Insolvenzverfahren - Krankenhaus Spremberg weiter in Gesprächen um wirtschaftliche Nöte

Di 27.09.22 | 13:48 Uhr
Ärzte operieren in einem OP-Saal eines Krankenhauses. (Quelle: imago-images/Rainer Weisflog)
Audio: Antenne Brandenburg | 27.09.2022 | Daniel Mastow | Bild: imago-images/Rainer Weisflog

Das Krankenhaus Spremberg (Spree-Neiße) ringt weiterhin um seine wirtschaftliche Existenz. Am Dienstag werden erneut Gespräche zur Sanierung des Hauses geführt. Die Stimmung in der Belegschaft ist laut Gesellschafter derzeit optimistisch.

Das in wirtschaftliche Schieflage geratene Krankenhaus Spremberg (Spree-Neiße) will aus dem vor 14 Tagen eingereichten Planinsolvenzverfahren schnellstmöglich heraus kommen. In einer Vorstandssitzung sollen die Mitarbeiter sowie Vertreter des Fördervereins des Krankenhauses, dem es zu 51 Prozent gehört, am Dienstag über die aktuelle Lage informiert werden.

Matthias Warmo, Vorsitzender des Fördervereins, sagte zur Stimmung im Haus: "Sehr euphorisch. Und es gibt im Hintergrund schon erste Tendenzen, dass wir die Grundversorgung aufrecht erhalten werden."

Die Auswertung der Gespräche, in die auch Chefärzte und Abteilungsleiter einbezogen wurden, solle in den nächsten Tagen erfolgen, so Warmo weiter. Der Insolvenzverwalter Mark Boddenberg rechnet "mit den ersten belastbaren Zahlen zum Verfahren Mitte, Ende Oktober", wie er am Dienstag dem rbb sagte.

Grundversorgung soll abgesichert sein

Ob alle Mitarbeiter dauerhaft weiter beschäftigt werden können, sei aber noch ungewiss, hatte Insolvenzverwalter Boddenberg vor zwei Wochen dem rbb gesagt. Die Gründe für die defizitäre Lage sind unter anderem steigende Kosten für Personal und Material durch die Inflation und die Energiekrise sowie ein rückläufiger Umsatz.

Mithilfe des beim Cottbuser Amtsgericht eingereichten Verfahrens sollen Gehälter der Krankenhaus-Mitarbeiter gesichert werden.

Für den Abend haben Spremberger Bürger, darunter auch Mitarbeiter des Krankenhauses, eine Menschenkette rund um das Krankenhaus geplant, um auf die finanzielle Notlage aufmerksam zu machen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.09.2022, 7:30 Uhr

Mit Informationen von Jörg Reimann

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