Investitionen für 131 Millionen Euro - Vier weitere Strukturwandelprojekte in der Lausitz werden gefördert

Mi 15.03.23 | 16:27 Uhr
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Luftbild Muehlrose in der sächsischen Lausitz, Luftaufnahme mit einer Drohne. (Quelle: dpa/Andreas Franke)
Bild: dpa/Andreas Franke

Die Zahl der geförderten Strukturwandelprojekte in der Lausitz hat sich um vier erhöht. Der Fokus der Vorhaben liege auf Themen wie Wasser, Umwelt und Wertschöpfungsketten, wie die Brandenburger Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Geplant seien dafür Investitionen von insgesamt rund 131 Millionen Euro.

So wird mit rund 15 Millionen Euro in Spremberg (Spree-Neiße) die Trinkwasserversorgung gefördert, weil infolge des Ausstiegs aus der Kohleverstromung das Wasserwerk Schwarze Pumpe außer Betrieb geht. Der Wasserverband Lausitz plant unter anderem, eine Fernleitung und Druckerhöhungsstationen zu bauen.

Eine Förderung erhält auch eine Lausitzer Recyclinganlage für kommunalen Klärschlamm. Rund 62 Millionen Euro sollen dafür investiert werden. Standorte für das Projekt werden noch untersucht. Mit dem Modellprojekt wird die Aufbereitung von Klärschlamm erstmals angegangen. Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft mit Wertstoff-Rückgewinnung.

Eine weitere Förderung erhält Lübbenau im Spreewald für ein Industriedenkmal am Bahnhof. Der alte Lokschuppen soll zum Zentrum für regionale Erzeugnisse umgebaut werden. Typische Spreewald-Produkte sollen dort vermarktet werden. Zudem soll ein Gewächshaus nachhaltige Landwirtschaft thematisieren. Die Förderung beläuft sich auf rund 30 Millionen Euro.

In Forst (Spree-Neiße) soll mit Fördermitteln von rund 24 Millionen Euro ein Technologiezentrum für kleine und mittlere Unternehmen entstehen, die Produkte und Prozesse im Bereich Fasern und Leichtbau entwickeln.

3,6 Milliarden Euro Förderung bis 2038

Insgesamt liegt die Zahl der geförderten Projekte im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes damit nun bei 65. Der Bund stellt Brandenburg bis zum ursprünglich geplanten Kohleausstieg im Jahr 2038 insgesamt rund 3,6 Milliarden Euro zur Förderung kommunaler und regionaler Projekte für die Strukturentwicklung in den Lausitzer Landkreisen sowie Cottbus bereit. Die erste Förderperiode läuft bis Ende 2026. Für diesen Zeitraum stehen rund 1,42 Milliarden Euro zur Verfügung.

9 Kommentare

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  1. 8.

    Gut Richtung Berlin stimme ich hundertprozentig zu.

    Richtung Dresden ist das leider nicht so leicht. Was schwebt Ihnen vor, eine Neubaustrecke von Ortrand an die RE-Strecke von Görlitz kommend im Norden von Dresden anschließen? Was würde sowas bringen? 10 Minuten weniger Fahrtzeit des RE?
    Oder eher eine direkte IC Verbindung über Doberlug? 10 Minuten Umsteigezeit gespart. Die ICs von Dresden nach Berlin halten ja wahrscheinlich schon nur wegen der Umsteiger in Doberlug und nicht weil so viele nach Doberlug wollen. Genau das gleiche mit dem RE10 Leipzig-Dresden, der ja nun wirklich praktisch schon perfekt für die Dresden-Cottbus Strecke abgestimmt ist.

  2. 7.

    Ein 2. Gleis Richtung Cottbus und schnelle Verbindungen in Richtung Dresden schaffen.

  3. 6.

    Die Strukturwandelprojekte sollten gerade nichts mit dem Bergbau zu tun haben. Das impliziert ja der Name schon. Und sie sollen Arbeitsplätze schaffen bzw. erhalten.
    Insofern kann man mit den vier Projekten schon mitgehen.
    Wäre ja blöd, wenn Spremberg auf einmal kein Trinkwasser mehr hätte, nachdem ein Wasserwerk außer Betrieb geht. Und das vorher niemandem aufgefallen wäre...

  4. 4.

    Bei "Geldern für den Strukturwandel" erinnere ich mich jedesmal verärgert, wie Bundesgelder im Zusammenhang mit dem "Aufschwung-Ost" verpulvert wurden. Irgendwie sind Billionen weg und 30 Jahre nach dem Neustart wird erneut so ein Projekt inszeniert für Dinge, die schon länsgt mit den Geldern vom "Aufschwung-Ost" hätten realisert sein müssen. U.a. schnelle doppelgleisige Zugverbindung Cottbus-Berlin, ebenso eine deutliche schnellere Verbindung in den mitteldeutschen Industrieraum via Schnellstraße / Autobahn und ÖPNV. Von Cottbus nach Dresden in 2h: ein UNDING!!! Für das angebliche Oberzentrum Cottbus interessante Ansiedlungen für hochdotierte Stellen zu schaffen. Freizeitangebote alleine in Cottbus wurden zurückgefahren in Verbindung mit Ideenlosgikeit für Neues. Über 30 Jahre nach der Wende ist bspw. erst Geld für neue TRAMS in Cottbus bewilligt worden bei 0km Neubaustrecke. Keine Glanzleistung! Aber: lamentieren....

  5. 3.

    Achtung, wenn man Bundesgeld für Infrastruktur ausgibt, wofür Brandenburg sowieso zuständig wäre, drohen Untersuchungsausschüsse und kontraste-Recherchen.
    Schulden werden gemacht und „Brandenburg-Paket“ genannt, um die Schuldenbremse zu umgehen. Die werden auch nicht investiert, um zurückzuverdienen, sondern „aufgegessen“.
    Jede Hasufrau, aber wirklich jede würde das nicht machen.

  6. 2.

    Ein sehr interessanter Artikel.
    Ich frage mich nur was diese Förderprojekte mit dem Strukturwandel in der Lausitz direkt mit dem Bergbau haben. Außer die Wasserversorgung sehe ich nicht wirklich eine Verbindung.
    Ich würde es viel besser finden wenn endlich ein Ausbau des ÖPNV insbesondere die Strecke Cottbus-Leipzig erfolgen würde und eine Schnellzugverbindung quer fahren würde. Aus eine kürzere Taktung wäre möglich!!!
    Klimawandel entgegen arbeiten, wann wacht ihr endlich auf Land Brandenburg!!!

  7. 1.

    30 Millionen für ein Gewächshaus und einen alten Lokschuppen, um dort die selbstgezogenen Spreewaldgurken und Meerrettich zu verkaufen? Dazu 62 Millionen für Klärschlammrecycling?
    Ist DAS der Strukturwandel, der die Lausitz nach vorn bringt? Ich denke nicht.

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