet Fitzner und andere Geschäftsinhaber die unterschiedlichen Regelungen für Geschäfte. Sie freue sich zwar, dass Friseure nun wieder öffnen dürften, aber da käme man sich bedeutend näher, als in kleinen Geschäften. "Wir können dafür garantieren, dass sich die Kunden bei uns nicht anstecken, weil wir Abstand halten können", sagte sie.

Bundestagsabgeordnete will sich für Händler einsetzen

Zu der Protestaktion am Dienstag in Luckau kam neben rund 40 Demonstrierenden auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Sylvia Lehmann. Sie zeigte Verständnis für den Unmut der Geschäftsinhaber. Sie werde sich bei ihren Parteifreunden für eine Öffnung der Geschäfte einsetzen, versprach sie. "Indem ich das klar und deutlich auch in der Fraktion sage. Ich sehe da gar kein Problem, dass da Ansteckungsgefahren bestehen. Ich hab da Vertrauen zu den Händlern", sagte die Bundestagsabgeordnete.

Auch der Bürgermeister der Stadt Luckau, Gerald Lehmann (parteilos), forderte von Bund und Land klare Öffnungsperspektiven für Geschäftsinhaber. Lehmann sagte, er hoffe, dass es bis dahin nicht wirklich schon fünf nach 12 ist für viele Händler.

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5 Kommentare

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  1. 5.

    Gut so! Wie soll es gehen, dass man auf Zahlen < 35 wartet, wenn diese andererseits nie !!! erreicht werden werden! Schließt euch an!

  2. 4.

    Frau Fitzgerald, stellen Sie sich mal vor, Sie werden auf ihre aussage zur nichtansteckung festgehalten und dann passiert das doch... übernehmen sie dann alle Kosten der Behandlung und eventueller Quarantäne von Dritten? Ich denke, das verkraften Sie nicht!!! Also warten Sie lieber noch ab, auch wenns schwer fällt. Ist besser, als sich beim Wort nehmen zu lassen.

  3. 3.

    Es geht doch nicht um irgendein gutes oder noch besseres Hygiene Konzept oder das nur 2 Leute im Geschäft sind. Hat man das schon vergessen .... ein Konzept hat weder die Schließung verhindert, noch wird sie die Öffnung beschleunigen.
    Wie sollte es auch ... dazu müsste man wissen wo man sich ansteckt .... es reicht aber schon das es durchaus theoretisch die Möglichkeit besteht....

  4. 2.

    Sehr gut. Der Druck muss noch viel höher werden auch aus anderen Städten. Nur so bewegt sich die Politik. Monatelang hat die Politik nicht ihre Hausaufgaben gemacht. Jetzt kann es der Bürger die nächsten Monate ausbaden. Andere Länder sind da schon viel weiter

  5. 1.

    Dass was hier im Land stattfindet kann ich nur noch als Entmündigung titulieren! Wenn ich nicht mehr in der Lage bin eine Angelegenheit zu steuern, und durch mein handeln nur noch schaden anrichte, dann muss ich einen Punkt finden um dass zu beenden. Ständig platzt einer von diesen Oberschlauen ins TV Bild und meint er müsste mir irgend einen Wahnsinn verkünden, den er sich mal wieder durch die Synapsen schießen lassen hat. Ab 1. März würde ich nach 12 Monaten Debakel dem Volk verkünden dass jetzt jeder selbst die Verantwortung dafür übernimmt, ob er eine Öffnung verantworten kann oder nicht. Voraussetzung ist die Einhaltung an Infektionsschutz und Hygieneschutzvorschriften. Alles andere ist nur noch erniedrigend. Es gibt kaum noch eine Rechtsanwaltskanzlei die nicht damit beschäftigt ist Klagen gegen diesen ganzen Schwachsinn in die Wege zu leiten! Das weiß ich. Vortäuschen falscher Tatsachen ist das Mindeste!!

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