Millionen-Schulden nach Jahren abgebaut - Finanzdezernent: Cottbus könnte bis Ende 2023 schuldenfrei sein

Mo 24.04.23 | 11:45 Uhr
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Rathaus der Stadt Cottbus (Foto: dpa/Franke)
Audio: Antenne Brandenburg | 24.04.2023 | Sebastian Schiller | Bild: picture alliance

Noch vor wenigen Jahren hatte die Stadt Cottbus den höchsten Schuldenberg aller Brandenburger Kommunen. Inzwischen konnte er auf 40 Millionen Euro Minus abgebaut werden - und auch die sollen laut Stadt nun schon in diesem Jahr getilgt werden.

Die Stadt Cottbus könnte Ende des Jahres vorzeitig schuldenfrei sein. Das sagte Finanzdezernent Markus Niggemann am Montag dem rbb.

Demnach liegt die Höhe der Kassenkredite aktuell noch bei mehr als 40 Millionen Euro. Die Hälfte davon werde noch in diesem Jahr im Zuge einer Teilentschuldung durch das Land Brandenburg getilgt, die andere Hälfte könne die Stadt selbst abbauen. Ursprünglich war angedacht, dass Cottbus Mitte der 2020er Jahrem schuldenfrei sein werde.

Neben Cottbus werden auch die kreisfreien Städte Frankfurt (Oder)und Brandenburg an der Havel bei der Entschuldung vom Land unterstützt.

Tarifabschluss im öffentlichen Dienst kein Problem

Im Jahr 2018 lag der Cottbuser Schuldenberg noch bei etwa 240 Millionen Euro. Seit 2019 bekommt die Stadt jährlich 20,1 Millionen Euro vom Land. Im Gegenzug verpflichtete sich die Stadt, innerhalb von fünf Jahren die eigenen Kassenkredite um weitere 25,2 Millionen Euro zu reduzieren.

Laut Stadtverwaltung hatte Cottbus von 2019 bis 2021 bereits 85,9 Millionen Euro zur Entschuldung beigetragen. Das war deutlich mehr als mit dem Land vereinbart.

Die jüngste Einigung auf einen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst sei für die Entschuldung der Stadt kein Problem, sagte Finanzdezernent Niggemann. Sollte der Tarifabschluss, den Bund, Kommunen und Gewerkschaft am Samstag in Potsdam beschlossen haben, auch auf die Beamten übertragen werden, kommen auf die Stadt laut Niggemann rund 4,5 Millionen Euro Mehrkosten zu. Tarifsteigerungen in dieser Höhe seien bereits im Haushalt eingeplant gewesen, so der Finanzdezernent.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.04.2023, 10:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    "Also steckt auch in der Hälfte aus Potsdam einiges an Eigeninitiative der Städte drin. Geschenke oder „einfach übernehmen“ gibt es aus Potsdam eher selten." Deswegen: "Trotz der Abstriche, ist es natürlich schon eine gute Leistung, welche nun als Haushaltspolitik in Cottbus verstetigt werden müßte." Ich glaube, daß Ffo da nicht so gut läuft nach den letzten Zahlen aus der Erinnerung. Brandenburg a.d. H weiß ich nicht.

  2. 3.

    Sie wissen doch, dass diese Entschuldung mit Bedingungen an die Haushaltsführung verknüpft ist/war.
    Also steckt auch in der Hälfte aus Potsdam einiges an Eigeninitiative der Städte drin. Geschenke oder „einfach übernehmen“ gibt es aus Potsdam eher selten.
    Die Investitionen des Landes in der Lausitz sind vorrangig Mittel/Investitionen des Bundes.
    Wie das Land die Entschuldung der Kommunen finanziert sollte klar sein. Lukrative gewinnbringende Eigenbetriebe Beteiligungen des Landes sind mir nicht bekannt, also aus Steuermitteln und/oder anderen Schulden.

  3. 2.

    "Die Hälfte davon werde noch in diesem Jahr im Zuge einer Teilentschuldung durch das Land Brandenburg getilgt" Also übernimmt einfach jemand anderes - das Land in dem Fall - einen großen Teil der Schulden und es ist nicht aus Eingenantrieb geschafft worden. Wie deckt das Land die Teilentschuldung der genannten Städte selbst ab? Dazu kommen die großen Investitionen des Landes in die Lausitz und damit auch in Cottbus, welche man auch als geldwerten Vorteil zulasten von Cottbus rechnen müßte, da mir auch den anderen genannten Städten nichts vergleichbares bekannt ist. Trotz der Abstriche, ist es natürlich schon eine gute Leistung, welche nun als Haushaltspolitik in Cottbus verstetigt werden müßte.

  4. 1.

    Und das lag nicht an der "ach so tollen" SPD Herr Schick : )

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